Saxon

Big Ball

Bochum, Matrix, 24.03.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 26.03.2010
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

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Redakteur(e):

Thomas Dietz


Saxon, Big Ball,
Bochum, Matrix, 24.03.2010

SAXON feiern in diesem Jahr ihr 30 Jähriges Bühnenjubiläum. Im Jahr 1979 veröffentlichten sie ihr erstes Album “Saxon“ und machen seitdem die Bühnen der Welt unsicher. Der ganz große Erfolg aus der Anfangszeit der NWoBHM ist zwar längst vergangen aber dennoch haben sich SAXON in den letzten drei Jahrzehnten mehr als gut geschlagen und können auch heute noch auf eine treue Fanbasis verweisen. Allerdings muss man feststellen, dass die Band auch schon bessere Zeiten erlebt hat, denn die Jubiläumstour findet in einem doch eher überschaubaren Rahmen statt. So kommt es, dass die Briten heute in der Bochumer Matrix zu Gast sind und somit gerade mal auf Club-Niveau spielen. Noch vor wenigen Jahren, hat die Band erfolgreich großangelegte Headliner-Tourneen in Hallen mit einem Fassungsvermögen von mehreren Tausend Leuten bestritten. Am heutigen Abend ist die Matrix zwar wie erwartet immerhin sehr gut gefüllt aber dennoch nicht ganz ausverkauft. Tja, die Zeiten ändern sich. Aber dieser Umstand gibt den Fans zumindest die seltene Gelegenheit Saxon mal hautnah zu erleben, darin besteht ja auch der große Vorteil bei Gigs dieser Größenordnung.

Den Support-Slot auf der Tour haben sich BIG BALL ergattert. Hinter diesem schlichten Namen verbirgt sich das neue Hard Rock-Projekt von DEBAUCHERY-Frontmann Thomas Gurrath. Die Band hat es sich zum Ziel gesetzt so authentisch wie möglich nach AC/DC zu klingen. Und das tut sie auch. Hier regieren coole Riffs, ein packender Groove und eine dreckige Rock’n’Roll-Atmosphäre. Jedes einzelne Lied ist praktisch eine Hommage an die großen Vorbilder aus Australien. Da BIG BALL erst vor kurzem ihr Debütalbum veröffentlicht haben, können sie in der 40minütigen Spielzeit nahezu ihr gesamtes Material präsentieren. Thomas hat eine überzeugende Live-Band um sich gescharrt, die dem Kick-Ass Rock’n’Roll die richtige Würze verpasst. Der Bandkopf selber spielt Gitarre und wirkt daher leicht statisch auf der Bühne, was aber nicht wesentlich stört. Die Anwesenden sind zunächst auch noch nicht so recht überzeugt von der Band, dies soll sich aber im Laufe des Sets hörbar ändern. Der sympathische BIG BALL-Fronter Thomas kann sich Stück für Stück die Gunst des Publikums erarbeiten und schafft dies nicht zuletzt durch seine ironischen Ansagen: „Tut mir Leid, aber wir spielen noch ein paar Lieder!“ Natürlich ist jeder gespannt auf SAXON aber letztendlich können BIG BALL weite Teile des Publikums von sich überzeugen und machen deutlich, dass sie heute Abend eine sehr gute Besetzung im Vorprogramm sind.

Nach einer halbstündigen Umbauspause kann’s dann losgehen. SAXON werden direkt gebührend vom Bochumer Publikum empfangen. Das britische Metal-Schlachtschiff hat inzwischen zwar über 30 Jahre auf dem Buckel, dies lassen sich die Engländer aber überhaupt nicht anmerken. Gestartet wird mit Battalions Of Steel vom aktuellen Album “Into The Labyrinth“ um dann direkt mit dem Klassiker Heavy Metal Thunder nachzulegen. Wie bei SAXON üblich besteht ein Großteil der Setlist aus 80er Jahre Hits der ersten Alben. Aber genau diese Lieder will ja schließlich auch jeder hören. Nach einem weiteren neuen Stück, Live To Rock, folgt auch schon Motorcycle Man. SAXON geben ordentlich Gas, im wahrsten sinne des Wortes. Biff ist super bei Stimme und zieht das Publikum wie gewohnt sofort auf seine Seite. An der Gitarrenfront gibt’s auch heute überhaupt nix zu beanstanden. Paul Quinn und Doug Scarratt brillieren an ihren Instrumenten und bekommen öfters die Gelegenheit durch kleine Solo-Parts ihr Können unter Beweis zu stellen. Beide gehören nicht unbedingt zu den extrovertiertesten Gitarristen, haben dafür aber eine enorme Ausstrahlung auf der Bühne und beeindrucken mit ihrem charismatischen Spiel. In der Rhythmussektion ist auch alles im grünen Bereich. Seit 2005 sitzt ja bekanntermaßen wieder der zurückgekehrte Nigel Glockler an den Trommeln, der ja schon mit einer kurzen Unterbrechung, seit 1981 zum Saxon Line-up gehört. Basser Nibbs Carter kann allerdings nicht an der Jubiläumstour teilnehmen, da er sich im Moment um seine kürzlich erkrankte Frau kümmert. Dies ist natürlich gleich doppeltes Pech für den langjährigen SAXON-Bassisten. Am Viersaiter hilft erneut der Hamburger Yenz Leonhardt (u.a. IRON SAVIOR, STORMWARRIOR) aus, der die Band schon mal live unterstützte. Dabei präsentiert er sich als würdigen Ersatz für den verhinderten Nibbs.

Auf dem Programm steht natürlich auch der “Lionheart“-Hit Witchfinder General. Ansonsten reiht sich nahezu Klassiker an Klassiker. Das gesamte Publikum geht bestens mit und folgt den zahlreichen Aufforderungen von Sänger Biff. Es wird geklatscht, gesungen und gehüpft. Die Fans stehen dicht an dicht gedrängt und mit der Zeit wird das Ganze auch ziemlich schweißtreibend. Aber das ist ja der beste Beweis für einen gelungenen Auftritt. Nach 747 und Princess Of The Night verabschieden sich SAXON zunächst, aber nur um kurz darauf mit Wheels Of Steel die erste Zugabe zu spielen. Die Menge ist komplett aus dem Häuschen und stimmt immer wieder SAXON-Chöre an. Als letzte Nummern an diesem Abend werden Crusader und das unvermeidliche Denim & Leather dargeboten. Dieser Hit bildet seit langer Zeit den Schlusspunkt einer jeden SAXON Show und wird wie immer von jedem lauthals mitgegrölt. Denn wie wir alle wissen: „Denim and Leather, brought us all together!“ SAXON haben mal wieder allen gezeigt wie sich unverfälschter, klassischer Heavy Metal anhören muss. Bei der britischen Stahlschmiede ist es also lange noch nicht am rosten!

Thomas Dietz, 24.03.2010

 

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