UFO

Bochum, Matrix, 16.11.2009

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 18.11.2009
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


UFO,
Bochum, Matrix, 16.11.2009

Haltet Euch fest, Leute! 40 Jahre UFO, ohne hypermodernen Warp-Antrieb und trotzdem immer noch hart auf Kurs. Wenn sich die alten Kämpen weiter so gut in Form zeigen wie am Montagabend in der Bochumer 'Matrix', könnten sie noch ein paar Alben bzw. Tourneen überstehen. Nun, Pete Way steht zwar leider nicht mehr zur Verfügung, die kranke Leber vergällt es ihm, aber der für die kleine Europa-Tour eingesprungene und vermeintlich um die Hälfte jüngere Bassman Rob De Luca verfügt zumindest über einen ähnlichen Haarschnitt und eine ähnliche Statur wie Old Pete. Okay, seinen alten Gibson Thunderbird Bass bearbeitet er auch verdammt gut und ergänzt zudem Paul Raymond bei den Backing Vocals vorbildlich. Guter Job, Rob!
An Stelle von Schlagzeugmeister Jason Bonham sitzt ja der Ur-Drummer Andy Parker nun auch wieder hinter der Schießbude, ein paar Kilo zu viel auf den Rippen und mit dem kräfteraubenden Drum-Playing einer Hard-Rock Band sichtlich kämpfend, gleichwohl immer verlässlich und schwer sympathisch.

Ansonsten quasi alles beim Alten bei unserem betagten UFO Schlachtschiff: Vinnie Moore, der großartige Saitenvirtuose belebt schließlich schon seit fünf Jahren die Gitarrenabteilung der Unbekannten Flugobjekte und macht Michael Schenker mehr als vergessen. Stilistisch weitaus besser aufgestellt und bezüglich seiner Virtuosität und Filigranität sicherlich einer aus der Champions-League. Paul Raymond, der Kerl mit dem seltsam anmutenden 60's Haarschnitt und letztlich der Gesichtsälteste der Briten steht wie eh und je seinen Mann an der Rhythmusklampfe und diversen Keyboards. Wobei seine E-Gitarre in der Bochumer Matrix allerdings durchaus eine etwas lautere Abmischung verdient gehabt hätte. Hier hagelt's Minuspunkte für den Mischermann, der die ansonsten schwierig in den Griff zu kriegende 'Matrix' ganz ordentlich beschallte.

Und zuguterletzt noch Mr. Phil Mogg, der einzige Verbliebene aus den alten Tagen, der ununterbrochen als Captain sein Schiff auf Kurs hielt und hält. Überraschenderweise immer noch sehr gut bei Stimme, kraftvoll und energiegeladen, mit der Attitüde eines ständig auf dem Sprung stehenden Boxers. Sehnig, drahtig, sportlich, für einen 61-jährigen Rockmusiker der alle Höhen und Tiefen des Business gelebt hat, absolut beachtlich.

Der Beginn des Konzert - welches im Übrigen der Startschuss für die anstehende Tour war - stand allerdings unter einem schlechten Stern. Die emsigen Bemühungen der Roadies, der Band einen reibungslosen Tour-Auftakt zu bescheren, ging zunächst einmal nach hinten los. UFOs Opener Saving me ging leider völlig baden, denn Vinnie Moores Gitarre bzw. Kabel oder Amps verreckten und versagten ihrem Herrn den Dienst, so dass der angepisste Phil Mogg den Song auf halber Strecke leicht grimmig abbrach und die Roadies bat, den Schaden schleunigst zu beheben. Der alte Profi Mogg frotzelte unterdessen mit dem Publikum, entschuldigte sich natürlich artig lächelnd und schrieb lässig Autogramme. Nach wenigen Minuten gab's Gott sei Dank grünes Licht, und Mogg bat das Publikum auf Start zurückzugehen, um den Beginn des Gigs erneut und vorbehaltlos zu genießen. Kein Problem für die geduldig Wartenden, die jedoch plötzlich einen kurzfristigen Aussetzer im Moggs Mikrofonie zu verkraften hatten, der vielleicht 15 oder 20 Sekunden gedauert haben mochte. Was für ein irrer Start, herrje...

Doch eine Legende wie UFO lässt sich von so etwas nicht beeindrucken und zieht stahlhart durch, Profis eben. Erneut Saving me in ganzer Pracht also, laut und unbändig, und für die ersten 6 oder 7 Reihen möglicherweise etwas zu lautstark, denn einige Fans verzogen sich mehr in Richtung Saalmitte (Herr Litges und Herr Ipach ebenfalls), wo es moderater zuging. Im Publikum - es mögen wohl so um 350 Leute gewesen sein - zum größten Teil Herren um die Mitte, Ende Vierzig, und ein paar vereinzelte Ladies.

Das Programm? Ein 'Greatest Hits'-Mix der Nummer Sicher könnte man gehässigerweise sagen, aber man erwartet letztlich nichts anderes, oder? Also, Zufriedenheit in allen Belangen, das Publikum dankte es den alten Helden mit brandendem Applaus. Vom neuen "The Visitor" Album reichten die Herren noch das megafette Hell Driver, ansonsten gab's quasi "Strangers In The Night"-Kost: Mother Mary; Let it roll; Only you can rock me; Love to love; Too hot to handle; Lights out und das sehnsüchtig erwartete und unverwüstliche Rock bottom, das Vinnie Moore mit einem megalomanischen Gitarrensolo veredelte, okay, vielleicht hat es Vinnie hier eine Spur übertrieben. Geschmackssache. Egal, geschenkt. Als Zugabe noch Shoot shoot und jawoll, Doctor, doctor!

Was bleibt als Fazit? Ein gutes, ein packendes Konzert, kurzweilig und vergnüglich (auch dank Phil Moggs launigen Ansagen) trotz des verunglückten Starts und tatsächlich eine Riege von alten Herren, die immer noch wissen wo der Hammer hängt. Keep on flyin'...

Frank Ipach, 16.11.2009

 

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