Bob Dylan

The Basement Tapes 'Raw' - The Bootleg Series Vol. 11

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.11.2014
Jahr: 2014
Stil: Folk, Country, Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Bob Dylan
The Basement Tapes "Raw" - The Bootleg Series Vol. 11, Sony Music, 2014
Bob Dylan
Robbie Robertson
Rick Danko
Richard Manuel
Levoln Helm
Garth Hudson
Produziert von: Jeff Rosen, Jan Haust and Steve Berkowitz Länge: 121 Min 41 Sek Medium: CD
Disc One:
01. Open the Door, Homer (Restored version)11. Johnny Todd (Unreleased) (Traditional, arranged by Bob Dylan
02. Odds and Ends (Alternate version)12. Too Much of Nothing (Alternate version)
03. Million Dollar Bash (Alternate version)13. Quinn the Eskimo (Restored version)
04. One Too Many Mornings (Unreleased)14. Get Your Rocks Off (Unreleased)
05. I Don't Hurt Anymore (Unreleased) (written by Donald I Robertson and Walter E Rollins)15. Santa-Fe (Previously released)
06. Ain't No More Cane (Alternate version) (Traditional, arranged by Bob Dylan)16. Silent Weekend (Unreleased)
07. Crash on the Levee (Restored version)17. Clothes Line Saga (Restored version)
08. Tears of Rage (Without overdubs) (written by Bob Dylan and Richard Manuel)18. Please, Mrs. Henry (Restored version)
09. Dress it up, Better Have it All (Unreleased)19. I Shall be Released (Restored version)
10. I'm Not There (Previously released)
Disc Two:
01. You Ain't Goin' Nowhere (Alternate version)11. Apple Suckling Tree (Restored version)
02. Lo and Behold! (Alternate version)12. Nothing Was Delivered (Restored version
03. Minstrel Boy (Previously released)13. Folsom Prison Blues (Unreleased) (written by Johnny Cash)
04. Tiny Montgomery (Without overdubs)14. This Wheel's on Fire (Without overdubs) (written by Bob Dylan and Rick Danko)
05. All You Have to do is Dream (Unreleased)15. Yea! Heavy and a Bottle of Bread (Restored version)
06. Goin' to Acapulco (Without overdubs)16. Don't Ya Tell Henry (Alternate version)
07. 900 Miles from My Home (Unreleased) (Traditional, arranged by Bob Dylan)17. Baby, Won't You be My Baby (Unreleased)
08. One for the Road (Unreleased)18. Sign on the Cross (Unreleased)
9. I'm Alright (Unreleased)19. You Ain't Goin' Nowhere (Without overdubs)
10. Blowin' in the Wind (Unreleased)

Zu den lohnenswertesten Ausgrabungen, welche aus alten Archiven ans Tageslicht befördert wurden gehören zweifellos die Aufnahmen aus Bob Dylans "Bootleg-Serie". Da wurden mittlerweile schon einige Schätze ans Tageslicht befördert und auch mit mancher Legende aufgeräumt. Siehe das berüchtigte Konzert "Royal Albert Hall"-Konzert. Legendär ist unter den Fans seit jeher auch die Zusammenkunft von Dylan und THE BAND in jener Bude namens "The Big Pink" und die daraus resultierenden "Basement Tapes". Schnell wurde klar, dass man mit der damals veröffentlichten Doppel-LP nur an der Oberfläche jener Sessions gekratzt hat und diverse "Bootlegs" machten alsbald die Runde. Dem wird spätestens jetzt ein Ende gesetzt, denn eben erschienen “THE BASEMENT TAPES COMPLETE: THE BOOTLEG SERIES VOL. 11“.
6 CDs mit allen damals eingespielten Tracks. Für einen Dylanologen stellt sich die Frage nach dem Erwerb erst gar nicht - das ist ein Muss. Für den Durchschnittsverbraucher tut's unter Umständen auch die mit dem Zusatz "Raw" versehene Doppel-CD-Variante zumal auch hier ein schönes Booklet (fette 58 Seiten!) für zusätzlichen optischen Genuss sorgt. Und da werfen wir doch mal ein oder zwei Augen und Ohren drauf. Ich bin mir ehrlich gesagt, bis heute noch nicht sicher, ob THE BAND, respektive THE HAWKS, mehr von Dylan profitiert haben, oder umgekehrt. Welch hervorragende Musiker Danko, Hudson und Co. bereits waren, bevor sich Robert Zimmermann in die Nähe eines Aufnahmestudios getraut hat, kann man auf zahlreichen Veröffentlichungen von Ronnie Hawkins (daher auch der Name HAWKS) bereits aus den 50er Jahren nachhören. Die "Goldgräber" von Bear Family empfehlen sich für derartige Grundlagenforschungen.

