Breaking Benjamin Ember, Universal Music, 2018 |
Benjamin Burnley | Gesang & Gitarre | |||
Jasen Rauch | Gitarre | |||
Keith Wallen | Gitarre | |||
Aaron Bruch | Bass | |||
Shaun Foist | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Derek Hough | Gesang | |||
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01. Lyra | 07. Down | |||
02. Feed The Wolf | 08. Torn In Two | |||
03. Red Cold River | 09. Blood | |||
04. Tourniquet | 10. Save Yourself | |||
05. Psycho | 11. Close Your Eyes | |||
06. The Dark Of You | 12. Vega | |||
Die Amerikaner BREAKING BENJAMIN gehören zu einer Reihe von Bands, die um die Jahrtausendwende herum wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden schossen. Als weitere Beispiele seien nur mal CREED, THREE DOORS DOWN, STAIND, PUDDLE OF MUDD oder SEETHER und SHINEDOWN genannt. Im Vergleich zu den anderen Bands waren BREAKING BENJAMIN aber von Anfang an fast ausschließlich in den USA erfolgreich (was unter anderem an der Flugangst von Frontmann und Haupt-Songwriter Benjamin Burnley liegt) und sind dies immer noch. So landete die Band mit ihrem bislang jüngsten Album, "Dark Before Dawn", im Jahr 2015 auf Platz 1 der Billboard Charts. Nun versuchen sie mit "Ember" an diesen Erfolg anzuknüpfen.
Man braucht wohl kaum ein Prophet zu sein, um vorherzusehen, dass ihnen dies in ihrer Heimat wahrscheinlich auch problemlos gelingen wird. Denn der Alternative Metal auf dem neuen Werk ist wieder nahezu perfekt. Harte Gitarren-Riffs à la GODSMACK oder KORN (die hier noch ein klein wenig heftiger ausgefallen sind als in der Vergangenheit) treffen hymnische Gesangsmelodien und Chöre, die ebenso für die nötige Eingängigkeit sorgen wie die immer wieder eingesetzten, kleineren elektronischen Spielereien. Insbesondere Letztere sorgen manches Mal dafür, dass ein leichtes 30 SECONDS TO MARS-Feeling auftaucht. Aber weitestgehend herrscht hier eine sehr gesunde Härte vor, wie etwa bei den bisherigen beiden Singles Red Cold River und Torn In Two.
Dafür verzichten BREAKING BENJAMIN hier aber auf das, was einer Band wie NICKELBACK (die auch zur ungefähr gleichen Zeit auftauchte) zu massivem Airplay aber eben auch ebenso großer Häme verholfen hat: Balladen. Denn auch wenn ein Song wie etwa Tourniquet oder auch Psycho jeweils einen Chorus wie geschaffen für einen ruhigen Song aufweisen, so bauen BREAKING BENJAMIN drum herum doch jedes Mal einen energiegeladenen Musik-Orkan, der den Hörer mitreißt. Einzig das atmosphärische The Dark Of You ist denn mal wirklich durchgängig ruhig gehalten.
Aber wenn man ein Album komplett mit mitreißenden und eingängigen Alternative Metal-Nummern komponierst, dann braucht das Werk eben auch keine Momente zum "durchschnaufen", sondern es trägt den Hörer von einer Welle zur nächsten. "Ember" ist eines der Alben, das man all denen vorspielen sollte, die behaupten der Alternative Metal sei "durch" oder "tot". Schade, dass BREAKING BENJAMIN dieses Album wohl auch wieder nicht in Europa mit einer Tournee begleiten werden, denn dann hätten sie auch hierzulande sicherlich binnen kürzester Zeit eine deutlich größere Schar an Anhängern. So genießen wir eben einfach dieses tolle Album.