Brian Pepper

Lost Days

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.10.2008
Jahr: 2008

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Brian Pepper Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Lost Days, Ten O Nine Records, 2008
Brian PepperVocals, Guitar
Steve DvorakGuitar
Gary KrolakBass
Jon HillerDrums
Micheal KeefeKeyboards, Accordion
Braden LandBacking Vocals, Lap Steel, Bass on 2 & 10
Jeanie ChungViolin
Colin ClarkCello
Produziert von: Jon Hiller Länge: 55 Min 00 Sek Medium: CD
01. Sunset Rainbow08. Lost Days
02. Luckiest Dog09. Will I See You Tomorrow
03. It's Been So Long10. Close Your Eyes
04. Ain't No Bitter11. Darlin' Girl
05. Louisiana Bound12. I Won't Forget Today
06. Sweetheart Come See Me13. Trace Of Time
07. Bids Me To Come

Ganz offen gestanden und frei von jeglichen Lügen: Ich liebe Rootsrock, Alt. Country und auch ein bisschen Americana. Wirklich!
Aber langsam läuft das Fass über, bildet zu seinen Füßen kleine Rinnsale, die mal Richtung Blues, mal Richtung Country, Bluegrass, Hillybilly, Singer/Songwriter und Kirchenmusik davon sickern.
Einen Überblick hat da kein Schw...ensch mehr. Dafür wollen all die, die sich in diesen Rinnsalen tummeln, in irgendeiner Form in möglichst vielen Webzines bemustert, besprochen oder bewertet werden. Versteht mich nicht falsch. Ich hab kein Problem damit, für die, die's verdienen, ein herzblutmäßiges Review hinzulegen. Ich hab' mir bis jetzt auch immer die Mühe gemacht für Musik, die, selbst objektiv betrachtet, nicht so prickelnd war, ein paar humoreske Zeilen zu formulieren um einen nach unten zeigenden Daumen ein wenig abzuschwächen.
Mühsam wird es aber beim 3166igsten Bob Dylan oder 2893igsten Jackson Browne Verschnitt.
Ich fang' einfach mal ganz ketzerisch an: Keiner von euch hat jemals von BRIAN PEPPER gehört. Stimmt's?!
Muss sich keiner für schämen; ist an sich nicht weiter schlimm...
Mister Pepper, der sarkastischer Weise genauso gut Mr. Curry oder Mrs. Muskat heißen könnte, reiht sich dabei nicht mal direkt in die oben genannten 3166igsten und 2893igsten Verschnitte ein. Pepper hat seine ganz besondere, eigene Nische entdeckt. Allerdings eine ziemlich gewürzlose! Zwar spielt er leidlich Gitarre, liefert aber unter dem Strich eher suboptimale bis mäßig gute Americana-Songs ab. Alle Nummern verziert er zudem mit genau der Stimmlage, in die mein Großvater verfiel, wenn die Odelpumpe überlief! (Wer's noch nicht weiß: Ich komm vom Bauernhof...)
Dazu kommt noch erschwerend, dass die Grundstimmung von Pepper's Album, sagen wir mal, ziemlich depressiv ist.
Wie interpretiert man also eine CD wie "Lost Days"?
Hat BRIAN PEPPER (der Kerl zählt gerade mal 30 Lenze) überhaupt schon "Lost Days"? Wenn ja, waren die nur "verloren" oder waren die "sehr verloren"? Ist er damit nicht ein bisschen zu früh dran? Wenn nicht, kann er seine "Lost Days" musikalisch überhaupt auf den Punkt bekommen? Oder will er das gar nicht?
Fragen über Fragen...
Dabei brauchen wir nicht lang drum herum reden. Jeder von uns hat seine "Lost Days". Der Eine mehr, der Andere weniger.
Natürlich hat BRIAN PEPPER auch das Recht über seine "Lost Days" zu schreiben und zu singen wie er lustig ist. Natürlich kann der eine oder andere kritische Leser in den Ring werfen, dass meine popeligen "Des-vom-Bauernhof-kommenden-Möchtegernmusikkritikers-Lost-Days" überhaupt nicht mit den "Lost Days" eines echten Musikers, der es nach vielen Jahren immerhin geschafft hat, eine CD zu veröffentlichen, vergleichbar wären. (Puuh, dass würde mich jetzt echt fertig machen...)
Fakt ist aber einfach, dass man mit 30 Jahren nicht großartig über seine "Lost Days" schreiben und/oder singen kann, denn die wirklich verlorenen Tage, so lehrt das Leben, stehen da noch aus. Allerdings kann man, wie Pepper, extrem schlecht drauf sein und versuchen Storys wie It's Been So Long, Ain't No Bitter, Sweetheart Come See Me oder Bids Me To Come unters Volk zu bringen.
Jessas, der Mann muss Schmerzen haben...!
Boshafter Weise könnte der, von seinen eigenen "Lost Days" gestählte, Rezensent natürlich behaupten, dass die Welt genau auf solche Weltuntergangssongs gewartet hat. Nur: Heute simma ned boshaft, denn heut' is Samstag und es ist Oktober und die Ernte ist eingefahren und die Blätter, die immerwährend von den Bäumen fallen, sind, soweit es geht, zusammen gekehrt. Die Straße ist ebenfalls gefegt, die Glocken läuten zum Abendgebet und die Scheiß-Rote-Umweltplakette ist, just zu diesem Zeitpunkt, mit sehr gemischten Gefühlen (kann's sein, dass wir uns von unserem Staat reglementieren lassen, wie die hinterletzten Idioten?) auf das große, südseitige Fenster des Dieselpferdchens gepappt worden.
Vielleicht wäre es an dieser Stelle sinnvoller eine Diskussion über die alte Kiste des Verfassers anzustoßen. Dieser, immer etwas unaufgeräumt wirkende, fahrbare Untersatz wird nämlich, trotz des roten Sch...-Papperls, noch weitere 20 Jahre seinen Dienst tun - schließlich steht da noch "Made in West Germany" drauf!
-Und so ist das Großartigste an dieser (und jener) Geschichte, dass sowohl der Rezensent als auch dessen Dieselross (trotz des alten Grauguss-Herzens, dem Sch...-roten-Papperl und der einen oder anderen Delle) weitaus glücklicher zu sein scheinen, als es Mr. Pepper in seinen 30 Lenzen jemals war...
Was das ganze Gerede soll? Ich wollt' nur mal ein bisschen von Peppers Depressivmusik auf die wirklich bewegenden Dinge des Lebens ablenken...

