Brian Wright

Rattle Their Chains

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.12.2013
Jahr: 2013
Stil: Singer-Songwriter, Americana

Links:

Brian Wright Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Brian Wright
Rattle Their Chains, Sugar Hill Records, 2013
Brian WrightVocals, Guitars, Mandolin, Banjo, Percussion
Brother SALPiano, Vocals
Eli WulfmeierGuitar, Vocals
Joe PurdyGuitar, Vocals
Jon FlaugherBass
Frederik BokkenheuserDrums
Michael StarrGuitar, Fiddle, Vocals
David ImmergluckGuitar, Pedal Steel, Vocals
Phil KrohnengoldOrgan, Accordeon
Trevor MenearGuitar, Vocals
Clay BlairLap Steel, Bass, Drums
Oliver KraussCello
Sally JayeVocals
Sarah RobertsVocals
DeaconPercussion
Margo MeneghinDrums
James KingSaxophones
Ryan PorterTrombone
Javier GonzalesTrumpet
Produziert von: Brian Wright Länge: 48 Min 19 Sek Medium: CD
01. Over Yet Blues07. The Good Dead Queen
02. We Don't Live Here08. Face Of The Earth
03. Red Rooster Social Club09. Can't Stand To Listen
04. Haunted10. You Got It All
05. Hear What I Want11. Rosalee
06. Weird Winter12. Love My Little Baby

Ein bisschen „name-dropping“ ist in Ordnung, wenn es darum geht, einen noch unbekannten Songwriter einzuordnen. Aber so viele der ganz Großen als Vorbilder und Vergleiche aufzuzählen, wie es der gebürtige Texaner Brian Wright auf seiner Homepage tut, ist doch eher kontraproduktiv: Steve Earle, Bob Dylan, Guy Clarke, Townes Van Zandt, Willie Nelson, Woody Guthrie … der Kopf schwirrt schon, noch bevor der erste Song zu Ende ist …

Besser also, alle Erwartungen erst einmal beiseite zu schieben und nur anerkennend zur Kenntnis nehmen, dass der Mittdreißiger mit „Rattle Their Chains“ schon sein zweites Album auf Sugar Hill Records veröffentlicht. Ein Label, das solche Ausnahmemusiker wie Sam Bush, Kathy Mattea oder aus der jungen Garde Sarah Jarosz beherbergt, steht für Qualität. Und die hat auch Brian Wright, zweifellos, auch wenn sein neues Album ein wenig unentschlossen bleibt, was es denn nun sein will; „modern folk“, Zeugnis eines einsamen Singer-Songwriters oder vorsichtiges „sixties revival“.

Aber es war ja offenbar auch eine schwere Geburt, wie Wright auf seiner Homepage schreibt. Mehr als ein komplettes Album hatte er in Los Angeles schon aufgenommen, 18 Songs insgesamt, die ihm dann aber doch zu sehr nach den Rolling Stones klangen, ohne dass er wie Mick Jagger geklungen hätte. Also (fast) alles in den Müll und ab in die Einsamkeit von Oregon, wo es sich als bärtiger Kauz mit Westerngitarre ganz sicher viel besser Inspiration finden lässt.

Und das hat sich im zweiten Anlauf, zurück im Studio von Los Angeles, dann auch ausgezahlt. „Rattle their chains“ mag vieles sein; psychedelisch angehauchtes „road-movie“ im Opener Over Yet Blues zum Beispiel, entspanntes Front-Porch-Fingerpicking auf Red Rooster Social Club oder melancholische Ballade in Weird Winter, aber ganz sicher ist das Album weit weg von einer der gelackten Produktionen, die so häufig in der City of Angels entstehen. „Everyone confuses the man with the bruises with the one, actually carrying the scar“, singt Wright mit rauher und doch sanfter Stimme zu leiser Gitarre und in solch einem Moment kommt er Guy Clarke oder Townes Van Zandt dann tatsächlich ganz nahe.

Am besten gelingt ihm der Versuch, traditionelles „storytelling“ und eine fast schon cineastische Dramatik zusammenzufügen dann aber in der knapp siebenminütigen Eloge Rosalee. „I’ve been the poison and I’ve been the noise that could drown out an innocent scream. I’ve been the laughter, the world’s greatest actor, stolen my share of the scene”, bekennt er, aber das ist natürlich nur der verzweifelte Versuch, all das zu sein und noch viel mehr, damit die Angebetete ihn endlich erhört. „I wanna be anything that you need.“ Große Seelenpein, großes Drama, indeed.

Holger Müller, 09.12.2013

 

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