California Guitar Trio The First Decade, InsideOut Music, 2003 |
Bert Lams | Guitar | |
Paul Richards | Guitar | |
Hideyo Moriya | Guitar | |
Gäste: | ||
Trey Gunn | Stick | |
Bill Janssen | Saxophone | |
Roger Lambson | Saxophone | |
Henry Miller | Bells |
|
1. Yamanashi Blues | 10. Above the clouds | |
2. Melrose Avenue | 11. Arroyo | |
3. Beeline | 12. Pathways | |
4. Carnival | 13. Great divide | |
5. Blockhead | 14. Scramble | |
6. Kan-Non Power | 15. Kaleidoscope | |
7. Train to Lamy Suite (Part I - III) | 16. Ananda | |
8. Punta patri | 17. Invitation | |
9. Train to Lamy Part V | 18. Happy time in fun town | |
10. Above the clouds | 19. Train to Lamy (Part III - Reprise) | |
Eine stattliche Anzahl unserer Leser dürfte "Friday night in San Francisco" von Al DiMeola, John McLoughlin und Paco DeLucia im heimischen Plattenschrank stehen haben. Das ist nicht weiter verwerflich, angesichts des Klassikerstatus des Albums, aber damit habt ihr Euch als potentielle Käufer für "The first decade" des CALIFORNIA GUITAR TRIO qualifiziert.
Wer bisher mit dem Schaffen des Belgiers Bert Lams, des Japaners Hideyo Moriya und des Amerikaners Paul Richard (nein, nicht aus Kalifornien, sondern aus Utah) noch nicht vertraut ist, dem bietet "The first decade" einen guten Einstieg.
Die drei haben seit 1991 fünf offizielle Alben mit instrumentaler Gitarrenmusik veröffentlicht. Dazu kommt ein ganzer Schwung Aufnahmen, die ausschließlich bei Konzerten oder über die bandeigene Homepage vertrieben werden.
Vielseitig sind sie, das muss man den drei lassen. In ihren Stücken finden sich Blues und Country wieder, Rock und Jazz, und, man höre und staune, Surf. Etwas überraschend hat man die Adaptionen klassischer Stücke, die ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Facette im Soundspektrum der Protagonisten ausmacht, jedoch bei dieser Zusammenstellung komplett außen vor gelassen.
Rein technisch betrachtet ist es wirklich beeindruckend, was das CALIFORNIA GUITAR TRIO mit seinen Instrumenten alles anstellt. Kompositorisch haben sie für mein Dafürhalten ihre besten Momente, wenn sie wie bei Train to Lamy kraftvoll losrocken und dabei auch schon mal zur Elektrischen greifen, oder aber sich relaxten, fast meditativen New-Age-Klängen widmen. Da werden, weniger was den Stil, als vielmehr was die Atmosphäre angeht, Erinnerungen an die besten Momente von VANGELIS oder TANGERINE DREAM wach.
Allerdings fehlt es einem Teil der Kompositionen an Esprit. Diese eignen sich dann aufgrund ihrer unverbindlichen Harmlosigkeit bestenfalls noch zur Beschallung eines Fahrstuhls oder als dezente Untermalung bei der Ziehung der Lottozahlen. Sinnentleertes Geklimper, Geklimper auf einem technisch hohen Niveau zwar, aber das macht das Ganze nur unwesentlich besser.
Dieses hin- und herpendeln zwischen genialen und trivialen Momenten macht das Album für den gemeinen Musikhörer zu einer zwiespältigen Angelegenheit. Einmal 'Probehören' ist vor dem Erwerb wirklich zu empfehlen.