Buckcherry Confessions, EMI Music, 2013 |
Josh Todd | Gesang & Gitarre | |||
Keith Nelson | Gitarre | |||
Stevie D. | Gitarre | |||
Jimmy Ashhurst | Bass | |||
Xavier Muriel | Schlagzeug | |||
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01. Gluttony | 08. Air | |||
02. Wrath | 09. Sloth | |||
03. Nothing Left But Tears | 10. Pride | |||
04. The Truth | 11. Envy | |||
05. Greed | 12. Lust | |||
06. Water | 13. Dreamin' Of You | |||
07. Seven Ways To Die | ||||
Die Amis BUCKCHERRY (der Bandname ist eine Verballhornung von Rock’n’Roll-Größe Chuck Berry) sehen nicht nur aus wie eine kleine, dreckige Rock'n'Roll Band, sie sind es auch. Im Gegensatz zu vielen anderen Möchtegern-Rockern passen hier Aussehen und Leistung zusammen. Sie sind das, was der Amerikaner gerne als "throwback" bezeichnet, eine Reminiszenz an die Zeiten, als harter Rock noch als gefährlich galt und die Alten lieber die Straßenseite wechselten, wenn fünf Typen wie BUCKCHERRY ankamen.
Natürlich sind auch BUCKCHERRY keine reinen "angry young men" mehr. Dafür sind sie schon zu lange im Geschäft dabei und haben sich ein Stück weit zähmen lassen. Aber kontrollierte Wut kann immer noch gute Rock-Songs schreiben. Und genügend Dreck hat sich im Laufe der Jahre auch angesammelt, um ihn sich mal von der Seele zu schreiben. Da könnte man entweder zur Beichte gehen oder drüber singen, ergo der Titel des neuen – mittlerweile siebten - Werks: "Confessions".
Dem Motto entsprechend machen Sänger Josh Todd und seine Band aus ihren Herzen keine Mördergrube. Sie zocken sich durch lässige Rocker, herzerweichende Balladen und scheuen auch kleine Ausflüge in Tex-Mex-Gefilde nicht. Eine gewisse Punk-Attitüde hatten sie ja ohnehin schon immer zu bieten, auch wenn diese auf "Confessions" eher etwas in den Hintergrund tritt. Vielmehr tauchen hier verstärkt eingängige Rock-Elemente auf. Das hält BUCKCHERRY aber nicht davon ab, wieder einige Granaten an Bord zu haben, als da wären das mächtig Arsch-tretende Eröffnungs-Doppel Gluttony und Wrath. Diese zeigen die Band von ihrer besten, weil direktesten und unverstellten Seite. Danach kommen die Stücke nicht mehr ganz an dieses Niveau heran, ohne aber allzu stark nachzulassen.
Generell fällt auf, dass die Stücke allesamt wieder von sehr eingängigen Melodien getragen werden. Dafür hatte die Bands aber ja schon immer ein feines Händchen, das aber vor allen Dingen auf den letzten Platten - auch auf Grund der besseren Produktionen - noch mehr in den Vordergrund trat als zum Beginn der Karriere. Allerdings hätte hier meiner Ansicht nach, ein wenig mehr Aggressivität im Sound der Scheibe gut getan. Mancher Song kommt schon ein wenig zu 'freundlich' daher, um noch ordentlich Arsch zu treten. Und das erwartet man schließlich von einer gefährlichen Rock-Band.
"Confessions" ist ein weiteres richtig gutes BUCKCHERRY-Album geworden, das sich problemlos in die Reihe der hochklassigen Veröffentlichungen der Band einreiht. Es kommt aber nicht ganz an die Qualitäten von Bandklassikern wie "Black Butterfly" oder "15" heran. Diese hatten ein wenig mehr Biss und mehr von dem berühmten "Dreck unter den Fingernägeln", den man bei einer gefährlichen Rock-Band halt auch braucht und hören will.