Bullfrog Second Wind, Sireena Records, 2012 |
Gerd Hoch | Vocals | |||
Sebastian Leitner | Guitar | |||
Robert Wimmer | Bass | |||
Harald Kaltenecker | Keyboards | |||
Ali Hamatoglu | Drums | |||
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01. G- Town Madness | 08. Dreamer | |||
02. Don't Think Of Tomorrow | 09. All I Know | |||
03. I Don't Care | 10. Bonus Tracks: Teenage Suicide | |||
04. Baja C | 11. Little Queenie | |||
05. Wake Up | 12. Let's Get Loaded | |||
06. Shit Goddam | 13. It's Up To You | |||
07. Step On The Gas | 14. It's All Over Now | |||
BULLFROG aus dem Maingebiet war eine weitere Band, die in den Achtzigern versuchte, den Amerikanern Coca-Cola zu verkaufen, sprich mit dem amerikanischen Geschmack angelehnten Mainstream-Rock den Markt auch in Übersee zu erobern. Ähnlich wie bei OCTOPUS oder KARTHAGO ging das letztlich schief, das nun von Sireena Records neu aufgelegte Album “Second Wind“ war das dritte und letzte, bevor man 1982 auseinanderbrach.
Ursprünglich wurde BULLFROG tatsächlich gecastet, denn Schlagzeuger Ali Hamatoglu wurde von einer Kinokette (!) beauftragt, eine Band zusammenzustellen. Auf “Second Wind“ hatte man den ureigenen Stil weitgehend perfektioniert und auch ein stückweit kommerzialisiert, ohne gänzlich in trübe Untiefen abzutauchen. BULLFROG waren kein Krautrock, dazu waren sie nicht verspielt genug, waren auch nicht ausschließlich Hard Rock, dafür war zu viel AOR dabei (Baja C), aber als straighte Rockband auf der Schwelle zwischen den Siebzigern und Achtzigern hatte man schon eine Nische gefunden.
Schön altmodischer, schweißtreibender Rock in Kompaktbauweise (G-Town Madness; Don’t Think Of Tomorrow) steht neben etwas verspielteren Stücken wie I Don’t Care. der Powerballade Dreamer oder dem klassischen Rhythm N‘ Blues-Feger Wake Up. Als üppigen Bonus gibt es auf dieser wieder einmal sehr gelungen gestalteten Neuauflage fünf Songs, die die Band im Proberaum eingespielt hat und die als Bestandteil des geplanten vierten Albums quasi als Visitenkarte für den Sprung über den großen Teich dienen sollten, wozu es dann ja nicht kam.
Und diese Bonusstücke sind sogar beinahe die Highlights, insbesondere das flotte Teenage Suicide oder auch Let’s Get Loaded. Jedenfalls ist “Second Wind“ ein solide rockendes, äußerst launiges Zeitdokument der frühen Achtziger Jahre, bei dem das Wiederentdecken richtig Spaß macht.