Captain Beefheart

The Mirror Man Sessions

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.01.2009
Jahr: 1971

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Captain Beefheart Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


The Mirror Man Sessions, BMG/Buddah, 1971/1999
Don Van Vliet (Captain Beefheart)Vocals, Harmonica, Musette, Shinei
Jeff Cotton (Antennea Jimi Semens)Guitar, Slide Guitar
John French (Drumbo)Drums, Percussion
Jerry HandleyBass
Alex Snouffer (Alex -Pyjama- St. Claire)Guitar, Slide Guitar
Produziert von: Bob Krasnow 1971, Mike Ragogna & John Platt 1999 Länge: 76 Min 23 Sek Medium: CD
01. Tarotplane06. Safe As Milk (Take 12)
02. 25th Century Quaker07. Beatle Bones N' Smokin' Stones
03. Mirror Man08. Moody Liz (Take 8)
04. Kandy Korn09. Gimme Dat Harp Boy
05. Trust Us (Take 6)

Ich muss mir ja, auf Grund meines teilweise schrägen Musikgeschmacks, nachsagen lassen, ein schrulliger Kauz zu sein. Gestört hat mich das freilich zu keiner Zeit, denn dafür kenne ich halt ungleich mehr an zutiefst emotionaler, radikaler und freier Musik als die meisten Anderen.
Auslöser für diesen weiten Blick über den (eher tiefen) oberbayerischen Tellerrand war ein eiskalter, düsterer Dezembertag in 1976 am Freisinger Bahnhof. Mit kaltem Arsch auf einer Bank am zugigen Bahnsteig, auf den Eilzug nach München wartend, blätterte der junge Grisu eher gelangweilt in irgendeinem der damaligen Musikblättchen. In einem dort abgedruckten Interview mit Ian Anderson, Kopf JETHRO TULLs, tauchte die Frage nach den Scheiben auf, die ihn am meisten beeinflussten und für ihn am wichtigsten waren.
Erstaunlicher Weise fanden sich da auf den ersten beiden Plätzen zwei LPs, die dem jungen Rezensenten noch völlig unbekannt waren: "Mirror Man" und "Safe As Milk" von einem gewissen CAPTAIN BEEFHEART. Allein der kuriose Name dieses Protagonisten ließ den Schreiber, nebst der hohen Anerkennung, die er dem kauzigen, schottischen Flötenspieler seit etwa 1974 entgegen brachte, direkt nach Ankunft in München Hbf zu Montanus am Stachus stiefeln. Tatsächlich waren beide LPs vorrätig und gottseidank war auch genug Geld im Säckel um beide Scheiben mit nach Hause zu nehmen. Flugs fand sich die erste auf dem Plattenteller des robusten DUAL-Plattenspielers (mit eingebautem Verstärker; was war das für ein geiles Teil...) wieder und flugs stand dem Rezensenten ca. 25 Minuten lang permanent die Klappe offen. "Tarot Plane" und "Kandy Korn" waren gerade über den jungen Hörer herein gebrochen und hinterließen deutlichste Spuren. Nach Seite 2, dem "25th Century Quaker" und dem, alles in Grund und Boden reitenden, Titeltrack war die Lunte am brennen. Herrgottsakrament, was war das für eine Rohheit, was stand da für ein Eigenbrötler hinter dem Micro! Vergleiche zu (von klein auf geschätzten) Karl Valentin taten sich auf. Genau so hätte sich dessen Blues auch anhören müssen! Natürlich folgte der einzigartigen "Mirror Man" die zugleich gekaufte "Safe As Milk" auf dem Fuße.
Kurzum: Dieser kalte, finstere Dezembertag in 1976 entwickelte sich zu einem regelrechten Systemwiederherstellungspunkt! Ich weiß, es gibt noch mehr so Junkies wie mich und ich weiß auch, dass die ebenfalls ihre eigenen Wiederherstellungspunkte haben. Und ich sag' euch noch was: Diese "Points" sind, in einem Leben wie dem unseren, absolut nicht wegzudenken! Dass ist wie eine Art Hilfsmotor. Selbst wenn der große Motor abgesoffen ist: Dieser "Hilfsantrieb" läuft und läuft und läuft und läuft...

