Candye Kane

Guitar'd And Feathered

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.05.2007
Jahr: 2007

Links:

Candye Kane Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Guitar'd And Feathered, Ruf Records, 2007
Candye Kane Vocals
Bill Stuve Bass
Evan Caleb Drums
Bob Margolin Guitar
Sue Palmer Piano, Wurlitzer
Junior Watson Guitar (My Country Man)
Dave Alvin Guitar (Back With My Old Friends)
Bob Margolin Guitar (Back With My Old Friends, When I Put The Blues On You, I Done Got Over It, We're Long Ago And Far Away, Crazy Little Thing)
Sue Foley Guitar (When I Put The Blues On You, O Done Got Over It)
Jeff Ross Del Arte Guitar (I'm Not Gonna Cry Today)
Billy Watson Harmonica (I Done Got Over It)
Heine Andersen Guitar (Goodbye My Heart, I'm My Own Worst Enemy, I'm Lucky, Club Of The Foolish Hearts)
Tommy Yearsley Hammond B3 (Goodbye My Heart)
Bob Brozman National Steel Guitar (Jesus And Mohammed)
Kid Ramos Acoustic Guitar (Fine Brown Frame)
Ana Popovic Guitar (I'm Lucky)
Popa Chubby Guitar (Crazy Little Thing)
Produziert von: Bob Margolin & Candye Kane Länge: 40 Min 04 Sek Medium: CD
1. My Country Man8. Fine Brown Frame
2. Back With My Old Friends9. I'm Lucky
3. When I Put The Blues On You10. Jesus And Mohammed
4. I'm Not Gonna Cry Today11. Club Of The Foolish Hearts
5. I Done Got Over It12. We're Longe Ago And Far Away
6. Goodbye My Heart13. Crazy Little Thing
7. I'm My Own Worst Enemy

Die Deutschen sind zu dick, zu fett (die Amerikaner sowieso schon längst) und deswegen muss eine Ernährungsumstellung her. Wieder mal weg mit den Kalorien, dem fetten Essen und dem ganzen schädlichen Süßigkeiten.
Ein rechter Schmarrn ist das, sag ich euch! An den Süßigkeiten liegt's nicht - an der Bewegung liegt es! Und so ein 'Zuckerstückerl' wie unsere Candye ist der beste Beweis, denn schließlich geht's der Frau, trotz der paar Pfunde zuviel, gut, obwohl sie schon vor Jahren propagierte: "All you can eat, eat it all night long!" Sie verkündet rundheraus I'm Lucky und in die nötige Bewegung, um fit zu bleiben, kommt sie, wie ihre Zuhörer, bei ihrem neuen Album problemlos.
Diese Frau ging einen langen und beschwerlichen Weg, um ihr Ziel, Sängerin zu werden, zu erreichen und heute kann sie schon auf eine Anzahl hervorragender Alben schauen und ebenso auf eine stattliche Anzahl von Freunden, Freundinnen und Verehrern und einige davon haben sich eingefunden, um sie auf "Guitar'd And Feathered" zu unterstützen.
Allen voran Bob Margolin, Ex-Mitglied der Muddy Waters Band, der diese Album zusammen mit Candye produzierte und einige Male gern zur Gitarre griff. Womöglich liegt es auch an Bob, dass das Album wieder etwas "bluesiger" klingt.

