Noli Me Tangere, QuiXote Music, 2007 | ||||
Ronald Utens | Vocals & Guitar | |||
Mike Palandeng | Guitar | |||
Martijn Horsten | Bass | |||
Arno Menses | Drums & Vocals | |||
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1. Disgust | 6. Mmm | |||
2. Oliver Sudden | 7. Lifeline | |||
3. Feeling Sam | 8. Picture Perfect | |||
4. Positive | 9. Noli Me Tangere | |||
5. Weightless | 10. A Word Of Appreciation | |||
Arno Menses, der Sänger der Progressive-Rock-Band SIEGES EVEN hat mit BONEBAG gewissermaßen ein zweites Standbein, wobei er hier in erster Linie hinter der Schießbude sitzt und die Felle ordentlich gerbt. Und im Vergleich zu SIEGES EVEN ist der holländische Vierer um Ronald Utens auch deutlich straighter, näher am Rock 'N' Roll und entschieden erdiger ausgerichtet. Will man ein Bild aus dem Automobilbereich anwenden, ist SIEGES EVEN eine elegantes, funkelndes Coupé, wohingegen BONEBAG eher einem etwas weniger luxuriös gefederten, aber durchaus sportlichen Roadster gleichkommt.
Es gibt auf dem Debütalbum "Noli Me Tangere" frischen, knackigen Rock der Sorte "frei von der Leber weg", mit stark melodischen Anteilen und ohne falsche Scham vor Popeinflüssen (Oliver Sudden oder Picture Perfect sind hierfür Beispiele). Der Holländer als solcher sieht das Leben ja nicht immer so eng und schert sich folglich auch nicht um Genregrenzen und Schubladendenken. So gibt es daneben auch ausgesprochene Highspeed-Rocker (Mmm oder Noli Me Tangere), die ordentlich Dampf ablassen genauso wie stadiontaugliche AOR-Ware (Positive).
Mitunter geht es vielleicht, vor allem angesichts der Erwartungshaltung gegenüber den Produkten des Labels QuiXote, das ansonsten feinsten Prog- und Art-Rock bereithält, etwas sehr locker, um nicht zu sagen hemdsärmlig zu und man wünscht sich, das doch der eine oder andere Haken mehr geschlagen würde um das eine oder andere Klischee zu umgehen. Aber es soll wohl alles nicht zu verkopft sein, in erster Linie soll der Spass bei BONEBAG im Vordergrund stehen. Und das wissen die im übrigen prächtigen Musiker von BONEBAG überzeugend zu transportieren. Somit kann man den Albumtitel (zu deutsch "rühre mich nicht an", angeblich zurückzuführen auf einen Ausspruch Jesu zu Maria Magdalena nach der Auferstehung) getrost außen vor lassen.