Titel |
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01. You're My Thrill |
02. In The Throbs |
03. Don't Make Her Cry |
04. Niccolo |
05. I Love You |
06. The Last Bridge You Will Cross |
07. The Painkillers Ain't Workin' |
08. Tattooed Tear |
09. I've Been Around |
10. I'll Never Live It Down |
11. We're Leavin' |
12. Oh Shout |
Musiker | Instrument |
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Buddy Miller | Vocals, Guitar |
Julie Miller | Vocals, Guitar |
Fred Eltringham | Drums, Percussion |
Byron House, Viktor Krauss | Bass |
Tim Lauer | Keyboards |
Stuart Duncan | Fiddle on 'We're Leavin''' |
Matt Slocum | Cello on 'The Last Bridge You Will Cross' |
Emmylou Harris | Vocals on 'The Last Bridge You Will Cross' |
Larry Campbell & Teresa Williams | Vocals on 'We're Leavin''' |
Regina McCrary | Vocals on 'Don't Makie Her Cry' |
Gurf Morlix | Vocals on 'The Painkillers Ain't Workin''' |
Nachdem unser Frankie bereits das 2009er Album von Buddy & Julie Miller, Written In Chalk“, zu einem Meilenstein ausgerufen hatte, schauen wir doch mal, wie sich das Paar, das seit fast 50 Jahren zusammen ist, 2023 anhört. Natürlich waren die Beiden in der Zwischenzeit in verschiedensten Konstellationen umtriebig und haben auch da tolle Alben produziert. Ihr neuestes Werk scheint direkt an “Written In Chalk“ anzulehnen. Das Bild auf dem Frontcover wieder von Brian Kershisnik, die Musiker sind fast die gleichen und die Musik nimmt den Hörer von den ersten Tönen für sich ein. Als würde ein Film – Western, Road-Movie... - beginnen und man umgehend den Finger von der Fernbedienung lassen.
Die Stimmen von Buddy und Julie harmonieren auf eine wundervolle, dunkle, Art miteinander, erzeugen so eine tolle Atmosphäre und kreieren mit You're My Thrill ein ebenso zartes, wie raues Liebeslied. Bei manchen Scheiben weiß man eben schon nach dem ersten Song, um ihre Qualität. Beim Titelsong wird es dann schwungvoller und die Gitarren lärmen schon mehr. Fred Eltringham, dessen Drummer-Künste sich unter anderem Sheryl Crow und Lucinda Williams gerne sichern, sorgt auch hier für den passenden Drive. Er kann es aber auch zurückhaltend, wie in der bittersüßen Country-Ballade Don't Make Her Cry, die Buddy Miller hinterherschiebt. Ein Ohrwurm, der einen so schnell nicht verlässt und der Sound der Instrumente ist von besonderer Güte. An der Entstehung des Titels war zeitweise ein gewisser Bob Dylan beteiligt.
Wie überhaupt die Qualitäten von Buddy Miller als Produzent hier wieder voll zum Tragen kommen. Man muss sich nur mal Niccolo anhören. Wie hier alles - Stimmen, Instrumente - ineinander greift und trotzdem problemlos einzeln zu orten ist. So sollte sich Musik anhören.
Eigentlich sollte man keine einzelnen Songs hier nennen, denn sie sind allesamt hochkarätig, aber wenn eine Emmylou Harris mit einsteigt, wie bei The Last Bridge You Will Cross, dann erfährt der spätere Kongressabgeordnete John Lewis, der 1965 den Marsch über die Edmund-Pettus-Brücke anführte (und durch Polizeigewalt gestoppt wurde) die gebührende, stimmungsvolle Würdigung.
Auch bei The Painkillers Ain't Workin' ist ein alter Bekannter mit dabei: Gurf Morlix stand bei dieser rauen Americana-Nummer mit am Mikro, die irgendwo zwischen John Mellencamp, Kinky Friedman und Irish-Folk beheimatet ist. Das schräge I've Been Around, mit einer “trunkenen“ Julie Miller macht ebenso Spaß, wie das an THE BAND erinnernde We're Leavin', mit Gast-Gesang von Larry Campbell und Teresa Williams. Besser kann so eine Musik nicht klingen und besser kann man sich dabei nicht fühlen. Man kann's nicht anders sagen: Wer sich für Americana, Country, Folk, Roots-Rock interessiert und mit genannten Bands etwas anfangen kann -sofern er/sie nicht eh schon von der Klasse von Buddy & Julie Miller weiß - , der ist mit “In The Throes“ bestens bedient.