Auf jeden Fall war es eine äußerst fruchtbare Partnerschaft, die hier besiegelt wurde und die sich ja auch später noch ausgezahlt hat.
Wer damals was gespielt und gesungen hat, daran kann man sich heute beim besten Willen nicht mehr erinnern und leider leben ja auch ein paar der Protagonisten schon nicht mehr. Der Freude und dem Spaß am Zuhören tut das keinen Abbruch und zurecht reiht sich diese Doppel-CD als 11. Folge der “Bootleg Series“ hintan.
Spaß hat man von Beginn weg man wähnt sich fast wie mit dabei, im Keller. Million Dollar Bash, wenngleich rauer (eben „raw“) hat für mich hier mehr Drive, als auf der dann veröffentlichten Version. So ausgelassen, wie bei Dress It Up, Better Have It All kennt man Dylan eigentlich sehr selten. Hat ein bisschen was von Chuck Berrys Too Much Monkey Business und THE BAND sind da einfach die perfekte Begleittruppe.
Da kann mir doch einer sagen, was er will: Der Dylan singt doch hier anders als zuvor! Hört euch doch mal den Saloon-Schunkler I Don’t Hurt Anymore oder Tears Of Rage. Da biegt er doch schon Noten in alle möglichen Richtungen. Und etliches davon wird er beibehalten. Auch wenn’s manchem Gehör nicht recht sein mag.
Ain’t No More Cane hat – vor allem in dieser Version - ein bisschen was von Ballad Of A Thin Man und kommt richtig gut.
Quinn The Eskimo (mancher mag lieber Mighty Quinn sagen) und I Shall Be Released kommen mir etwas “schläfrig” vor, aber auch in diesen Fassungen absolut grandiose Songs

Die zweite Scheibe startet mit You Ain’t Goin‘ Nowhere mit einem Bob Dylan mit Sprechgesang. Jedenfalls bis seine Begleiter einfallen und den Song “anliften“. Vertrauter und “entwickelter“ bekommt man die Nummer zum Ende des Albums nochmal geliefert.
Das Einzige, was hier wirklich stört, ist, dass manche Songs nicht zu Ende gespielt werden, sondern die Aufnahme manchmal einfach abbricht. Dafür wird man aber mit Perlen, wie dem Country-Gospel-Blues Minstrel Boy oder All You Have To Do Is Dream, welches wie eine Jam-Version von Like A Rollin‘ Stone klingt, entschädigt.
Die Blues-Variante von Blowin‘ In The Wind ist natürlich ebenso göttlich, wie die R&B-Version von Johnny Cashs Folsom Prison Blues und auch am psychedelischen Folk von This Wheel’s On Fire (ohne Oberdubs) kommt man nicht vorbei.
Der Sound ist fast immer gut, erinnert manchmal an die frühen STONES und lässt jene Keller-Tage sehr lebendig werden.
Musikhistorie, nach der nichts mehr war, wie zuvor. Jedenfalls im Kosmos dieser Musiker.
Wie gesagt: Wer die volle Dröhnung braucht, gönnt sich den Six-Pack, ansonsten kommt man auch mit “Raw“ auf seine Kosten.

Epi Schmidt, 23.11.2014

 

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