Buddy Whittington

Buddy Whittington

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.10.2008
Jahr: 2007

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Buddy Whittington Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Buddy Whittington, Grooveyard Records, 2007
Buddy WhittingtonVocals, Guitars
Gäste:
Michael "Mouse" MayesGuitar, Leslie Guitar
Wayne SixBass
Mike GageDrums, Percussions
Rex MauneyHammond B3
Michael HamiltonPiano, Organ
Patrick GageTenor Sax
Dave RichardsTrombone
Chris BorinTrumpet
Produziert von: Mike Gage, Buddy Whittington Länge: 43 Min 33 Sek Medium: CD
01. Young & Dumb06. Greenwood
02. Pay The Band07. Can't Be Good For Me
03. Minor Blues08. Romance Classified
04. Stevie Rave On09. Sure Got Cold After The Rain Fell
05. Second Banana10. Every Goodbye Ain't Gone

Ein weiteres feines Blues-Scheibchen darf ich hier und heute vermelden: Buddy Whittington hat endlich "sein" Solo-Album vorgestellt, hochverdient nach so vielen Jahren. Obwohl Buddy Whittington in hochkarätigen Bands wie POINT BLANK und JOHN MAYALL & THE BLUESBREAKERS seinen charakteristischen Gitarrenton einbringt, ist er hierzulande eher ein unbeschriebenes Blatt. Zuletzt sah man ihn mit POINT BLANK im Juni 2007 in der Classic Rocknacht zu Köln. Er war der bessere der beiden Gitarristen, aber die beindruckende Erscheinung Rusty Burns sicherte diesem die erhöhte Aufmerksamkeit des Kameramanns des WDR-Rockpalast. Leider prallte der Auftritt der Southern-Blues-Rocker uhrzeitbedingt am spröden Kölner Publikum ab, was sicherlich auch am etwas indisponierten Sänger lag - an Buddy Whittingtons Gitarrenkünsten auf keinen Fall.

Die Biografie des 52-jährigen ist schnell erzählt: Inspiriert fühlte sich Whittington wie gesagt von John Mayall, den frühen STONES, und vor allemEric Clapton . Seine erste nennenswerte Station war die texanische Blues-Band SHORT CHANGE, die in den 70ern vielfach POINT BLANK supporteten. Aus dieser Zeit stammen noch die Kontakte, die ihm bei der Reunion der Texaner 2007 den vakanten Platz für Kim Davis, den Rhythmus-Gitarristen, sicherten.
In den 80ern gründete er seine eigene Band THE SIDEMEN, die regional sogar recht erfolgreich war. Der grosse Durchbruch war mit dieser Formation jedoch nicht zu erzielen. Der kam für Whittington 1993, als er für den ausgestiegenen Coco Montoya bei Mayalls Bluesbreakers unterkam, für die er noch heute den Sechs-Saiter zupft. Als Songwriter, Sänger und Slide-Player setzt er dort seine ganz eigenen Akzente, allerdings hat sich dermaßen viel eigenes Material angesammelt, das die hier zu besprechende Solo-Scheibe überfällig machte.

Der Einstieg ist mit Young And Dumb exzellent gewählt: Etwas stimmungsvolles Picking bevor die Slide wimmernd und heulend dazwischen prescht - kompakt arrangiert ein echter Radio-Hammer! Traditioneller Boogie folgt mit Pay The Band und der wummert genau in die Magengrube, wo ein guter Boogie hingehört. Armut, Drogen, Mord und Totschlag: Minor Blues ist Whittingtons Abrechnung mit den gesellschaftlichen Zuständen in den Slums der Großstädte. Schmunzeln muss man zwangsläufig über den Wortwitz von Stevie Rave On - richtig: Der Song ist Stevie Ray Vaughan gewidmet ;-))
Second Banana könnte der beste Song sein, den ZZ TOP seit Jahrzehnten nicht geschrieben haben. Zumindest warte ich solange auf genau diesen Song der Zausel-Bärte. Mit Greenwood kommt nun eine Instrumental-Nummer, die in den Randbereichen des Jazz-Rock wildert und Buddy Whittingtons virtuose Fähigkeiten auf seiner 63er Strat unterstreicht. Chicago-Blues ist auf Can't Be Good For Me angesagt, die Bläser-Sätze setzen punktgenaue Nadelstiche. Romance Classified ist für mich vielleicht der "Primus inter pares" unter den zehn Songs dieses Albums. Hier ist wieder ein ganz fettes Riff zu hören, wie mans seinerzeit in den goldenen 70ern durch ZZ TOP und POINT BLANK regelmäßig um die Ohren geblasen bekam. Feine Breaks und Soli runden einen ganz starken Song gekonnt ab.
Dann folgt mit Cover Sure Got Cold After The Rain Fell der obligatorische Slow-Blues: Interessanterweise ein Cover vom großartigen Frühwerk ZZ TOPs "Rio Grande Mud". Der Song ist zwar eng am Original orientiert, trotzdem verdient es Anerkennung, eine solch alte, verstaubte Perle wieder zum Hochglanz zu verhelfen. Mit purer Spielfreude beschließt das groovige Every Goodbye Ain't Gone Buddy Whittingtons Debüt. Viel zu früh eigentlich, denn während man bei vielen Alben froh ist, wenn's endlich vorbei ist, macht diese Scheibe unendlich Lust auf mehr.

Es hat gut ein Jahr gedauert, bis sich die Qualität von Buddy Whittingtons Solo-Album bis nach Germanien herumgesprochen hat. Bereits 2007 erschien es beim rührigen Grooveyard Records Label in den US. Zusammenfassend läßt sich sagen, dass der Texaner ein Klasse-Album ohne Fehl und Tadel vorgelegt hat und einen Großteil seiner hochgehandelten Kollegen aus dem Blues-Rock-Genre weit hinter sich läßt. Uneingeschränkter Kauftipp!

Steve Braun, 30.10.2008

 

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