Bullfrog Bullfrog, Sireena Records, 2013 |
Gerd Hoch | Vocals | |||
Sebastian Letiner | Guitar | |||
Harald Kaltenecker | Keyboards | |||
Vincent Trost | Bass | |||
Bruno Perosa | Drums | |||
Jane Palmer | Backing Vocals | |||
Ute Kellermann | Backing Vocals | |||
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01. Movin' On | 04. I'm Comin' Home | |||
02. Bad Game | 05. Get Away | |||
03. I Came From The Sky | 06. Desert Man | |||
Dank Sireena Records gibt es nun auch das ursprünglich 1976 erschienene Debütalbum von BULLFROG in einer sorgfältig aufbereiteten Neuauflage. Charakteristisch für BULLFROG war neben der rauen Stimme von Sänger Gerd Hoch die –musikalisch gesehen – internationale Ausrichtung der Band. Das war eigentlich fernab vom Krautrock ziemlich kerniger Stoff, eher ähnlich der Musik von KARTHAGO, EPITAPH oder RANDY PIE auch nach Übersee schielend.
Die ersten vier Stücke (also die ursprüngliche erste Seite der Schallplatte, wie sich die Älteren unter uns noch erinnern werden) waren etwa kompakter und setzen auf Groove (I Came From The Sky), oder basierten auf einem starken Bluesschema (Bad Game). Etwas ruhiger mit intensivem Tasteneinsatz kommt I’m Comin‘ Home daher.Die beiden letzten Stücke sind schon auf Grund der Länge eher etwas untypisch für die Band, näherte man sich bei Get Away und Desert Man vorsichtig ein wenig dem Prog Rock an – eine Richtung die man später aber nicht mehr verfolgen sollte. Gleichwohl strahlen diese Stücke auch die positive, spielfreudige Stimmung der siebziger Jahre aus, die eine Aufbruchsstimmung und die Überwindung überkommener, kleinbürgerlicher Muster (auch musikalisch gesehen befreite man sich ja aus dem “Mief“ der Vergangenheit, die im Nachkriegsdeutschland überwiegend aus Schlagern bestand).
Interessant beim Debüt von BULFFROG ist auch, dass der eigentliche “Initiator“ der Band, Schlagzeuger Ali Halmatoglu hier nicht hinter der Schießbude saß; seinen Platz nahm der Italiener Bruno Perosa ein. Insgesamt fristete BULLFROG ja leider nur ein zu kurzes Dasein, es wäre interessant gewesen zu sehen, wie sich die Band in den unsäglichen 80er Jahren weiter entwickelt hätte – aber man löste sich ja bekanntermaßen 1981 auf (ein kurzes Comeback in Form eines Videodrehs 1982 scheiterte). Immerhin liegt der Nachwelt nun ein sehr hörenswertes Album der Band um den viel zu früh (1986 ) verstorbenen Gerd Hoch, dem Tastenvirtuosen Harald Kaltenecker und dem ordentlich Zunder gebenden Gitarristen Sebastian Leitner vor, dass in den legendären Studios von Conny Plank, gemeinsam mit dem ebenso für die Entwicklung deutscher Rockmusik wichtigen Günter Körber aufgenommen wurde. Also ein wahrhaftiges musikalisches Zeitdokument einer spannenden Epoche.