Bob Dylan

The Basement Tapes

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.05.2009
Jahr: 2009
Stil: Country-Folk-Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Bob Dylan
The Basement Tapes, Sony Music, 2009 (1975)
Bob DylanAcoustic Guitar, Piano & Vocals
Robbie RobertsonElectric Guitar, Acoustic Guitar, Drums & Vocals
Richard ManuelPiano, Drums, Harmonica & Vocals
Rick DankoElectric Bass, Mandolin & Vocals
Garth HudsonOrgan, Clavinette, Accordion, Tenor Sax & Piano
Levon HelmDrums, Mandolin, Electric Bass & Vocals
Produziert von: Bob Dylan & The Band / Jeff Rosen & Steve Berkowitz (Reissue) Länge: 77 Min 34 Sek Medium: CD
Disc 1:
01. Odds And Ends07. Lo And Behold
02. Orange Juice Blues (Blues For Breakfast)08. Bessie Smith
03. Million Dollar Bash09. Clothes Line Saga
04. Yazoo Street Scandal10. Aplle Suckling Tree
05. Goin' To Accapulco11. Please, Mrs. Henry
06. Katie's Been Gone12. Tears Of Rage
Disc 2:
01. Too Much Of Nothing07. You Ain't Goin' Nowhere
02. Yea! Heavy And A Bottle Of Bread08. Don't Ya Tell Henry
03. Ain't No More Cane09. Nothing Was Delivered
04. Crash On The Leveee (Down In The Flood)10. Open The Door, Homer
05. Ruben Remus11. Long Distance Operator
06. Tiny Montgomery12. This Wheel's On Fire

Da ging doch ein Freudeschrei, durch die Dylan-Fangemeinde, als 1975 - bald nach dem gemeinsamen Live-Album "Before The Flood" - endlich jene sagenumwobenen "Basement Tapes", die Dylan zusammen mit THE BAND 1967 aufnahm, das Tageslicht erblickten. Nicht, dass die nicht schon jahrelang als diverse Bootlegs unterwegs gewesen wären, aber nun gab es die endlich offiziell und in guter Qualität.
Im Zuge der "remasterten" Bob Dylan-Alben ist man nochmals in den Keller runter gestiegen und hat die Originalbänder erneut entstaubt, gereinigt, aufpoliert und einen wirklich nahezu spektakulären Klang daraus gezaubert. Mit ein bisschen Lautstärke kann man sich wirklich bei den Jungs im Untergeschoss fühlen und bei den Jam-Sessions in beliebiger Form teilnehmen.
Bekanntermaßen handelt es sich hier aber nicht um rohe Mitschnitte irgendwelchen halbtrunkenen Geschrammels, sondern tatsächlich um eine äußerst inspirierte Zusammenkunft von ein paar der wichtigsten und begnadetsten Musiker der 60er Jahre. Und danach.
Und von irgendwelchen "Outtakes" braucht man - wenngleich der Albumtitel das suggerieren mag - auch nicht zu sprechen. Das sind fast durch die Bank gute und gut klingende Songs - 16 von Bob gesungen - die problemlos ein "reguläres" Album, bereits 1967, ergeben hätten.
Die Verbindung Dylan / THE BAND halte ich sowieso für eine der gelungensten der Pop-Geschichte. Da passt einfach alles. Wie Garth Hudsons Saxofon den Blues-Boogie Orange Juice Blues durchzieht und zum Bar-Theken-Favoriten aufmotzt. Wie die Band den Country-Rock von Million Dollar Bash grandios zelebriert. In den Händen von den BYRDS - und etwas glatt gebügelter - wäre da ein kleinerer Hit drin gewesen. Das aufgekratzte, von Levon Helm herrlich rau gesungene, Yazoo Street Scandal bringt eine adrenalingetriebene Rock'n'Roll/R'n'B Stimmung in die Session ein, während Goin' To Acapulco, eine typische Dylan Midtempo-Ballade, von Garth Hudsons unvergleichlich vibrierender Orgel aufs herrlichste untermalt wird.
Robbie Robertson und Rick Danko teilen sich den Gesang in der süffigen Ballade Bessie Smith und könnten mit diesem Song die Vorlage für zahllose Songs im Fundus der STONES, von Ron Wood, der FACES gelegt haben. Klasse Nummer!

Too Much Of Nothing, welches die zweite Scheibe eröffnet, kommt hier noch etwas in einer Rohfassung, war aber im selben Jahr (1967) noch ein Hit für Peter, Paul & Mary.
Ähnliches trifft ja auch auf You Ain't Goin' Nowhere zu, welches die bereits genannten BYRDS dann auf Hit-Kurs brachten. Doch auch die "Roots-Fassung" hat durchaus ihren Charme. Weniger schmissig, aber nichtsdestotrotz voller Flair.
Bei Ruben Remus ist THE BAND deutlich die führende Kraft. Schade, die etwas uninspirierte Ausblendung.
Auf dieser zweiten Scheibe, gefällt mir das rockige Don't Ya Tell Henry - wieder toll von Levon Helm, mit seiner unverwechselbaren Stimme gesungen - mit am besten. Das liegt natürlich auch an Robertsons sprudelnder Leadgitarre. Geht gut ab!
Herrlich auch wieder die melancholische Country-Rock-Ballade Nothing Was Delivered, mit toller Orgel.
So wie die erste Scheibe mit dem tollen Tears Of Rage - da noch von Dylan, später, auf "The Big Pink" von Richard Manuel, gesungen - würdig beendet wird, endet die zweite Hälfte mit einem schleppenden This Wheel's On Fire ebenso perfekt. Später ein Superhit für Brian Auger.
Wem dieses Doppelalbum also noch im Regal fehlt, der sollte spätestens jetzt, einen der Rock-Meilensteine hineinhieven. In schönem Digipack, Booklet und mit Liner-Notes vom Dylan-Spezialisten Greil Marcus.

Epi Schmidt, 01.05.2009

 

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