Bob Dylan

Original Album Classics

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.12.2010
Jahr: 2010
Stil: Folk-Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Bob Dylan
Original Album Classics, Sony Music, 2010
"Empire Burlesque"
Bob DylanVocals, Guitar, Piano, Harmonica
Mick Taylor, Ted Perlman, Mike Campbell, Ron Wood, Al Kooper, Sy McGinnis, Stuart Kimball, Ir IngberGuitar
Sly Dunbar, don Heffington, Jim KeltnerDrums
Robbie ShakespeareBass
Richard Scher, Benmont TenchKeyboards
Carol Dennis, Queen Esther Marrow, Peggi Blue, Madelyn Quebec, Debra ByrdVocals
und weitere Musiker
"Down In The Groove"
Bob DylanVocals, Guitar, Harmonica
Danny Kortchmar, Steve Jones, Mark Knopfler, Eric ClaptonGuitar
Steve Jordan, Sly Dunbar, Mike Baird, Henry SpinettiDrums
Randy Jackson, Nathan East, Robbie Shakespeare, Ron Wood, Kip WingerBass
Kevin Savigar, Beau Hill, Madelyn Quebec, Alan Clarke, Mitchel Froom, Stephen SheltonKeyboards
Madelyn Quebec, Bobby King, Jerry Garcia, Peggi Blu, Alexandra Brown, Bob Weir, Brent Mydland, Carol DennisBackground Vocals
und weitere Musiker
"Under The Red Sky":
Bob DylanVocals, Guitar, Piano
Slash, David Lindley, Waddy Wachtel, Robben Ford, George Harrison, Jimmy Vaughan, Stevie Ray VaughanGuitar
Randy Jackson, Don Was,Bass
Kenny AronoffDrums
Al Kooper, Jamie MuhoberacKeyboards
Bruce Hornsby, Elton JohnPiano
David Crosby, Sweet Pea Atkinson, Sir Harry Bowens, Donald Ray Mitchell, David Was
David McMurraySax
Rayse BiggsTrumpet
Produziert von: Bob Dylan / Beau Hill / Don Was & David Was Länge: 114 Min 37 Sek Medium: CD
"Empire Burlesque":(1985) 46:55 Min.
01. Tight Connection To My heart (Has Anybody Seen My Love)06. Trust Yourself
02. Seeing The Real You At Last07. Emotionally Yours
03. I'll Remember You08. When The Night Comes Falling From The Sky
04. Clean Cut Kid09. Something's Burning Baby
05. Never Gonna Be The Same Again10. Dark Eyes
"Down In The Groove":(1988) 32:09 Min.
01. Let's Stick Together06. Ugliest Girl In The World
02. When Did You Leave Heaven?07. Silvio
03. Sally Sue Brown08. Ninety Miles An Hour (Down A Dead End Street)
04. Death Is Not The End09. Shenandoah
05. Had A Dream About You, Baby10. Rank Strangers To Me
"Under The Red Sky":(1990) 35:32 Min.
01. Wiggle Wiggle06. 10,000 Men
02. Under The Red Sky07. 2 X 2
03. Unbelievable08. God Knows
04. Burn In Time09. Handy Dandy
05. T.V. Talkin' Song10. Cat's In The Veil

