Caravan

Cool Water

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.08.2001
Jahr: 1995

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Redakteur(e):

Joachim Domrath


Caravan
Cool Water, Rough Trade, 1995
Pye Hastings Lead Vocals, Guitars
Sonstige Musiker werden nicht erwähnt
Produziert von: Pye Hastings Medium: CD
1. Cool Water7. Side By Side
2. Just The Way You Are8. You Wont Get Me Up In Gone Of Those
3. Tuesday Is Rock And Roll Nite9. To The Land Of My Fathers
4. The Crack Of The Willow10. Poor Molly
5. Ansaphone11. Send Reinforcements
6. Cold Fright

Mann möchte es kaum glauben, die Jungs gibt es noch.
CARAVAN gehörten Ende der 60er Jahre zu den progressiven Bands der ersten Stunde. Denke man nur an ihr grandiosen Album "In The Land Of Grey And Pink" von 1971. Danach folgten noch etliche mehr oder weniger gelungene LPs.
Anfang der 80er wurde es dann ruhig um CARAVAN. Hier und da eine Live-LP oder digitale Aufarbeitungen ihrer Frühwerke. Zwischenzeitlich (1982) löste sich die Band sogar auf.
"Cool Water" ist nach langer Zeit wieder ein neues Studioalbum. Die Erwartungshaltung ist hoch, angesichts einer solch langen Zeitspanne.

Und dann: Cool Water, das Titelstück, läßt mich beunruhigend die Augen rollen. Das ist meditative Barmusik mit Gähnfaktor 10. Keine Melodie, kaum Instrumente. Pye Hastings piepst sozusagen allein vor sich hin.
Seine Stimme klingt immer noch, als wäre die wilden 60er im vollem Gange. Sicherlich muß er heute mehr Kreide essen als früher.
Just The Way You Are klingt schon um Klassen besser. Da ist er, der gute alte Caravan Sound. Ein schöner Song mit gutem rockigen Groove und knackigen Drums. Das nachfolgende Tuesday Is Rock And Roll Nite rockt prächtig. Allerdings könnten die Gitarren etwas kräftiger rüberkommen. Trotzdem eine gute Mischung aus Rock und Boogie. Lediglich Sinclairs (?) nervig übersteuertes E-Piano passt überhaupt nicht ins Konzept.
Crack Of The Willow ist was für die Brisk-Fraktion. Schmalz und Depression trieft aus den Boxen. Ein wahres Schauerstück liefert die Band hier ab.
Ansaphone kommt anschließend jazzrockig daher. Nett, aber nicht sonderlich geschickt arrangiert. Die Gitarren spielen mal wieder eine untergeordnete Rolle. Schade.
Cold Fright rockt funkig los. Und sieh da. Sogar ein Gitarrensolo schleicht sich zwischen all die Keyboards. Netter Song.

Und dann liefern CARAVAN fast nur noch Trivialmusik zum Gähnen ab. Side By Side, To The Land Of My Fathers und Send Reinforcements kriechen dahin. Ein musikalisches Desaster.
Lediglich Poor Molly rockt mit Country-Einschlag munter daher und gefällt.
Über das peinliche Möchtegern Reggae-Schlagerliedchen You Wont Get Me Up In Gone Of Those will ich lieber keine weiteren Worte verlieren.

Tja, man sieht mich ratlos. Die Jungs hatten Jahre um interessante Songs zu komponieren. Und dann kommt so was dabei raus.
Ich vermute, dass hier ein paar unveröffentlichte Tracks beigepackt wurden. Das erkärt auch die teilweise unterschiedliche Klangqualität. Vielleicht auch ein Solo-Werk von Pye Hastings, der alle Songs komponiert hat?
Das Booklet zeigt zwar die Band, aber gibt keinerlei Hinweis auf die wirklich musikalisch Beteiligten.
Egal wie dem auch sei. Drei, vier gute Songs. Der Rest ist musikalisch schlichtweg eine Katastrophe. "Cool Water" ist eines dieser höchst überflüssigen Comeback-Alben, die nicht im Geringsten halten, was sie versprechen.

Klang und Produktion sind gut. Es stört allerdings der teilweise etwas dumpfe Sound.

Joachim Domrath, 19.08.2001

 

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