Carl Cleves & Parissa Bouas

Out Of Australia

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.09.2010
Jahr: 2010
Stil: Singer-Songwriter, Folk, Weltmusik

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Carl Cleves & Parissa Bouas Homepage



Redakteur(e):

Lüder Kriete


Carl Cleves & Parissa Bouas
Out Of Australia, Stockfisch-Records, 2010
Carl ClevesVocal, Guitar,
Parissa BouasVocal, Guitar, Shruti Bob, Percussion, Cachichi
Lea MorrisBacking Vocals
Peter FunkDobro
Dominik JungGuitar
Lucille ChaubardVioloncello
Christian StruckCor Anglais
Beo BrockhausenTambura, Maultrommel, Swarmandal, Mbira, Hulusi
Lars HansenBass
Produziert von: Günter Pauler Länge: 49 Min 50 Sek Medium: CD
01. Into The Light07. Mother's Song
02. Eclipse Of The Sun08. The Coniston Massacre
03. Don't Flowers Grow09. Graceful
04. The Bethlehem Bell Ringer10. Zeco
05. Way Down In The Mines11. Sharrpening A Knife
06. House Of Sorrow12. Carmen

Dieses Album hat es in sich! Denn was das Paar Carl Cleves und Parissa Bouas zu bieten haben könnte im Grunde kaum gegensätzlicher sein. Die Schöne und das Biest findet hier eine ungeahnte Fortsetzung. Aber gleich wieder 'Stopp' - ein Musical ist das hier nicht. Die Schublade, in welche diese Musik passt, habe ich bisher noch nicht gefunden. Auf den ersten Moment scheint es ganz klar Singer/Songwriter-Musik zu sein. Doch bei öfterem Hören und Erfahren ihrer Geschichten, möchte ich das so nicht mehr stehen lassen. Und das aus folgenden Gründen.

Mit "Out Of Australia" präsentieren zwei Weltenbummler Migranten-Musik. Nein, keine Weltmusik und auch nichts mit Aborigines-Pop. Diese beiden sind so unterschiedlich, das kurz auf ihre Vitae eingegangen werden muss. Carl Cleves ist gebürtig aus Belgien, dem kleinen Land gleich um die Ecke. Sein musikalischer Lebensweg führte ihn über Brasilien (7 Jahre und 2 Alben), Uganda, Indien, den Süd-Pazifik nach Australien. Parissa Bouas, Tochter eines weitgereisten griechischen Seemanns, erbte dessen Liebe für lateinamerikanische Musik. Auf ihren Konzertreisen mit einer Andenfolklore-Gruppe durch Südamerika erlernte sie die Kunst des Perkussions-Spiels. In Brasilien nannten die Fans sie Patativa - nach der brasilianischen Nachtigall. Irgendwann und irgendwie begann dann eine gemeinsame Zeit in Australien. Seitdem genießen die beiden dort eine beträchtliche Popularität.

Für dieses Album sind sie ins südniedersächsische Northeim gekommen, um im dortigen Stockfisch-Studio mit einigen Gästen Musik einzuspielen, die nicht so oft zu hören ist. Das liegt an zwei Dingen: an den beiden selbst, versteht sich, und an den beeindruckenden Arrangemets, die im Stockfisch-Studio dazu kreiert wurden.

So sind da zum einen die Titel in denen Parissa singt. Die sind einfach grandios. Diese Stimme ist mindestens Nachtigall-gleich. Würde mir aber jemand sagen, dass sie die eigentliche Gesangs-Lehrerin der Nachtigallen weltweit ist, würde ich das sofort glauben. Das verhält sich mit dem Gesang von Carl sehr deutlich anders. Nicht, das er der Headmaster des Hell-Choirs ist, aber persönlich ziehe ich seine instumentalen Qualitäten den gesanglichen deutlich vor! Dazu kommt aber die Kreativität und Fantasie des Studio-Teams. Was sie an besonderen Klängen den einzelnen Stücken dazu gegeben haben ist große Klasse. So seien stellvertretend für alle Gäste auf diesem Album Beo Brockhausen und Lars Hansen erwähnt. Beo holt Instrumente wie Tambura, Maultrommel, Swarmandal, Mbira oder Hulusi aus der akustischen Trickkiste, um den Sound zu bereichern, zu verfeineren, abzurunden und satt zu machen. Lars spielt ja nur Bass; aber auch eben nur dann, wenn es das Klang-Universum braucht, um von Kontinental auf Interkontiental umzuschalten.

Es liegt hier mit Carl Cleves & Parissa Bouas "Out Of Australia" ein Album vor, das es in sich hat. Wer den Mut hat, sich darauf einzulassen, dürfte reichhahltige Belohnung finden!

Und zu guter Letzt noch ein Hinweis für die Fans mit den ganz besonderen Gehör-Organen: Die Aufnahme ist in SACD. Das bedeutet, diese Hybrid-SACD kann auf jedem CD-Player abgesielt werden, da sie einen 16bit CD-Audio Layer enthält. Zum Abspielen des DSD-Stereo und des DSD-Mehrkanal Sounds wird aber ein SACD-Player benötigt.

Lüder Kriete, 07.09.2010

 

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