Bochum, Zeche, 02.10.2005 | |
Kurz nach 19.00 Uhr trudelten wir (meine Frau Bea hatte sich von meinen Berichten über SAXON-Gigs zur Teilnahme überreden lassen) also vorsichtshalber (... nur nichts verpassen...) in der Halle ein. Die Bude war bereits seit Wochen ausverkauft und füllte sich nach unserer Ankunft auch recht schnell. Kollege Jörg konnte ich nicht ausfindig machen, also verzogen wir uns an die linke Seite mit dem Rücken zur Wand. Das hat schon den nicht unerheblichen Vorteil, dass einem keiner ins Kreuz springen kann. [Angsthase! Red. Abt.Gefahrenprävention] | |
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SAXON fingen pünktlich mit Motorcycle Man an und die Halle übte sich sofort im kollektiven Kopfstand, sprich prächtige Stimmung machte sich breit, ganz wie in 'the old days'. Da die Band ohnehin nur 'von früher' spielen wollte (die Alben bis einschl. "The Power And The Glory"), konnte man sich selig an die glorreichen Tage in den frühen Achtzigern erinnern. Nur, da war der Sound erheblich besser. Paul Quinns Gitarre war stellenweise kaum zu hören, der Bass wummerte nur und die Drums klangen nicht gerade wie im Sound eingebettet sondern eher wie daneben spielend. Lag's am Standort? Oder bildete ich mir das nur ein? Bea hörte ähnliches, also haben das zumindest zwei Anwesende so empfunden. Sänger Biff Byford (mit langen grauen Haaren), Paul Quinn (mit Brille), sein Gitarren-Pendant Doug Scarrat (ohne Brille...), der wild umherbangende Tieftöner Nibbs Carter und Drum-Heimkehrer Nigel Glockler schienen viel Spaß an der Freud zu haben. Biff kommunizierte ausgiebig mit dem Auditorium und verteilte reichlich Komplimente an das Zechen-Publikum. Bei Frozen Rainbow vom Debut-Album griff der Frontmann auch mal zur Akustischen, ansonsten spielte er den Anführer der Nord-Engländer. Dass sie jetzt wieder eine 'english' Band sind, musste er nicht unbedingt loswerden, Fritz Randow wurde an diesem Abend zumindest nicht übertroffen. | |
Stallions Of The Highway rockte wie Sau, Princess Of The Night rockte sagenhaft, Wheels Of Steel hat schon mal mehr gerockt, Rockin' Again und Rock The Nation blieben uns erspart, weil man sich auf die Frühwerke beschränkte (was nicht unerheblich zu meiner Vorfreude beigetragen hatte) und die Rockers im Publikum rockten ganz prächtig mit. Jau, exakt das war es wohl. Hey, wo war denn Dallas 1 PM? Einer der Klassiker der NWOBHM überhaupt, und nix is? Wo das sonst fast immer gespielt wird? Und eben gerade auf dieser Tour nicht? Das geht nicht, das ist Denkmalsschändung. Mindestens. Da konnte mich auch Heavy Metal Thunder nicht trösten, und To Hell And Back Again, Suzie Hold On oder 747 (Strangers In The Night) vermochten den Ausfall dieses Über-Songs ebenfalls nicht zu kompensieren. Power And The Glory, Redline (kam live eher langweilig, hättet lieber Warrior reinkloppen sollen, boys...), das live immer gern genommene The Eagle Has Landed, meinetwegen auch Crusader (muß anscheinend sein...), aber kein Dallas 1 PM? This sucks!! Mir hat's die Laune verhagelt, Bea konnte meine Trauer nur bedingt teilen (naja, hat halt früher eher GENESIS gehört) und jetzt bist Du dran. Also Jörg, sach wat dazu... Jürgen Ruland, 10.10.2005 Also für GENESIS Fans war das nu wirklich nix. Lustig fand ich, dass Biff doch einige Probleme mit der erbärmlich engen Bühne hatte, und oft über die Monitore stolperte. Die zu kleine Bühne sprach er ja auch an: "I have big feet! And you know what people with big feet have also?" Nee, nicht was Ihr wieder denkt... "Big Socks" natürlich! | |
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Doug und Nibbs waren, wie immer, vom Stageacting her die Eyecatcher. Nigel Glockler wirkte autark, gab ein wenig altes SAXON Feeling zurück, so sehr ich Jörg Michael ja schätze, aber er hat doch viele der alten SAXON-Nummern nicht so abwechslungsreich intoniert. Tja, und dann war's kurz vor Zehn auch schon vorbei. Die Stunde, die ich mitbekommen habe, war einfach nur geil, und eventuell wage ich mich am 7.12 noch mal nach Düsseldorf, und dann bin ich pünktlich, damit ich auch den Anfang mitbekomme! |