Bevor ich aber nun zum Review der "Mirror Man Session" komme, möchte ich, da ja ohnehin nie viel über den Captain geschrieben wurde, ein bisschen Historie einfließen lassen. Das mag zwar wie eine halbe Biographie anmuten, ist bei diesem Album bzw. zu dessen Session unverzichtbar. Selten findet man in der Rockmusik-Historie einen Lebenslauf wie den von Don Van Vliet aka CAPTAIN BEEFHEART. Noch seltener wird man auch so befruchtende Inspirationen unter Musikerfreunden finden, wie sie zwischen CAPTAIN BEEFHEART und dessen Schulfreund FRANK ZAPPA bestanden. Auf welchem Niveau und vor allem mit welcher Anarchie die Beiden ihr Ding durchzogen ist wohl ziemlich einmalig. Die Geschichte der beiden großen Querdenker und "freien Radikalen" der Rockmusik reicht zurück bis ins Jahr 1954! Don Van Vliet (*15.01.1941) war mit seiner Familie 1954 in Lancaster/CA zugezogen. Frank Zappa (*21.12.1940) lebte zu der Zeit schon drei Jahre in dem kleinen Städtchen. Er galt an der Schule als Außenseiter. Dass dies an seiner griechisch-sizilianischen Abstammung lag, darf bezweifelt werden. Frankie war einfach schon immer etwas eigen. Was für ein unglaublicher Zufall, dass sich dort, mitten in der Mojawe-Wüste, in Don Van Vliet (der ebenfalls mächtig einen an der Pfanne hatte) für Zappa genau der Mensch fand, der seinem sozialen Habitus am nächsten kam. Die enorme gegenseitige Inspiration der Beiden wirkte sich geradezu befruchtend auf ihre musikalischen Werdegänge aus und kann als ein regelrechter Glücksfall in der Musikhistorie gewertet werden. Bereits im Winter 1958/1959 nahmen die Beiden schon erste Musikstücke auf. Eines davon (Lost In A Whirlpool) fand 1996 posthum Einzug auf dem Zappa-Album "The Lost Episodes". Auch das 1962/1963 geschaffene Tiger Roach findet sich, neben etwas späteren Aufnahmen, auf diesem Album.
1965 deren erste Single. Nur wenig später erschien bereits eine frühe Version von Moonchild. Beides herrlich schnodderige Rhythm & Blues Nummern, die aber bei den Verlegern auf taube Ohren stießen. Doch Don Van Vliet hatte "Blut geleckt". Er wollte der noch jungen Rockmusik seinen Stempel aufdrücken! Aus diesem Grund unterschrieb er wohl jeden Vertrag, der ihm angeboten wurde und strauchelte, der Rechte wegen, in beinahe endlose Gerichtsprozesse. Dennoch gelang es ihm mit der Magic Band und dem jungen RY COODER an der Seite, 1966 das erste Album "Safe As Milk" einzuspielen. Das Album debütierte 1967 und hinterließ bei vielen ein Fragezeichen im Gesicht. Natürlich: Die damals ambitionierten Rockbands griffen die raue Scheibe zumindest in Teilen auf, aber was für eine Perle die Magic Band damals aufgenommen hatte, zeigte sich erst im Verlauf vieler Jahre, als das Werk Don Van Vliet's als solches erkannt und geehrt wurde.

