Titel |
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01. Wide Awake |
02. Zen |
03. Amber Alert |
04. Pardon Me |
05. I‘m A Man |
06. Folsom Prison Blues |
07. Things We Do |
08. Feels So Good |
09. Soul Searchers |
10. Day Go Bah |
Musiker | Instrument |
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Patrick Stone | Gesang |
Sam “Bam” Koltun | Gitarre |
Logan Nikolic | Gitarre |
Gabe Maska | Bass |
Jeff Dewbray | Schlagzeug |
Gastmusiker | |
Phil Campbell | Gitarre |
Carla Harvey | Gesang |
Sie gehören wohl zu den Bands mit den merkwürdigeren Namen im Rock und Metal: BUDDERSIDE aus Los Angeles. Aber musikalisch kann man der Truppe um Sänger und Frontmann Patrick Stone nicht viel vorwerfen. Vor fünf Jahren legte die Gruppe ein sehr solides Debüt-Album vor. In der Zwischenzeit hat sich einiges im BUDDERSIDE-Lager getan und so musste sich Stone eine komplett neue Backing-Band zusammenstellen. Das vielleicht prominenteste Mitglied dürfte dabei Sam – genannt „Bam“ – Koltun sein, der früher schon einmal für die Sleaze Rocker FASTER PUSSYCAT aktiv war. Nun meldet sich die Band mit dem zweiten Werk “Spiritual Violence“ zurück.
Dabei ist auffällig, dass das neue Album deutlich homogener erscheint als das Erstwerk, das doch stilistisch recht zusammengestückelt erschien. Auf “Spiritual Violence“ sind zehn Stücke versammelt, die einen sehr modernen Metal präsentieren, mit dröhnenden Riffs, lauten Beats und eingängigen Melodien. Das Album wurde mit dem Produzenten Jay Baumgardner (unter anderem BUSH, GODSMACK, PAPA ROACH) aufgenommen und vom Grammy Award-Winner Howie Weinberg (NIRVANA, THE SMASHING PUMPKINS, GARBAGE) gemastert. Von daher ist klar, dass diese Album schon einmal mit einem sehr fetten Sound aufwartet.
Und so rocken die fünf Amerikaner dann herzhaft los und bieten dem Hörer knapp 40 Minuten lang gute Unterhaltung. Allerdings will bei mir keines der Lieder so richtig durchschlagend zünden. Wide Awake knallt zwar treibend aus den Boxen, ist aber eher eine sehr prototypische Nummer, die man etwa von AVENGED SEVENFOLD schon besser gehört hat. Zen bietet ein interessantes Riff, aber der Refrain setzt dem Song nicht das nötige i-Tüpfelchen auf. Amber Alert (in den USA der Code für ein verschwundenes oder vermisstes Kind) ist zwar packend, aber eben auch (wie schon beim Opener) nicht wirklich eigenständig. Da kann das folgende Pardon Me schon eher überzeugen und den Hörer in seinen Bann ziehen. So wie es der Band auf dem Debüt unter anderem bei der Single Pain noch gelungen war.
So könnte man die Scheibe beinahe weiter durchgehen und dabei feststellen, dass die Band hier ein paar gute Riffs und Songs im Angebot hat, auch wenn die Strukturen eben oft mit anderen Gruppen vergleichbar sind, die das Selbe bereits früher meist auch noch etwas zwingender gemacht haben. Als eine der wenigen Nummern sticht dabei dann akustisch aber das Johnny Cash-Cover Folsom Prison Blues heraus, bei dem BUDDERSIDE aus der Country- eine mitreißende Rock-Nummer machen und dabei recht stark nach VOLBEAT klingen.
Auffällig ist auch, dass die Band ihren Sound hier einer Modernisierung (die Gitarren klingen deutlich fetter) aber auch Vereinheitlichung unterzogen haben. Da, wo das Debüt noch vom extremen Abwechslungs- und Ideenreichtum geprägt war, da klingen BUDDERSIDE nun sehr gleichförmig und wagen kaum klangliche Experimente (wie etwa den Elektro- und Ska-Einfluss bei Ska Bra auf “Budderside“). So bleibt unter dem Strich ein ganz gutes, aber nicht wirklich beeindruckendes, Zweit-Werk der Band. Die Stücke sind durch die Bank weg ordentlich komponiert und gespielt, entfalten aber zu selten einen wirklichen Ohrwurmcharakter. Damit wird es BUDDERSIDE wohl schwer fallen, sich eine größere Anhängerschaft zu erarbeiten und einige Fans des Debüts werden wohl auch enttäuscht reagieren.