Brian Kramer Myself And Mine, BKB Music STIM, 2009 |
Brian Kramer | 1955 Gibson J-50, 1930 National Steel Triolian, NRP National Style O. Eastman 12 String | |||
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01. Pocket Watch | 07. My Precious Stone | |||
02. Journey To The Delta | 08. Love Just Fell Away | |||
03. Introduction # 1 | 09. Rainy Day In Amsterdam | |||
04. Touching A Cloud | 10. Speak Of The Devil | |||
05. Introduction # 2 | 11. Would I Do Anything Different | |||
06. Just Scratchin' By | ||||
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Brian Kramer nennt seine aktuelle CD "Myself And Mine" ein Projekt. Gereift über Jahre, beginnend in den Schluchten von Brooklyn, New York, aufgenommen im Scarecrow Studios, Stockholm, auf einem bequemen Sofa. In dieser Stadt hat Brian auch seinen Lebensmittelpunkt gefunden. Neben dem Blues, seinen Gitarren und seiner Taschenuhr hat Mr. Kramer auch Verse von Walt Whitman in seinem Gepäck, die als Motto dem Inner-Sleeve seiner CD voranstehen: "I must follow up these continual lessons of air, water, earth. I perceive I have no time to lose." (Walt Whitman - Leaves of Grass)
Dieser inneren Kraft vertrauend schnappt sich Brian Kramer in den 11 Titeln seiner CD seine 1955 Gibson J-50, die 1930 National Steel Triolian oder die 12-saitige NRP National Style O. Eastman und begibt sich tief hinunter zu den Wurzeln des Blues. Seine Freundschaft zu Legenden wie Taj Mahal, Junior Wells oder Eric Bibb, auf dessen Album "Home To Me" Brian sein Spiel auch zum Besten gibt, haben einen hörbar starken Eindruck hinterlassen und so kommt der Klangeindruck, den Brian Kramer erschafft dem des Delta Blues sehr nahe. Besonders gelungen ist ihm dabei die Form des Erzählens. So gibt es zwei kleine gesprochene Einschübe zwischen den Titeln Journey To The Delta und Touching A Cloud sowie Just Scratchin' By. Aber auch die Geschichten in den Songs selbst sind einfach 'blues-like'. Ob es um die Tascheuhr geht, die ihm sein Urgroßvater vererbt hat, Pocket Watch und die seit 1869 immer noch genau geht, die Reise ins (Mississippi-) Delta, Journey To The Delta oder die einfache Geschichte über seinen Vater, einen New Yorker Taxifahrer, Just Scratchin' By, immer bilden Text und Musik eine überzeugende Einheit. - Auch Rainy Day In Amsterdam, ("A place, that beat you up alive!"), erzählt so ganz nebenbei von seinem Treffen mit Steve Earle, der ja ebenso wie Kramer in Brooklyn zu Hause ist.
Das der Mann alle Facetten des Blues-Gitarre-Spiel beherrscht versteht sich. Gleich ob gediegene Slides, Flageoletts, Finger-Picking oder geschlagene Beats. Auf die Harmonika verzichtet er aber. Seine Stimme ist klar und hat offensichtlich nicht die Strapazen zuvieler harter Drinks und anderer Stimulanzien über sich ergehen lassen müssen. So liefert Brian Kramer einen glänzenden Silberling ab, der so ganz nebenbei auch reichlich Lust auf einen Live-Gig mit ihm macht.