Noch unter dem Energieschub der "Safe As Milk" spielten Van Vliet und die Magic Band 1967/1968 das (ursprünglich als Folgealbum geplante) "It Comes To You In A Plain Brown Wrapper" ein. Ein Doppelalbum, das je zur Hälfte aus Live- und Studiotakes bestehen sollte. Warum es damals nicht zur Veröffentlichung kam, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Selbst in sehr ordentlich recherchierten Biographien des "Captains" sind keine gesicherten Erkenntnisse zu finden. Die Rechte von jedwelchen Labeln ins Spiel zu bringen ist deshalb reine Spekulation. Allerdings befanden sich CAPTAIN BEEFHEART & THE MAGIC BAND auf einem regelrechten Höhenflug. Van Vliet schrieb seine dadaistischen Texte wie am Fließband ohne auch nur ein Quäntchen an Glaubwürdigkeit zu verlieren. So kam es 1968 zur Veröffentlichung von "Strictly Personal".
Eine Scheibe, von der sich der Captain rückwirkend los sagte, weil Producer Bob Krasnow nach damals aktuellen und nachgefragten Psychedelic-, Echo- und Hall-Effekten abmischte und die Scheibe dadurch so veränderte, dass sie nicht mehr dem Ideal Van Vliets entsprach. Leider sind die Original Mastertapes seit jener Zeit verschollen, so dass Vergleiche nur noch zu den "Strictly Personal Takes" gezogen werden können, die jetzt über den Umweg der "Mirror Man Session" veröffentlicht wurden. (Anm.: Mir persönlich gefiel Krasnow's Abmischung sehr gut. Die Songs kommen frisch und unverbraucht, haben dennoch den bekannten Groove und sind, sowohl durch die Instrumentierung der Magic Band und durch den schleppenden Gesangsstil zu einhundert Prozent dem Genie Van Vliet's zuzuordnen). Auf "Strictly Personal" zeigt sich aber auch überdeutlich der Wandel von den frühen Delta Blues Einflüssen hin zu Avantgarde Rock und Free Jazz (wenngleich letztere Einflüsse noch sehr zahm daherkommen).
Wohin der Weg tatsächlich führte, zeigte 1969 das völlig verquere und doch so unendlich wichtige "Trout Mask Replica", mit dem der Captain samt Magic Band so ziemlich alle festgefahrenen Wege der Rockmusik verließ und ihr zugleich völlig neue Perspektiven eröffnete. Ein radikales Werk, dem 1970 ein gleichwertiges, wieder nicht einzuordnendes "Lick My Decals Off" folgte. Auch diese Scheibe troff vor Schweiß und Tränen, Blut, Speichel und Dreck. Was für eine irre Energie musste hinter Van Vliet und der Magic Band stecken...?!

1971 konnte dann, als "Missing Link", die merklich in der Bandhistorie fehlende "It Comes To You In A Plain Brown Wrapper", als verstümmelte (oder gekürzte) "Mirror Man" veröffentlicht werden. Mit ihren vier langen, unglaublich inspirierend wirkenden Longtracks galt sie für viele als "die" CAPTAIN BEEFHEART Scheibe schlechthin. Hier traf erdig-vibrierender Rhythm & Blues auf progressive Psychedelic-Elemente und den einzigartigen Groove der Magic Band. Dazu keuchte, rotzte und schrie sich der Captain mit seiner Vier-Oktaven-Stimme durch wirre und zugleich einzigartig poesievolle Texte und weckte (im Rezensenten) eine Sichtweise auf Musik, die der eines wilden Tieres gleichkam. "Mirror Man" wurde zu einem, in Stein gemeißelten Gesetz!

Viele Jahre nach diesem trüben Dezembertag ging irgendwann das Gerücht um, bzw. hörte der engagierte Musikfreund, dass die "Mirror Man" wohl nicht alle Takes beinhaltete, die damals eingespielt wurden und dass in einer regelrechten Session gar viel mehr an Songs aufgenommen wurden (erstmals erfolgte ein offizieller Querverweis zu "It Comes To You In A Plain Brown Wrapper"), die dann einfach dem Limit einer LP zum Opfer gefallen waren... Hmh!? -War das nicht immer so...?!
War dieses Gerücht nur ahnungsloses Gerede oder steckten echte Fakten dahinter? Damals konnte man das noch nicht wirklich ermessen. Aber wie an jedem Gerücht, war auch an dieser ominösen Session ein Funken Wahrheit. Viele weitere Jahre gingen ins Land. Eine jede Scheibe des Captains fand zunächst auf Vinyl, dann auch als CD Zugang in den Musikschrank des Schreibers. Natürlich auch die 1992 erschienene "I May Be Hungry But I Sure Ain't Weird", die teilweise mit Takes der damaligen "Mirror Man Session" aufwartete. Acht weitere, lange Jahre musste man nun noch auf ein Remastering der ersten beiden CAPTAIN BEEFHEART Alben warten. Dabei kam natürlich erschwerend hinzu, dass sich der Hauptprotagonist zwischenzeitlich (1985) ganz aus der Musikbranche zurückgezogen hatte. Er fand seine Profession als geschätzter, teils sogar hochdotierter Maler und verschwendete, da ohnehin bescheiden lebend, keine Gedanken mehr an seine einstige, so wegweisende Musik. Dass ein Remastering der frühen CAPTAIN BEEFHEART Alben überhaupt stattfand, ist wohl in erster Linie dem, in der Sony-BMG Group aufgegangenen, RCA Label (in welchem wiederum das noch frühere Buddah Records aufging) zu verdanken.

