Canvas Solaris

Irradiance

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.07.2010
Jahr: 2010
Stil: Math Metal

Links:

Canvas Solaris Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Canvas Solaris
Irradiance, Sensory Records, 2010
Nathan SappGitarre, Synthesizer & Programming
Chris RushingGitarre & E-Bow
Donnie SmithKeyboards, Synthesizer & Chapman Stick
Gael PirlotBass & Theremin
Hunter GinnSchlagzeug, Percussion & Programming
Produziert von: Jamie King & Canvas Solaris Länge: 44 Min 07 Sek Medium: CD
01. Adaptive Optics06. Threads Of Dead Space
02. Conveyance Of Flux07. Soliton (Emergence From Dispersion)
03. The Horizon Feasts On Stars08. Vapor Chasm
04. Glacier09. Null Proximity
05. Accelerated Testing Phase

Ich gebe zu, ich war in der Schule nie eine große Leuchte in Sachen Mathematik, gerade was die höhere Mathematik betraf. Aber mittlerweile kenn ich mich sehr gut aus, vor allem wenn es um 7/8, 11/8, 13/8 und ähnliches geht. Was ich damit meine? Na klar, die Steigerungsform des Progressive Metal, den Math-Metal wie ihn Bands wie CANVAS SOLARIS spielen. Die Band existiert bereits seit 1999 und hat nun mit “Irradiance“ fünftes Album am Start.

Im Math-Metal wird eben geradezu mit mathematischer Perfektion Wert darauf gelegt, dass sich die Songs in solch ungeraden Taktarten, verzwickten Metren und gerne auch dissonanten Klängen bewegen. Man könnte auch sagen Prog-Metal mal Free-Jazz minus Eingängigkeit = Math-Metal. Ihr habt die Rechnung nicht verstanden? Dann noch mal kurz auf Deutsch: die Komplexität vom Prog-Metal zusammen mit der musik-theoretischen Ausrichtung des Free-Jazz und das Ganze bei weiter reduzierter Eingängigkeit, das ist das, was den Math-Metal ausmacht.

Nach dieser Formel verfahren auch CANVAS SOLARIS. Allerdings mit einer Einschränkung. Bei dem ganzen musikalischen Gewitter, das aber der ersten Minute über den Hörer hereinbricht, legen CANVAS SOLARIS immer wieder auch Wert darauf, schöne Melodien zu schreiben und dem Hörer die eine oder andere Pause zum Durchschnaufen zu gewähren. Und darin liegt ihre wahre Stärke.

Wie bei anderen Acts des Genres ist auch hier die Gitarre das Haupt-Instrument. Nathan Sapp und Chris Rushing spielen sich dabei geschickt die Bälle zu. Damit dürften CANVAS SOLARIS auch Anhängern von Saitenkünstlern wie Steve Vai oder Joe Satriani durchaus gefallen können, beziehungsweise ehemaligen Fans, denen das Schaffen der beiden Herren mittlerweile zu gleichförmig geworden ist.

Für die komplex-vertrackten Rhythmen im Hintergrund sind bei CANVAS SOLARIS Gael Pirlot am Bass und Hunter Ginn zuständig. Sie sorgen dafür, dass bei musikbegeisterten Hörern die Füße nie stillstehen. Den Versuch die verschiedenen Rhythmen mitzuzählen kann man sich von vorneherein schenken, dazu ist das Ganze eh viel zu abgefahren. Aber viel Spaß beim Versuch. Eventuell auftretende Lücken im Sound schließt Donnie Smith mit seinen Keyboard-Sounds.

CANVAS SOLARIS richten sich natürlich vorrangig an geneigte Prog-Metal-Hörer, die es gerne etwas komplexer, technischer und kniffliger haben wollen. Dabei schafft es die Band auf der anderen Seite aber auch Anhänger des Math-Metal-Genres nicht zu vergraulen, denn anbiedernd ist das Ganze wirklich nicht. Und diese Gleichung versteht man doch auch ohne Mathematik-Studium.

Marc Langels, 21.07.2010

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music