Bruce Hornsby Live At Rockpalast, Eagle Vision, 2011 |
Bruce Hornsby | Vocals, Piano, Synthesizer, Accordion | |||
George Marinelli | Guitar, Backing Vocals | |||
John Puerta | Bass | |||
John Molo | Drums | |||
Laura Craemer, Shaun Murphy | Backing Vocals | |||
John Thomas | Keyboards | |||
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01. A Night On The Town | 09. Across The River | |||
02. The Valley Road | 10. Look Out Any Window | |||
03. The Show Goes On | 11. Another Day | |||
04. Jacob's Ladder | 12. On The Western Skyline | |||
05. Defenders Of The Flag | 13. Not Fade Away | |||
06. Mandolin Rain | 14. The Wild Frontier | |||
07. Lost Soul | 15. Jumping Jack Flash/It Takes A Lot To Laugh | |||
08. The Way It Is | ||||
Manche Konzerte vergisst man sein Leben lang nicht. Eines davon fand am 16.Oktober 1990 in der Kölner Live Music Hall im Rahmen einer 'Rockpalast'-Aufzeichnung statt. Für knapp unter 20 D-Mark spielten seinerzeit Bruce Hornsby & The Range sowie Living Color in Köln-Ehrenfeld und gemeinsam mit ein paar Freunden ließ ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen. Das war damals schon eine etwas gewagte Mischung, denn LIVING COLOR bedienten ja nun wahrlich nicht die Singer-Songwriter-Pop-Rock-Schiene eines Bruce Hornsby. Doch trotz aller Skepsis funktionierte dieses Double-Billing mehr als gut.
Um so schöner, dass dieses fulminante Bruce Hornsby Konzert nun zum zweiten Mal (nach 2005) als DVD veröffentlicht wird. Der Gig der damaligen New Yorker Newcomer Living Color liegt derzeit leider noch nicht vor. Doch wer wie ich große Stücke auf Hornsbys Truppe hielt/hält, wird von diesem mitreissenden Konzert nicht enttäuscht sein. Die sympathische US-Combo, die zwei Jahre zuvor mit The way it is einen veritablen Welthit landete, präsentierte sich in großartiger Verfassung, lieferte einen ausgewogenen und gut gewählten Reigen all ihrer Top-Stücke und steigerte sich bis zum rasanten Ende ihres Auftritts in einen wahren Spielrausch. Bruce Hornsby, Musiker durch und durch, überzeugte weniger durch extrovertierten oder exaltierten Habitus, sondern durch schiere Musikalität und die unbändige Spielfreude seiner Band, die in Drummer John Molo und Gitarrist George Marinelli (heute in Bonnie Raitts Tour-Band) zwei Akteure der Extraklasse besaß.
Das ausflippende Kölner Saalpublikum trieb die Band damals unter wahren Jubelstürmen zu sage und schreibe fünf Zugaben, die mit Buddy Hollys Not fade away, dem Stones-Klassiker Jumping Jack Flash und Bob Dylans It takes a lot to laugh auch ein paar interessante Non-Hornsby Songs enthielten. Doch die unbestrittene Qualität der inzwischen auch als Klassiker gehandelten Hornsby-Songs wie The Valley Road, Mandolin rain oder Look out any window unterstreicht umso deutlicher Hornsbys unverkennbar eigenständige Songwriter-Handschrift und lässt dieses denkwürdige Konzert auch nach knapp einundzwanzig Jahren noch als eines der spannendsten Ereignisse in der langen Rockpalast-Historie glänzen.
Sound und Bildqualität mögen zwar nicht umwerfend sein, sind letztlich wohl dem Standard von 1990 geschuldet, sollten aber dem Bruce Hornsby-Fan wohl kaum das Vergnügen an diesem tollen Konzert vergrätzen.