Bush

Black And White Rainbows

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.03.2017
Jahr: 2017
Stil: Pop-Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Bush
Black And White Rainbows, Caroline/Universal, 2017
Gavin RossdaleGesang & Gitarre
Robin GoodridgeSchlagzeug
Chris TraynorGitarre
Corey BritzBass
Produziert von: Gavin Rossdale Länge: 57 Min 43 Sek Medium: CD
01. Mad Love09. The Beat Of Your Heart
02. Peace-S10. Dystopia
03. Water11. Ray Of Light
04. Lost in You12. Ravens
05. Sky Turns Day Glo13. Nothing But A Car Chase
06. Toma Mi Corazón14. The Edge Of Love
07. All The Worlds Within You15. People At War
08. Nurse

Sie waren so etwas wie die Posterboys der zweiten Grunge-Welle: die Briten von BUSH. Das lag natürlich zum einen an ihrem Frontmann, Gavin Rossdale, aber auch an der Qualität, die insbesondere das Debüt-Album der Band, “Sixteen Stone“, mit Hits wie Everything Zen, Little Things, Comedown, Machinehead und auch Glycerine sowie Alien zu bieten hatte. Der Nachfolger, “Razorblade Suitcase“, machte es den Fans dann nicht so leicht, die Kompositionen waren sperriger, aber Songs wie Greedy Fly aber insbesondere Swallowed und Mouth waren immer noch erstklassiger Stoff für die Alternative Rock-Fan-Gemeinde. Und obwohl das dritte Album, “The Science Of Things“, wieder etwas mehr vom Debüt hatte und einige starke Lieder (Warm Machine, The Chemicals Between Us, Space Travel, 40 Miles From The Sun, Letting The Cables Sleep) vorweisen konnte, erreichte die Band in den so wichtigen Märkten wie den USA und ihrer Heimat nicht mehr die nötigen Absatzzahlen. Als das vierte Album, “Golden State“, floppte, verabschiedete sich die Band in eine zehnjährige Pause.

Photo-Credit: Neil Krug, zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion

Seit dem Comeback mit “The Sea Of Memories“ im Jahr 2011 (drei Jahre später folgte “Man On The Run“) sind BUSH wieder aktiv und haben mit “Black And White Rainbows“ nun ihr bereits siebtes Album am Start. Beeindruckende 15 Songs hat Frontmann Gavin Rossdale geschrieben und als ob es nicht schon Leistung genug wäre, das Album gerade auch noch selbst produziert. Und so setzen BUSH die Entwicklung seit der Reunion fort. Sie bleiben eine alternative Rockband, die allerdings sehr bereitwillig ihren Sound für elektronische Klang-Elemente öffnet (man denke nur an das Remix-Album “Deconstructed“), wie dies hier bereits im Opener Mad Love deutlich wird. Die Zeiten von übermäßiger Introspektive scheinen vorbei zu sein, düster – wie es auf den ersten drei, vier Scheiben der Fall war - klingen die Briten mittlerweile nicht mehr. Aber zumindest mir – als einem Fan der ersten Stunde – fehlt genau das im aktuellen BUSH-Sound. Eine Nummer wie Peace-S hätte es in der ersten Phase der Band niemals auf eines der Alben geschafft, ebenso wenig wie Sky Turn Day Glo - insbesondere Letzterer ist fast schon erschreckend belanglos.

Bei “Black And White Rainbows“ fällt es fast noch mehr als bei den beiden letzten Alben auf, dass sich die Band zu sehr von dem entfernt hat, was sie einst erfolgreich gemacht hatte. Hier fehlen die ehrlichen Emotionen, hier hat man nicht das Gefühl zusammen mit Rossdale in den Abgrund zu schauen, oder überhaupt irgendwelche Emotionen von der Band serviert zu bekommen. Wie anders kann man eine solch uninspirierte Nummer wie Toma Mi Corazón erklären? Daneben erscheint das auch nicht besonders mitreißende All The Worlds Within You gleich viel stärker. Und nicht nur die Musik klingt irgendwie hohl und bedeutungslos – auch der Gesang von Rossdale transportiert nichts mehr. Da hilft auch der rundum glatt polierte Sound – vielmehr ist er vielleicht sogar noch hinderlich, dieses Album wirklich in den Bereich Alternative einzuordnen, wohin BUSH ja mal gehörten.

“Black And White Rainbows“ zeigt die Briten in einem erschreckend desolaten Zustand. Statt mitreißendem Alternative Rock mit Ecken, Kanten, Widerhaken und tief empfundenen Gefühlen gibt es hier fast ausschließlich belanglosen Pop-Rock mit „Ohohoh“-Chören (The Beat Of Your Heart) zu hören. Einzig der Gitarren-Sound erinnert immer mal wieder daran, dass dies ja BUSH sind und dass hier eigentlich kernig und gerne auch ein wenig düster gerockt werden sollte. Aber diese Zeiten sind offenbar komplett vorbei. Das sei BUSH auch gerne zugestanden, aber auf Pop getrimmte Nummern wie Dystopa brauche ich zumindest nicht. Da lege ich mir doch viel lieber immer mal wieder die ersten drei Alben auf und genieße diese aufs Neue.

Marc Langels, 08.03.2017

 

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