Bonfire

Free

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Bonfire
Free, BMG Ariola, 2003
Claus LessmannLead Vocals, Rhythm Guitar
Hans ZillerGuitars, Sitar, Talk-Box
Uwe KöhlerBass
Jürgen 'Bam Bam' WiehlerDrums, Percussions
Gast:
Thomas 'Strecki' StreckKeyboards
Produziert von: Lessmann/Ziller Länge: 48 Min 00 Sek Medium: CD
1. On and on...6. Preachers and whores
2. I would do anything 4 U7. Love CCA
3. What about love?8. Give a little
4. Rock 'n' Roll star (Born to rock)9. September on my mind
5. Free10. Friends

BONFIRE hätten es sich einfach machen können. Ein weiteres Album im gewohnten Stil und die Absatzzahlen wären gesichert, eine erfolgreiche Tournee vorprogrammiert und die langjährigen Fans zufrieden gewesen. Stattdessen entschließt sich die Band zwanzig Jahre nach dem Debüt "Bad Widow", damals noch unter dem Namen CACUMEN, zu einem Kurswechsel.
Es sei einmal völlig dahingestellt, ob einem die neue musikalische Ausrichtung nun gefällt oder nicht, aber so eine Entscheidung verdient schlicht und ergreifend großen Respekt.

Und wie klingen nun die neuen BONFIRE?
Erwachsen, wobei das ja in Rock'n'Roll Kreisen leider sehr oft mit langweilig übersetzt wird. Genau das ist aber "Free" definitiv nicht. BONFIRE scheren sich einen feuchten Kehricht um irgendwelche stilistischen Grenzen, kennen keinerlei Tabus und liefern damit ihr bisher abwechslungsreichstes und spannendstes Album ab.
Da liegt es fast schon in der Natur der Sache, dass die Band einige Wege beschreitet, die nicht jeder Hörer bereit sein wird mit zu gehen. Wenn der Opener On and on... mit grungigem Gitarrengeschrabbe daherkommt und in einem waschechten Brian May-Solo gipfelt, oder wenn Rock'n'Roll star (Born to rock) mit Rap-Passagen gespickt wird, dann dürfte das nicht jedermanns Geschmack treffen.

Vieles von "Free" könnte auch auf einem der neueren BON JOVI-Werke passieren und immer wieder drängt sich der Vergleich zu Brit-Pop-Bands wie OASIS, oder wenn man die Altvorderen herbeibemühen möchte, den BEATLES auf. Trotzdem enthält "Free", vor allem in der zweiten Hälfte des Albums, viele unverwechselbare, typische BONFIRE-Markenzeichen, die der Scheibe etwas die revolutionäre Schärfe nehmen und sie dafür als mutige, wenngleich einschneidende Weiterentwicklung darstellt.
Aber manche Dinge werden sich bei BONFIRE wohl nie ändern. September on my mind bietet den von Proud of my country bekannten Bierzelt-Patriotismus, nur dass wir jetzt alles Amerikaner sind, und die Balladen sind strunzlangweilig wie eh und je. Wobei der Titelsong zugegebenermaßen musikalisch in die richtige Richtung weist, in lyrischer Hinsicht allerdings schaudern lässt. Game, fame, pain, chain ... until Jesus came my way . he's here to stay. 'Lujah, Socke!

So negativ sich das jetzt auch anhört: "Free" ist ein gutes Album. Es polarisiert und fordert den Hörer weitaus mehr als jede bisherige BONFIRE-Veröffentlichung. Es ist unüberhörbar ambitioniert, bietet aber auch Angriffsflächen. Damit hat die Band einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, denn eins wird sicher nicht passieren: Das jemand das Album mit den Worten 'ganz nett, aber harmlos' ins Plattenregal zurückstellt und vergisst.
Und noch etwas muss man ohne Abstriche anerkennen: "Free" enthält in kompositorischer Hinsicht einige der reifsten und stärksten BONFIRE-Songs, allen voran I would do anything 4 U und What about love?.

Also, wer schon die neusten Alben von QUEENSRYCHE und SUPARED im Regal hat, der kann sich "Free" guten Gewissens daneben stellen. Gebt der Band einfach eine faire Chance. BONFIRE haben es verdient.
Eine Frage bleibt jedoch noch offen: '...und wir wollen und werden unseren Namen nicht ändern, nur weil wir nun die Musik machen, die wir schon lange machen wollten. Dies wäre doch Etikettenschwindel und nicht ehrlich!!' Wie ehrlich waren denn noch die letzten BONFIRE-Alben im gewohnten Stil?

Wir verlosen in Zusammenarbeit mit der Agentur Point Of Music ein Bonfire-Promotion-Packet (1 x CD "Free", 1 x Bandinfo, 2 Postkarten).
Die Frage: Welchen Welthit coverten Bonfire für ihr Album "Feels like coming home" und von wem stammt das Original?

Die Antwort geht an: Verlosung@Hooked-On-Music.de

Und schon ist das Päckchen weg. Gewonnen hat Claus M. aus Brackenheim.

Martin Schneider, 21.10.2003

 

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