Buddy Miller

Buddy Miller's The Majestic Silver Strings

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.03.2011
Jahr: 2011
Stil: Country, Roots

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Buddy Miller Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Buddy Miller
Buddy Miller's The Majestic Silver Strings, Blue Rose Records, 2011
Buddy MillerVocals, Guitar, Mandoguitar, Baritone Guitar, Mandolin
Bill FrisellGuitars
Marc RibotGuitars, Vocals
Greg LeiszPedal Steel
Dennis CrouchBass
Jay BelleroseDrums, Percussion
Ann McCrary, Lee Ann Womack, Marc Anthony Thompson, Shawn Colvin, Emmylou Harris, Julie MillerVocals
Produziert von: Buddy Miller Länge: 56 Min 53 Sek Medium: CD
01. Cattle Call08. That's The Way Love Goes
02. No Good Lover09. Freight Train
03. I Want To Be10. Why I'm Walkin'
04. Barres De La Prison11. Why Baby Why
05. Meds12. Return To Me
06. Dang Me13. God's Wing'ed Horse
07. Bury Me Not On The Lone Prairie

Kann das funktionieren, vier Top-Gitarristen unterschiedlicher Couleur gemeinsam in einem Projekt? Dazu noch diverse Sänger und Sängerinnen wie u.a. Nashville-Lady Lee Ann Womack, New York Tausendsassa Chocolate Genius (aka Marc Anthony Thompson) und Gospel-Diva Ann McCrary. Der alterfahrene Buddy Miller, dieser großartige Roots-Gitarrist und Produzent, der nach seinen Kollaborationen mit Robert Plant, Alison Krauss, Patty Griffin, Shawn Colvin und Emmylou Harris mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit steht, wagte sich mit den frisch ins Leben gerufenen Majestic Silver Strings an jenes waghalsige Unternehmen, das wohl mit einigen Höhepunkten aufwarten kann, aber tatsächlich auch ein wenig mit dem Problem mangelnder Kohärenz zu kämpfen hat.

Miller bekommt zunächt einmal ein dickes Lob für seine Bereitschaft, so schillernde Kollegen wie Pedal Steel König Greg Leisz, den häufiger in Jazzkreisen anzutreffenden Bill Frisell und den langjährigen Tom Waits Sidekick Marc Ribot in sein Wohnzimmer zu locken, um dieses Song-Bündel aus traditionellen Country-Tunes und aktuellen Eigengewächsen zu schnüren. Unterschiedlichste musikalische Typen, die hier ihrer Liebe zum (teilweise auch kitschigen) Countrysong und düsteren Folklied frönen.

Glücklicherweise streiten sich die vier Alpha-Tiere an den silbernen Seiten nicht um wohlfeile Dominanz, sondern krönen ihre Unterschiedlichkeit durch maßgeschneiderte Anpassungsfähigkeit und gewinnbringende Teamarbeit. Das Album wirkt zunächst an manchen Stellen noch etwas sperrig und benötigt tatsächlich einige Durchläufe, um ins Herz des Hörers vorzudringen, gleichwohl ein gestandener traditioneller Country-Purist möglicherweise seine Schwierigkeiten mit den forschen Umdeutungen alter Lefty Frizell, Tex Owen, Roger Miller und George Jones Nummern haben dürfte. Allein das Soundgefüge dieses Albums, das auf Weitläufigkeit und einen nicht immer ganz durchsichtigen Mix setzt, erschwert den direkten Zugang zu einem Teil der Songs. Die versponnenen Texturen der vier Gitarristen muss man erstmal sorgfältig entschlüsseln (z.B. im Instrumental Freight train). Am zugänglichsten, weil am vertrautesten, präsentiert sich da natürlich ein Rockabilly-Kracher wie Why baby why.
Einen düsteren Klotz wie das von Marc Ribot mit trister Stimme gesungene Traditional Bury me not on the lone prairie kann man mögen, muss man aber nicht (aber aufgepasst, das Lied wächst noch). Da macht sich Ribots ebenfalls etwas schwermütige Komposition Meds, von Lee Ann Womack sehr intensiv vorgetragen, schon besser und überzeugt durch einfach gehaltene Stringenz.
Überhaupt, die Frauen überzeugen stimmlich allesamt, seien es nun Lee Ann Womack, Emmylou Harris, Patty Griffin, Ann McCrary, Shawn Colvin oder einmal mehr Buddys Gattin Julie Miller, die im letzten Kapitel dieses Albums die Bill Frisell Nummer God's wing'ed horse gemeinsam mit ihrem Ehemann mit gewohnter Brillanz veredelt.

Auch wenn dieses Album der Majestic Silver Strings nicht durchgehend überzeugen kann, weil es so mancher Interpretation an Spannung fehlt, darf man Buddy Millers wagemutiges All-Star-Projekt doch als gelungen betrachten, weil die guten Momente in der Summe überwiegen und Miller es geschafft hat, diesen schillernden Haufen unterschiedlichster Musiker unter einen Hut zu kriegen.

Frank Ipach, 13.03.2011

 

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