Pretty Maids

Ginger Red

Bochum, Zeche, 15.11.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 25.11.2010
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

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Redakteur(e):

Thomas Dietz


Pretty Maids, Ginger Red,
Bochum, Zeche, 15.11.2010

Es ist Montagabend. Wir befinden uns mal wieder in der guten alten Zeche Bochum. Gleich spiel hier die wohl bekannteste Heavy Metal Band Dänemarks. Klarer Fall, die Rede ist von den PRETTY MAIDS! Ich bin erstaunt, dass sich so viele Zuschauer eingefunden haben. Denn in diesem Herbst kann man ja nahezu täglich ein Konzert besuchen. Und ich rede hier nur von wirklich bedeutsamen, nennenswerten Bands, Underground-Gigs mal außen vor gelassen. Aber die gute Erinnerung an die alten Dänen, scheint in den Köpfen der Konzertbesucher noch lange nicht verblasst zu sein. Daher rührt wohl dieser große Zuschauerzuspruch am heutigen Abend. Denn weder die Tour, noch der letzte Output der MAIDS, wurden im Vorfeld angemessen beworben. Und mit knapp 27 Euro im Vorverkauf ist auch der Eintrittspreis kein Pappenstil. Aber umso erfreulicher ist es doch, dass allen Widrigkeiten zum Trotz, die Fans heute den Weg in die Zeche gefunden haben.

Wir bekommen allerdings um punkt acht Uhr erst mal eine Vorband serviert. Diese nennt sich GINGER RED und spielt, laut vielversprechender Ankündigung auf ihrem Flyer, 80’s Kick Ass Rock’n’Roll. Ich könnte jetzt auch böse sein und schreiben, dass man nach der kommenden halben Stunde wirklich wie weggetreten ist. Aber ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Die Jungs sind wenigstens bemüht, die Rolle des Anheizers so gut wie möglich auszufüllen, nur leider liegt zwischen bemühen und brillieren ein himmelweiter Unterschied. Viel mehr fällt mir zu diesem kurzen Intermezzo jetzt auch nicht ein. Aber sei’s drum, denn spätestens nach dem zweiten Bier ist das Ganze dann gar nicht mehr so langweilig.

Kurze Umbaupause, noch’n Bier und ich schlendere mal so zum Merchstand der MAIDS. Was soll ich sagen, ich bin entsetzt…Diese H&M Gedenkmotive inklusive Strasssteinen (!) auf den T-Shirts hätten wirklich die goldene Himbeere verdient. Bah, pfui! Was ist nur aus dem stinknormalen schwarzen T-Shirt geworden mit dem Plattencover vorne und den Tourdaten hinten drauf? Jahrzehntelang gab es nichts anderes, wer will da schon mit irgend so einem neumodernen, hässlichen Firlefanz auf seiner Brust rumrennen? Liegt aber anscheinend gerade voll im Trend. Überall muss man ja leider inzwischen solche geschmacklichen Entgleisungen über sich ergehen lassen. Aber egal, zur Not kann man ja auch zur schick verzierten Band-Boxershorts greifen (am besten mit dem Aufdruck „Kick Ass Rock’n’Roll“ auf dem Hintern, das versteht sich ja wohl von selber…) Einfach ohne Worte.

So, jetzt wird’s aber zeit über die wirklich wichtigen Dinge zu sprechen. Die PRETTY MAIDS! Ich hatte mich schon seit längerem auf den Auftritt gefreut und wurde leider ein wenig enttäuscht. Nicht, dass die Band schlecht wäre, oder keine guten Songs am Start hat. Der Gig war durch die Bank gut. Das Publikum war ebenfalls ordentlich dabei und die Musiker schienen ihren Spaß zu haben. Aber leider ist von dem so oft zitierten „Danish Dynamite“ nicht (mehr?) all zuviel zu spüren. Gerade die gespielten Klassiker der beiden Erfolgsalben “Red, Hot and Heavy“ (1984) und “Future World“ (1987) bleiben irgendwie blass und blutleer. Mag sein, dass die Band einen schlechten Tag erwischt hat und auch der Sound war über weite Strecken lediglich suboptimal. Aber dennoch muss bei Songs der Marke Back To Back oder We Came To Rock einfach mehr Energie fließen. Die Stücke vom aktuellen Werk “Pandemonium“ waren davon meiner Meinung nach nicht so sehr betroffen. Vielleicht liegt’s aber auch an den übergroßen Erwarten an die alten Klassiker, sodass die neueren Stücke einfach besser ins Gesamtbild der Band passen.

Aber wie gesagt, der Auftritt war alles andere als schlecht und die Songauswahl insgesamt auch ziemlich Old-School lastig (Waiting For The Time, Queen Of Dreams, Love Games etc.) Ronnie Atkins macht auch nach fast 30 Jahren immer noch eine sehr gute Figur als Frontmann und auch stimmlich ist er topfit. Sein alter Kumpel Ken Hammer ist zwar nicht mehr ganz so agil wie in den Anfangstagen der Band, weiß aber an den sechs Saiten voll und ganz zu überzeugen. Blickfang der Band ist allerdings der Neuzugang am Bass, Hal Patino, der bedingt durch sein lebhaftes Stageacting eine starke Bühnenpräsenz zeigt und ansonsten durch sein cooles Glam Rock Outfit auch rein optisch ziemlich hervorsticht. Insgesamt ist die Band auch sehr gut aufeinander eingespielt und bietet eine routinierte, aber eben nicht spektakuläre Show. Den meisten Anwesenden scheint’s aber wohl durchaus gefallen zu haben, blickt man nach dem Auftritt doch in übermäßig zufriedene Gesichter. Wer einen schönen Abend im Stil des traditionellen Heavy Metal bzw. Hard Rock verbringen möchte, ist bei den PRETTY MAIDS also sicher nicht verkehrt. Ich werd mir die Jungs ganz bestimmt auch noch mal angucken!

Thomas Dietz, 15.11.2010

 

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