Nun gibt es also seit 2000 die perfekt remasterte "Mirror Man Session" und trotzdem ist das Ganze mit einer Träne im Auge zu vermelden. Denn was jetzt genauso verquer scheint wie des Captain's Musik, ist, dass man für die komplette "Mirror Man Session" zwei verschiedene CDs beschaffen muss. Natürlich findet sich der Löwenanteil der damaligen Takes auf der remasterten "Mirror Man". Der Rest ist allerdings der ebenfalls remasterten "Safe As Milk" angehängt. Im Vergleich zu deren eher kurzen, knackigen Blues-Nummern wirken die teils freakig-wirren "Mirror Man Session Takes" aber fast wie ein Fremdkörper. Letztendlich dürfte das für einen wirklichen Rockmusik-Liebhaber kein gar so großes Problem sein, denn beide Scheiben gehören einfach in eine halbwegs ambitionierte Sammlung. (Die Takes die der "Safe As Milk" angehängt wurden, muss man sich halt ans Ende der "Mirror Man Session" denken). Brennender wäre allerdings die Frage, ob diese "Mirror Man Session" nun wirklich komplett ist. Und das, liebe Freunde, muss ich wirklich offen lassen. Ich bin überzeugt, dass es da noch wesentlich mehr Aufnahmen gab. Da sich der Captain aber auch zu seinen Musiker-Zeiten nie so wirklich um sein Werk kümmerte, muss man einfach davon ausgehen, dass ganze Teile schlichtweg verschollen sind oder als namenlose Takes in irgendwelchen Archiven von Buddah oder RCA oder deren Rechtsnachfolgern dahin vegetieren. Gehen wir aber mal davon aus, dass alles, was an "offiziellen" Masterbändern gefunden wurde, den Weg auf die beiden CDs fand. Wer ganz tief in die Materie einsteigen möchte, dem sei (allerdings mit Vorbehalt) die CD Box "Grow Fins" empfohlen, auf der auch namenloses Material von Captain und Magic Band Zugang fand.

Kommen wir abschließend nochmal zurück zur remasterten "Mirror Man (Session)". Es ist sicherlich nicht zu hoch gegriffen zu erwähnen, dass sie, seit ihrer Erstveröffentlichung, in allen Rockmusik-Kreisen als überaus inspirierendes, richtungweisendes Meisterwerk galt. Ian Anderson wusste also wovon er in diesem damaligen, Eingangs erwähnten, Interview sprach. Anderson's Einschätzung wäre also an und für sich nichts hinzuzufügen; außer vielleicht, dass sich ein Neueinsteiger erst einmal mit der Beefheart'schen Interpretation von Musik bekannt machen muss. Das ist bisweilen nicht ganz einfach, mit der "Mirror Man" aber sicherlich leichter zu bewerkstelligen als mit der späteren "Trout Mask Replica". Dennoch ist auch die, auf der "Mirror Man Session" zu hörende, höchst spannende und nuancenreiche Musik nicht so ganz einfach und erfordert bisweilen konzentriertes und kooperatives, mitunter vielmaliges Hören, ehe sie ihre Reize entfaltet und offen legt. Dann ist es aber wie eine Art Zauber! Ich liebe und schätze die "Mirror Man" nun seit über 30 Jahren und bin immer wieder beeindruckt. Die Faszination die von ihr ausgeht ist ungebrochen, denn selbst nach langjährigen und vielmaligen Hören offenbaren Beefhearts Musik und Gesangsstil immer noch kleine Überraschungen. Manchmal ist es ein Raunzer hier und rasselnder Atem dort; schrägst gespielte Mundharmonika-Riffs hüben und aufs härteste angerissene Bottleneck-Saiten drüben. Zudem halte man sich dann noch vor Augen, dass alle drei Longtracks live im Studio eingespielt wurden! Absolut irrwitzige Improvisationen die an Spannung nicht zu überbieten waren.

