The Band Of Heathens

Bonn, Harmonie, 13.05.2011

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 17.05.2011
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Band Of Heathens,
Bonn, Harmonie, 13.05.2011

Abschlusstag der THE BAND OF HEATHENS Deutschland-Tour 2011. Die "Harmonie" in Bonn, die in den letzten Jahren zum Mekka der Rockpalast-TV-Aufzeichnungen avancierte, bot den hochtalentierten Jungs aus den Südstaaten der USA erneut ein tolles und gemütliches Ambiente, so dass die Heathens ihre süffige und stets der Roots-Ahnengalerie verpflichteten Americana-Mixtur einem fachkundigen Publikum präsentieren konnten.

Die Rockpalast Kameras waren zwar dieses Mal nicht mit am Start, doch eine stattliche Anzahl surrender Digi-Cams im vorderen Bühnenbereich ließen darauf schließen, dass das Heathens-Plattenlabel Blue Rose eines Tages ein paar Minuten dieses Gigs veröffentlichen wird.
Labelchef Edgar Heckmann ließ es sich an diesem Abschlusstag nicht nehmen, die Musiker höchstpersönlich anzukündigen. Der wippende Opener Medicine man vom aktuellen Album "Top Hat Crown" ließ die ca. 150-170 Anwesenden gleich in die richtige Schwingung geraten und der gut ausgesteuerte, transparente und zumindest im vorderen Bühnenbreich (mein Standort) druckvolle Sound machte Hoffnung auf einen tollen Konzertabend.

Schon die ersten paar Songs machten eindeutig klar, dass Ed Jurdi, Colin Brooks, Gordy Quist, Seth Whitney und John Chipman alle Versprechungen ihrer guten bis vorzüglichen Platten würden einhalten können, denn diese Band groovt wie eine geschmeidige und gut geölte Maschine. Bis auf Quists und Jurdis gekürzte Haarpracht also alles beim Alten. Selbst Colin Brooks' unverändert ernstes und fast nie lächelndes Antlitz gab mal wieder Anlass zu Spekulationen. Man munkelte, er sei total übermüdet gewesen. Dabei hätte der gute Colin mit seinen prima Lap Steel und Dobro-Einlagen doch allen Grund zur Freude gehabt.

Bei aller Musikalität und spürbarem Spielwitz, der nach wie vor an gute alte The Band Zeiten erinnert, frage ich mich immer wieder, warum die Jungs nach Hunderten von Konzerten noch immer so ernste (oder hochkonzentrierte?) Mienen aufsetzen und die Interaktion mit dem Publikum derart vernachlässigen. Eine kleine Anekdote hier, ein paar freundliche oder amüsante Worte dort, brächte die Jungs noch ein wenig näher an die Herzen des Publikums. Sei's drum, die Heathens sind nun mal keine extrovertierten Kommunikationskünstler, sondern reduzieren sich elegant und schnittig auf die ehrenwerte Formel: "Let the music do the talking". Doch dies gelingt ihnen dann auch wirklich vorbildlich.
Die eng verzahnte Interaktion der drei Gitarren, die vorzüglichen, ständig wechselnden Lead-Vocals respektive Harmony-Vocals suchen tatsächlich ihresgleichen. Dass die Heathens im Zuge des Konzertes auch immer wieder ungezügelt ihrer Jam-Mentalität nachgeben und ihre kompakten Albumkompositionen gerne in psychedelische Abenteuerfahrten münden lassen, ließ den Spannungsbogen des Gigs um so nachhaltiger wirken.

Die versierten Texaner beschränkten sich in ihrer Setlist erwartungsgemäß auf Songs ihres aktuellen Albums (z.B. Enough, I ain't running, Free again, Gris Gris Satchel) und streuten nur selten einmal Hochkaräter aus alten Tagen bei. Mit Unsleeping eye, Hangin' tree, L.A. County Blues und dem allseits beliebten I've got a feeling-Cover setzten sie hin und wieder vertraute Duftmarken. Im leider etwas zu kurzen Zugabenteil überraschten die Heathens noch mit einer sehr eingängigen, mir bis dato unbekannten Big Star Nummer, deren Lyrics Ed Jurdi aus einem kleinen Notizheft ablas und entließen das johlende Bonner Publikum schließlich nach gut zwei Stunden musikalischen Genusses in das bevorstehende Wochenende. Dieser schöne, kurzweilige und unterhaltsame Abend bestätigte ein weiteres Mal, dass die Band Of Heathens eindeutig Champions-League Format besitzen.

Frank Ipach, 13.05.2011

 

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