Und es begab sich zu der Zeit, dass die einstmals geschmiedeten Waffen nicht mehr die Schärfe hatten, wie in ihren frühen Tagen und dass die Eingebungen vergangener Jahre nicht mehr so zahlreich und schon gar nicht mehr so deutlich auf das Haupt des Königs herabschwebten. Und so versammelte König Artus noch einmal seine treuen Ritter um sich, damit sie ihm halfen, dieses Tal zu durchschreiten und die Niederungen und Sümpfe zu überwinden.
Tja, die Rede ist von den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts es geht natürlich um seine Majestät Bob Dylan. Groß war die Schar seiner Weggefährten und so versammelten sich auf seinen Alben ab Mitte jenes Jahrzehnts ein Aufgebot an "Rittern", das jeder Tafelrunde spottet.
Indes, auch waren auch jene vom Geist der aktuellen Sounds und zugehöriger Musik befallen, sodass deren Hilfe gar spärlich blieb. Unseren Reigen eröffnet das Album "Empire Burlesque" aus dem Jahre 1985 und hier mit zwei weiteren Alben zu einer 3-CD-Box "Original Album Classics" gebündelt.
Für den Rhythmus des Albums sind hier überwiegend die Reggae- und Groove-Spezialisten Robby Shakespeare und Sly Dunbar zuständig. Entsprechend locker pulsiert das hier, aber man muss schon gleich warnen, dass hier praktisch Nichts unverwässert bleibt. Tight Connection To My Heart ist prinzipiell keine schlechte Schreibe, aber spätestens nach einer halben Minute, wenn das erste Mal ein Synthie dazwischen schwebt, wo sonst Dylans Harmonika quer geschossen hätte, rollen sich erstmals die Fußnägel leicht nach hinten. Mick Taylors flüssige Gitarrenlinien helfen da auch nicht viel.
Trotzdem, dass der Ex-STONES-Gitarrero beim folgenden Seeing The Real You At Last nicht mehr dabei ist, klingt es doch verdächtig wie seine Ex-Arbeitgeber um 1980 herum. Tja, es sind die Tom Petty-Mannen Mike Campbell und Benmont Tench, die hier an Gitarre und Keyboard den entsprechenden Background liefern und bei der - grundsätzlich gar nicht so üblen - Ballade I'll Remember You kommt noch deren Kollege Howie Epstein hinzu und die Trommel rührt Jim Keltner.

An den Zutaten lag's also nicht. Bei Clean Cut Kid schrammelt unser Kumpel Ronnie Wood ganz nett dazwischen, aber der Mix drängt ihn recht weit in den Hintergrund. Ein Album später wird dieses Lied als Had A Dream About You, Baby wiederkehren.
Trust Yourself hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Gotta Serve Somebody und brodelt eigentlich in einem ganz ansprechenden Swamp-Groove dahin, krankt aber auch an der Produktion. Da wäre mehr drin gewesen. Dass auch bei Emotionally Yours mehr drin war, haben ein paar Jahre darauf die O'JAYS bei Dylans 30th Anniversary Konzert bewießen. Das hatte deutlich mehr Schmackes und weniger süßliche Streichzutaten.
Vollends die Hoffnung verlässt mich, wenn ich die furchtbaren Drums in When The Night Comes Falling From The Sky. Ursprünglich kein schlechter Song, aber das erträgt man wirklich kaum noch. Da ist die NDW ja nicht weit!
Es gibt ja durchaus Befürworter von diesem Album, aber wenn ein Song gelobt wird, ist es meistens Dark Eyes und es ist ja auch die einzige Nummer, die von Dylan ganz allein gespielt wird - also wenig Raum für "Soundpfuschereien" geliefert hat. Tja, ansonsten muss man schon mit dem Sound zurechtkommen, um dieses Album zu mögen.
Da fängt mir doch "Down In The Groove" doch deutlich besser an. Der Sound ist noch nicht optimal, aber um Klassen besser und mit dem Let's Work Together Rip-Of Let's Stick Together schaukelt man auch gleich gut in dieses Album rein. Da klingt Drummer Steve Jordan doch durchgehend lebendiger, als alle Schlagzeuger beim vorherigen Album zusammen. Selbst als man ihm einen entsetzlichen Hall beim folgenden When Did You Leave Heaven verpasst. Der Song klingt denn auch noch etwas unfertig.
Mehr Spannung kommt mit Sally Sue Brown auf. Da wird es rauer und schwungvoller und. Im All-Star-Team diesmal die Sex Pistole Steve Jones und am Bass Paul Simonon von THE CLASH.
Death Is Not The End, mag schon sein, und mit seinem gospelhaften Zeitlupentempo entwickelt der Song auch eine gewisse Atmosphäre, dazu klimpert Mark Knopfler unaufdringlich im Hintergrund, man hofft aber doch, der Song endet, bevor man wegnickt.