Wir hören lange, stark psychedelisch geprägte Bluesrock-Nummern, die, wie Tarotplane bis zu knapp 20 Minuten Länge aufweisen! Zwar mag gerade Tarotplane, durch seinen eintönig scheinenden, stampfenden Rhythmus, am schwersten zugängig sein, aber hinter all dem harten, wilden und ungebändigten Groove steckt ein "Songmonster" in bestem, positiven Sinne. Dauerelektrisierende 20 Minuten, die, wenn einmal "erhört", eine Wirkung entfalten, wie eine heiße Dusche nach einem langen Winterspaziergang bei tieferen Minusgraden. Das Jucken an Händen und Füßen inbegriffen! Von allen, auf die "Mirror Man Session" gepressten Takes schieben sich natürlich vor allem die überragenden Stücke 25th Century Quaker, Mirror Man und Kandy Korn in den Vordergrund. Dazu gesellen sich die dadaistisch-verwirrenden und doch so poesievollen Erzählungen oder vertonten Gedichte wie Trust Us, Safe As Milk, Gimme Dat Harp Boy oder das schwermütig verspielte (man höre sich nur mal die sich tödlich duellierenden Gitarren an) Moody Liz (Take 8). Ebenfalls völlig kirre: Beetle Bones N' Smoking Stones! Hier handelt der Captain Strawberry Fields auf seine ganz eigene, höchst geniale und unterhaltsame Weise ab. Es ist ein fantastisches Erlebnis, sich die "Mirror Man Session" Stück für Stück zu erobern, daran teilzuhaben, ja am Ende sogar das Gefühl zu haben, ein Teil dieses riesigen, schrägen Rhythm 'n Blues-Puzzles zu sein!

Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich behaupte, dass CAPTAIN BEEFHEART unbestreitbar zu den größten Musikern (nicht nur der Rockmusik, die er maßgeblich beeinflusste, sondern allgemein!) des vergangenen Jahrhunderts zählt. Die Energie die dieser Freigeist mit seiner Magic Band freisetzte darf man durchaus mit einer radioaktiven Kettenreaktion vergleichen. Sie dauert und dauert und dauert immer weiter an.
-Und ein größeres Kompliment kann ich diesem einzigartigen Querdenker nicht zuteil werden lassen: Er ist der Südpol der Rockmusikhistorie. Ein Südpol, der nie schmelzen wird! (Wer der Nordpol ist, darf übrigens jeder für sich entscheiden... ;-))
Die "Mirror-Man (Session)" gehört unbestritten zu den zwanzig größten Meilensteinen der Rockmusik. Eine der ganz wenigen Scheiben die immer wieder und wieder und wieder begeistern können und für deren Bewertung man kaum angemessene Worte finden wird. Ihr wahrer Wert ist einfach undefinierbar!

One nest rolls after another
Until there are no longer any birds
One tongue lashes another
Until there are no words
I love
Sails
No Birds

-D.V.V.-

(Nachdem ja einige Bands und Musiker im Forum kontrovers diskutiert werden [ich will da nur mal an FEATs "Waiting For Columbus" erinnern], sei allen, die nun Interesse am Frühwerk des Captains haben, vorgewarnt. Es gibt einfach Musik, die nicht jeden erreicht. Das mag bei LITTLE FEAT genauso sein, wie bei CAPTAIN BEEFHEART. Es sollte nur niemand der Ansicht verfallen, dass sich (gerade für einen Neuling dieser wie jener Musik) solch vielschichtig-vertrackte Alben mit drei Hördurchgängen erschließen. Wenn der Wille vorhanden ist, auf diese, wie jene Musik zuzugehen, dann wird man auch Zugang zu ihr finden. Das dauert manchmal, klar; doch wo dieses wichtige Entgegenkommen fehlt, klappt es halt im Ansatz nicht. Damit möchte ich aber nicht den Zeigefinger heben und oberlehrerhaft in die Menge deuten, sondern ganz einfach sagen, dass der Captain samt Magic Band alles andere als leicht zu verdauen ist. Es gleichzeitig aber Menschen gibt, die solche Herausforderungen annehmen und in ebensolcher Musik eine wahre Wonne oder von mir aus auch ihr Heil finden. Für alle gilt: Es gibt genug Möglichkeiten auch alte Scheiben (und sei es nur mittels schlechten Youtube-Streifchen) anzutesten. Soll heißen, ich will keine Klagen wie "...der Grisu hat geschrieben, dass 'Mirror Man' ein Meilenstein is; dabei isses nur Entengrütze...!" hören ;-))
So; und nun macht sich bitte der eine oder andere Mutige auf den Weg in die Sümpfe des Captains. Wer es wirklich will, wird es nie bereuen!)

Christian "Grisu" Gerecht, 06.01.2009

 

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