Carly Simon

Live At Grand Central

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.01.2023
Jahr: 2023
Stil: Folk Rock, Pop
Spiellänge: 64:55
Produzent: Frank Filipetti

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Plattenfirma: Bertus


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Touched By The Sun
02. Anticipation
03. I've Got To Have You
04. We Have No Secrets
05. Haven't We Got Time For The Pain
06. Jesse
07. That's The Way I've Always Herd It Should Be
08. Letters Never Send
 
09. Legen In Your Own Time
10. De Bat (Fly In My Face)
11. Davy
12. Half Way Around The World
13. Like A River
14. Coming Around Again
15. Let The River Run
Musiker Instrument
Carly Simon Vocals, Piano, Acoustic Guitar
Teese Gohl Music Director, Keyboards
Rick Marotta Drums
Doug Wimbish Bass
Peter Carlo Guitar
Dirk Ziff Guitar
Mick Rossi Keyboards
Mindy Jostyn Violin
Eric Bazilian Mandolin
Marc Cohn, Jerry Barnes, Katreese Barnes, Curtis King Backing Vocals

Gleich vorweg: You're So Vain wurde an diesem Tag nicht gespielt. War ja auch kein Mick Jagger für den Background-Gesang anwesend. Und natürlich ist das auch keine aktuelle Aufnahme, sondern sie stammt natürlich aus dem Jahr 1995 als Carly Simon mit ihrer Band am 2. April 1995 ein Überraschungskonzert im New Yorker Grand Central Bahnhof gab. Wer sich unter den paar hundert Zuschauern befand, wird wahrscheinlich bis zum Lebensende davon schwärmen.

 

Die Aufnahmen wurden vom mehrfachen Grammy-Gewinner Frank Filipetti neu abgemischt und so kommen auch wir Normalsterblichen jetzt in den Genuss dieses Mitschnitts. Carly ist zweifellos eine der Ausnahmesängerinnen der 70er Jahre und konnte – ganz offensichtlich – bis in die 90er überzeugen und Hits landen. Perfekt eingestimmt wird man mit Touched By The Sun, inzwischen auch der Titel von Carlys aktuellem Buch über ihre langjährige Freundschaft mit Jacqueline Kennedy Onassis. Ein direkt dramatisch klingender Einstieg in dieses Konzert, verstärkt noch durch den kathedralischen Klang der Bahnhofshalle und – nicht zuletzt – Carlys Gesang und dem lyrischen E-Gitarren-Solo.

 

Mit Anticipation geht’s dann ganz weit zurück und erinnert uns daran, dass dieser Titelsong ihres 1971er Albums bereits ein früher Hit in ihrer langen Karriere war. Klasse Nummer und fantastischer Gesang von Carly! Kris Kristoffersons I've Got To Have You stammt ebenfalls von ihrem zweiten Soloalbum und zeigt einmal mehr, wie beeindruckend Kristofferson mit Worten umzugehen wusste, und ebenso, wie facettenreich Carly Simons Stimme ist. Leicht schelmisch kündigt sie We Have No Secrets als “Jumpin' Jack Flash auf brasilianisch“ an. Hat natürlich gar nichts mit der STONES-Nummer zu tun, aber ganz viele mit karibischem Flair. Der Bahnhof verwandelt sich in eine südamerikanische Szenerie.

 

Auch Haven't Got Time For The Pain ist eine frühe Nummer (vom 1974er “Hotcakes“ Album) und erneut wird man erinnert, wie viel gute Songs Simon komponiert hat und dass man weit mehr davon kennt, als man glauben würde. Die mitklatschenden Besucher legen hier Zeugnis davon ab. An Jesse werden sich dann schon deutlich mehr erinnern, war der Song doch 1980 ein großer Erfolg. Wie fast immer bringt Carly eine perfekte Mischung aus Folk, Pop, Country, Jazz und Rock. Dass ihr damals wie hier eine hervorragende Band zur Seite stand, ist nur die Sahne auf dem Kuchen.

 

In der Tat war die Plattenfirma skeptisch, dass der melancholische, leicht klassisch anmutende Song That's The Way I Always Heard It Should Be als Single von ihrem Debütalbum taugen würde. Carly hat ihnen damals das Gegenteil bewiesen und auch 1995 hat der Song nichts von seiner Magie verloren. Ich kann's nicht anders sagen, aber die Stimme dieser Frau ist schon was ganz besonderes und wird eigentlich viel zu wenig gewürdigt. Zwischenzeitlich stieg die Band auf eine komplett akustische Basis um, was Davy aber nur entgegenkam. Bei Halfway Around The World hätte man 1971 wahrscheinlich das Etikett “Weltmusik“ drauf geklebt, wenn es dass da schon gegeben hätte.

 

Die Euphorie im Publikum erreicht naturgemäß den Höhepunkt, mit Carlys Megahit Coming Around Again und die ein oder andere Träne der Rührung wird geflossen sein. Selbst heutzutage muss mich einer leichten Gänsehaut erwehren (warum eigentlich erwehren?). Mit dem eindrucksvollen, theatralischen Duett Let The River Run wird dieses Konzert dann würdig beendet. Was wir kredenzt bekommen, dürfte nur ein Abklatsch von dem sein, was sich 1995 in der Grand Central abgespielt und es ist wohl eine Überlegung wert, ob man sich nicht die Blu-ray holt. Ansonsten ist man aber mit der CD-Version sicher ebenfalls gut versorgt.

 

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