Und mit Had a Dream About You Baby ist auch wieder Wasser unterm Kiel. In diesem gezügelten Rocker mit Boogie-Charakter ist Eric Clapton für die Gitarre zuständig, aber er passt gut auf, dass das keiner mitkriegt.
Da macht sie Danny Kortchmar in Ugliest Girl In The World doch deutlich bemerkbarer, auch wenn es mehr im rauen Stones-Rhythmus ist. Interessanter ist bei dem ganzen Staraufgebot mein Lieblingssong auf diesem Album Silvio und hier greift nur Dylan in die (Sechs) Saiten. Mir unverständlich, warum dieser Song kein Hit wurde. Der hat alles, was man braucht: Drive, eine gute Melodie, den richtigen Schuss Soul und einen unwiderstehlichen "come-on-let's-go" Charakter.
Auch Shenandoah, mit seinem Gospel-Folk Flair gefällt mir gut. Das hat schon was vom "alten" Dylan, nicht nur wegen der Mundharmonika. Wie sich der Song sanft steigert, macht echt Spaß. Leider endet er dann etwas zu früh.
Wieder ist es Dylan fast im Alleingang, der dieses Album mit Rank Strangers To Me beschließt. Noch kein Geniestreich, aber ein deutlicher Aufwärtstrend Anno 1988.
Im Jahr 1990 sah es soundmäßig noch besser aus und die Besetzungsliste von "Under The Red Sky" lies auch keine Wünsche offen. Ja, das klingt denn auch etwas Gitarrenorientierter. Dass allerdings Slash die Elektrische in Wiggle Wiggle bedient, muss man auch erstmal wissen. Ansonsten ging das ja ganz flott los.
Der eher gemächliche Titelsong geht gut ins Ohr, was durch die gefühlvolle Slidegitarre von George Harrison noch unterstützt wird. Außer solchen Koryphäen wie Waddy Wachtel an der Gitarre und Kenny Aronoff (u. a. Drummer für John Mellencamp) steht Bob sein alter Kollege Al Kooper zur Seite und unterstützt ihn wie in alten Zeiten an der Orgel. Unbelievable hat denn auch einen unverkennbaren Sixties-Touch, der erfrischend gut abgeht.

Schon der Albumvorgänger, "Oh Mercy", hatte gezeigt, dass Dylan in jeder Hinsicht zurück in der Spur war und das setzte sich hier fort. Born In Time ist Dylan in bester balladesker Art und gleichzeitig erinnert mich der Song stark an Elliott Murphy. Also, wem das hier gefällt, der sollte bei Murphy unbedingt mal vorbeischauen. Das herrlich perlende Piano wird übrigens von Bruce Hornsby gespielt und die Background-Vocals stammen von David Crosby.
Das Tempo wieder angezogen wird beim T.V. Talkin' Song, der ein bisschen wie eine groovigere Variante von Highway 61 Revisited daher kommt - ohne an dessen Klasse heranzureichen. Robben Ford ist hier für die Gitarrenarbeit zuständig.
In 10,000 Men klampfen sich die Brüder Jimmy und Stevie Ray Vaughan hindurch, als wären sie Keith und Ronnie in R&B/Rock'n'Roll-Laune. Für den locker groovenden R&B/Soul-Song 2 X 2 steigt David Lindley als Gitarrist und Elton John (!) setzt sich ans Piano. Hat jede Menge New Orleans-Flair und mir ist, als könnte man da stundenlang zuhören.
Auch God Knows kommt gut, in rauem Roots-Rock-Stil. Ja, das ist schon gut, wenn SRV mal nicht auf Hendrix macht.
Aber mit am Besten ist es einfach, wenn Al Kooper sich an die Orgel setzt und die alten Zeiten aufleben lässt, wie in Handy Dandy. Da muss man doch umgehend an Like A Rolling Stone denken. Das munter pulsierende, Jump-Blues-ähnliche Cats In The Well beschließt nach nicht einmal 40 Minuten dieses Album. Aber dafür macht es auch nahezu durchgehend Spaß.
Trotzdem wäre Platz für ein paar Bonus-Tracks in dieser Box gewesen und die Chronologie ist ja auch nicht durchgängig. Sei es drum, man kommt doch relativ günstig an drei Alben von His Bobness und kriegt einiges an guten Songs geboten. Auf einem Album mehr auf dem anderen weniger.

Epi Schmidt, 22.12.2010

 

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