Brothers Of A Feather Live At The Roxy, Eagle Rock Entertainment, 2012 |
Chris Robinson | Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica | |||
Rich Robinson | Vocals, Guitars | |||
Mona Lisa Young | Backing Vocals | |||
Charity White | Backing Vocals | |||
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01. Horsehead | 11. Soul Singing | |||
02. Cursed Diamond | 12. Cold Boy Smile | |||
03. Over The Hill | 13. Bring On Bring On | |||
04. Magic Rooster Blues | 14. Driving Wheel | |||
05. My Heart's Killing Me | 15. Leave It Alone | |||
06. Better When You're Not Alone | 16. Polly | |||
07. Forgiven Song | 17. Darling Of The Underground Press | |||
08. Someday Past The Sunset | 18. Jealous Again | |||
09. Welcome To The Goodtimes | 19. Forever Young | |||
10. Roll Um Easy | 20. Thorn In My Pride | |||
Das Teil ist tatsächlich bereits ein paar Jahre alt, erschien aber zum Teil nur im amerikanischen Bild-Format - ich glaube, damit hab ich mir damals den Player in meinem PC ruiniert - und so ist es doch einigermaßen erfreulich, dass Eagle Rock "Brothers Of A Feather" jetzt "neu herausbringt".
Natürlich handelt es sich bei diesen "gefiederten Brüdern" um die BLACK CROWES Vorstandsvorsitzenden Chris und Rich Robinson. Zu dem Zeitpunkt dieser Aufnahme, 2006, waren die "Krähen" mal wieder in einer Auszeit bzw. bereiteten den nächsten Anflug vor. Die Gebrüder Robinson rauften sich anhand von ein paar Akustikkonzerten zusammen, von denen drei aufeinanderfolgende im legendären Roxy in Los Angeles zu diesem Film zusammengeschnitten wurden.
Wie üblich übernimmt Chris den Part des vorlauten Plappermaules, während Rich sich überwiegend auf den instrumentalen Part beschränkt.
Anschauen tun sie sich nicht allzu oft und wenn, dann eher ausdruckslos. Also alles wie gehabt.
Chris hat sich ja kurz nach Erscheinung des Debütalbums entschlossen, nicht wie Rod Stewart, sondern wie John Lennon auszusehen, und dem kommt er bei diesen Aufnahmen schon recht nahe. Wenn er auch manchmal - und ganz besonders während Polly - an den George Harrison der frühen bis mittleren 70er erinnert. Vor allem, wenn er die Akustikgitarre zu Hand nimmt. In der Tat hat er bereits da schon Gitarre gespielt und das gar nicht so übel, was sich auf seinen Soloalben und bei seiner aktuellen Gruppe CHRIS ROBINSON BROTHERHOOD dann noch deutlicher zeigte bzw. zeigt.
Rich Robinson spielt teilweise E-Gitarre und übernimmt auch Teile des Backgroundgesanges. Und das gar nicht mal schlecht! Ansonsten werden die beiden von zwei schwarzen Sängerinnen unterstützt und während Welcome to The Goodtimes kommt noch Saxofonist David Ellis hinzu. Geboten werden überwiegend nicht so bekannte Songs der BLACK CROWES, wie Cursed Diamond oder Darling Of The Underground Press. Bei Letzterem spielt Rich Slide auf der E-Gitarre und bringt, ähnlich wie beim powervollen Einstieg mit Horsehead, erstaunlich viel Druck rüber. Man sieht und hört deutlich, wer die "Maschine" im CROWES Antrieb ist.
Durchsetzt und aufgelockert wird das Programm von einigen Coverversionen, wie dem Lowell George Tribute Roll Um Easy oder der John Martin-Nummer Over The Hill, die mir hier besonders gut gefällt.
Gut kommen aber auch die CROWES-Songs, wie Soul Singing und natürlich der Zieleinlauf mit Jealous Again und Thorn In My Pride. Dazwischen noch Bob Dylans Forever Young, aber gerade in Thorn zeigt Rich Robinson, welch toller Gitarrist er eigentlich ist. Viel zu oft in den Schatten von Lead-Gitarristen wie Marc Ford gestellt, liefert er hier eine "Lehrstunde", was man auf der Akustikgitarre und mit einer offenen G-Stimmung anstellen kann. Grandios und für Gitarristen fast schon den Erwerb dieser Scheibe wert.
Die Bildqualität ist nicht so hoch und erinnert eher an eine 70er Jahre VHS-Aufnahme. Das passt aber zur Musik und ist nicht weiter schlimm, zumal der Ton in 2.0 und 5.1 durchaus okay ist.
Kleine Kabbeleien zwischen den Brüdern - "now we play one of my songs" kündigt Rich Robinson vor Forgiven an, wonach die Retourkutsche nicht ausbleibt - machen ebenso Spaß, wie der Zuruf aus dem Publikum wegen Chris' "Pilz-T-Shirt" und dessen Reaktion.
Insgesamt als sehr unterhaltsame 109 Minuten, was man wohl von wenigen Aufnahmen sagen kann, die nur mit ein bzw. zwei Akustik-(E-)Gitarren bestritten sind.
Für BLACK CROWES-Fans empfehlenswert, für Akustikinteressierte immer noch sehr ansprechend.