Aber nu isses gut! Es scheint zwar respektlos zu sein und passt auch gar ned so wirklich an diese Stelle, aber ich nehm' mir jetzt tatsächlich die Freiheit, mein BRIAN PEPPER Review vorzeitig abzubrechen. Der Bayerische Rundfunk hat sich gerade, 01:15 Uhr des nächtens, dazu entschlossen WHOs "Tommy" zu bringen. Seit der Kino-Fassung in 1975 hab' ich das nicht mehr gesehen....
Darunter sollte zwar BRIAN PEPPERs "Lost Days" nicht wirklich leiden, aber viel mehr, als ich bisher geschrieben habe, fällt mir dazu eh nicht ein.
Wer also demnächst seinen Suizid plant und dabei auf eher weinerliche Männerstimmen steht, wem Zitterlippe BLUNT noch längst nicht "too much" ist oder wer in seinen Grundzügen eher masochistische Tendenzen zeigt, der möge sich doch bitte in BRIAN PEPPERS Debüt-Album hinein hören.
Kommt mir aber bitte keiner und schiebt mir, wegen des Fehlkaufs, den "Schwarzen Peter" zu...!

Und jetzt sach noch einer, Ann-Margret wär' kein geiler Käfer gewesen und Pete Townshend kein "Scharnierl"...

Christian "Grisu" Gerecht, 12.10.2008

 

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