Zunächst aber klingt "Guitar'd And Feathered" einfach nur gut und macht vom ersten bist zum letzten Song Spaß. Erst beim zweiten, dritten Hören fängt man und lauscht darauf, wer an illusteren Gästen herauszuhören ist. Da wäre, gleich bei My Country Man, Junior Watson, der über eine Dekade bei CANNED HEAT gespielt hat und somit weiß was Boogie ist, und der swingt hier zur Einleitung ganz gehörig. Schon jetzt wünscht man sich den als Dauergast in Candyes Band.
Zusammen mit ihrem alten Kumpel Dave Alvin und Bob Margolin begibt sich die Lady - Back With My Old Friends - raus aufs Land, um dem akustischen Country-Blues zu frönen. Welchen Spaß sie dabei hat, kommt richtig gut rüber und man kann das Lächeln auf ihren Lippen förmlich sehen.
Mit Sue Foley hat sich Candye schon auf der Blues Caravan Tour 2005 gut verstanden und musikalisch passen die beiden sowieso zusammen. Sue drückt When I Put The Blues On You natürlich mit ihrem furiosen Spiel und ihrem charakteristischen Telecaster-Sound ihren Stempel auf, auch wenn es unverkennbar ein Candye Kane Song ist.
Nur zur Akustikgitarre von Jeff Ross intoniert diese die bluesig-jazzige Ballade I'm Not Gonna Cry Today, und was der Jeff Ross da auf der Gitarre zelebriert, ist schon große Klasse und sorgt für manche bewundernd gehobene Augenbraue. Candyes Stimme kommt in solchen Nummern bestens zur Geltung und augenblicklich wird klar: Die wäre auch ohne jegliche Begleitung faszinierend.
Mehr Spaß macht es aber natürlich, wenn Sue Foley zusammen mit Bob Margolin sie unterstützen, sich in den Soli abwechseln (anhand der Kanaltrennung schön zu verfolgen), einen feinen Chicago-Blues-Boogie zimmern, zu dem der Harmonikaspieler Billy Watson die passenden Licks beisteuert.
Richtig traurig wird's nie bei dieser Lady, auch wenn sie sehr emotional Goodbye My Heart winkt. Sehr gefühlvoll steigert sie sich in diese Ballade, die, getragen von einer Hammondorgel, Heine Andersen mit ein paar Gitarren-Wah-Wah-Einwürfen ordentlich pusht. Klingt nicht so, als würde ihr Herz danach noch mal zurückkehren.
Mir egal, ich werd immer ein Herz für Candye haben. Erst recht, wenn sie solch Doo-Wop-Sixties-Girlgroup mäßigen Songs wie I'm My Own Worst Enemy singt. Mit jeder Menge Soul in der Stimme bringt sie ihrer Zuhörer so richtig gut drauf. Und man swingt gleich weiter mit Fine Brown Frame, schnippt mit den Fingern, lässt die Hüften kreisen und freut sich über Kid Ramos' Akustikgitarrensoli und die Tastenarbeit der 'Queen of Boogie Woogie' Sue Palmer. Einfach nur klasse.

Die Harmonie zwischen Candye Kane und Ana Popovic schien mir auf der Bühne nicht so groß zu sein. Zu unterschiedlich schienen mir ihre Charaktere. Wie man sich auf diese Weise aber ergänzen kann, weiß auch die Sängerin und holte sich Ana für I'm Lucky mit an Bord. Gemäßigt und betont cool groovt der Titel, und lässt Mrs. Popovic so Raum immer wieder rau-dreckige Licks und Läufe dazwischen zu feuern.
Mein Lieblingstitel ist der, in dem sich Jesus And Mohammed unter einen Baum setzen und darüber unterhalten, wie schief das mit dieser Welt gelaufen ist und ein letztes Mal die Botschaft an ihre Brüder und Schwestern richten: "Misery and hatred won't get you to the promised land". Erneut brauchts nur einen Musiker, der kompetent diesen akustischen Honky-Tonk-Blues spielt, und einen besseren als Bob Brozman findet man dafür wohl kaum.
Dem Club Of The Foolish Hearts tritt man im entsprechenden Song gerne bei, dem rockigen Boogie-Woogie fast traumwandlerisch folgend. Echte 'Killer'-Läufe hämmert Sue Palmer in ihre Pianotasten und der Break erinnert immer mal kurz an den Jailhouse Rock.
Ist man erst mal drin, lässt man sich gerne zu einem 'Schieber' über den Tanzboden verführen, der hier We're Long Ago And Far Away heißt. Wer mag, lässt auch nur die Fußspitzen wippen und freut sich am brillanten Gitarrenspiel von Bob Margolin.
Natürlich haben diese 'foolish hearts' in ihrem Club auch gerne etwas Gaudi und so wird zum Schluss mit Crazy Little Thing richtig abgerock'n'rollt. An der Lead-Gitarre hier: Popa Chubby. Ja, der kann nicht nur den Power-Blues fetzen, sondern beherrscht offensichtlich auch den 50's Rock'n'Roll absolut authentisch.

Ich finds immer wieder beeindruckend, wie diese Frau auf ihren Alben wie auf der Bühne so viel Lust und Freude aus ihrer Stimme klingen lassen kann. Da kann man nicht anders als gut drauf kommen, mitmachen, herumtänzeln, abrocken, mitsingen.
"Guitar'd And Feathered" als Allheilmittel zu betrachten wäre vermessen, aber gegen Depressionen, Bewegungsmangel und was so mit einhergeht, ist die Scheibe sicherlich ein Tipp.

Epi Schmidt, 12.05.2007

 

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