Bourbon Boys Shotguns, Trucks And Cattle, Despotzs Records, 2013 |
Hulkoff | Gesang & Gitarre | |||
Jonas Kjellgren | Gitarre & Gesang | |||
Kenneth Seil | Bass & Gesang | |||
Matt Buffalo | Schlagzeug & Percussion | |||
Gastmusiker | ||||
Kenneth Kjellgren | Banjo | |||
Jerry Lee Lädermyhr | Piano | |||
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01. Beast Of Bourbon | 08. Country Highway | |||
02. Rattlesnake | 09. Rock 'N' Rollin Man | |||
03. Hellfire | 10. Moonshine Boulevard | |||
04. Hillbilly Heart | 11. Drinkin My Woman Away | |||
05. Pour Some Bourbon On Me | 12. Road 99 | |||
06. Bowhunting Song | 13. Rock 'N' Roll, Women And Booze | |||
07. Cormorant Blues | ||||
Rein geographisch betrachtet haben der Süden der USA und der Norden Schwedens nicht allzu viel gemeinsam, aber das Leben in beiden Landstrichen kann ähnliche Erfahrungen und Einstellungen produzieren: endlose Weiten Natur vor der Tür, die Distanz zum nächsten Nachbar lässt sich besser in Kilometern als in Metern beziffern, der nächste Ort hat nur eine Kreuzung und keine Ampel und weil in den Wäldern schon mal Elche, Wölfe und Bären leben, liebt man seine Knarre. Da scheint es doch naheliegend, dass man auch die gleiche Musik liebt. Das beste Beispiel für diese Theorie sind die BOURBON BOYS.
Die fünf (Nord-)Schweden legen mit "Shotguns, Trucks And Cattle" ihr Debüt vor und zelebrieren darauf eine Mischung aus den ur-amerikanischen Musikformen Rockabilly, Southern Rock und Country, wie sie ebenso gut hätte in Alabama, Texas, Kentucky oder Louisiana hätte entstehen können. Die Lieblingsthemen sind auch schnell klar: Freiheit, Natur und hochprozentiger Alkohol (am besten als Bourbon).
Dabei sollte man sich nicht von den Titeln zu voreiligen Schlüssen verleiten lassen. Weder ist das Beast Of Bourbon eine Hommage an die ROLLING STONES, noch standen bei Pour Some Bourbon On Me die Briten DEF LEPPARD Pate. Die Ähnlichkeiten sind reine Zufälle und führen ziemlich in die Irre. Viel treffender ist da das Hillbilly Heart, das auch textlich deutlich macht, woher der Wind weht:
I just want to make it clear from the start
That I'm just singing with a hillbilly heart
Ain't got no half-assed god damn city boy roots
I feel the ground of land under my boots
Out in the open lands
A man can be a man
For the neon lights i do not give a damn
No I don't
Just give me shotguns, trucks and cattle
Horses, whiskey and rye
All the thing that keep the beat up in this hillbilly heart
You can't change that even if you try
Well I don't understand the way things go down
For some people who are living in town
They have lost connection with reality
Living only for the fashions on TV
You know that I spend my weekends
Out hunting with my friends
And that sure as hell is better than all trains
It sure is
Für Fans der oben genannten Musik-Genres sind die BOURBON BOYS ein kleiner, feiner Geheimtipp. Musikalisch gibt es hier nichts auszusetzen. Die Jungs beherrschen ihr Handwerk, allerdings bieten sie auch nicht allzu viel Neues. Die Mischung ist gelungen und macht auch Spaß, mit einem absoluten Highlight, dem Hillbilly Heart. Der Rest braucht ein wenig länger, bis er im Ohr hängen bleibt. Die Musik kommt dabei sehr authentisch rüber. Die BOURBON BOYS sind keine Comedy-Truppe, die sich davon einen schnellen Euro verspricht, sondern machen das, was ihnen am Herzen liegt und das machen sie sehr gut und mit offensichtlich viel Spaß an der Sache, den man ihnen auch ständig anhört. "Shotguns, Trucks And Cattle" ist ein sehr ordentlicher Karriere-Start, Klasse wäre es aber, wenn sie da noch ein wenig mehr Individualität reinbekommen würden.