Titel |
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01. Coyote |
02. Roll With The Wind |
03. The Road Is Divided |
04. Out Of Time |
05. Breath Of A Wind |
06. The Tempest |
07. Emmet’s Song |
08. Night Crossing |
09. Sweet By And By |
10. Out Of Nowhere |
11. Come Back In |
12. All The Way In |
13. Waiting On My Love |
14. Too Many Hearts |
Musiker | Instrument |
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Catherine MacLellan | Vocals, Guitar |
Chris Gauthier | Guitars |
Remi Arsenault | Bass |
Clare MacDonald | Drums, Percussion |
Mark Westerberg | Guitars, Vocals, Percussion |
Pastelle LeBlanc | Accordion |
Pascal Miousse | Violin |
Karine Gallant | Violin |
Nathalie Williams Calhoun | Cello |
Prince Edward Island ist weit weg von den Musikzentren Kanadas oder der amerikanischen Ostküste. Wer hier lebt, spürt Zeit anders, nimmt Natur und Meer anders auf und hält auch aus seiner Musik die urbane Hektik fern. Catherine MacLellan hat sich vier Jahre Zeit genommen, um auf ihrer Heimatinsel ihr sechstes Album zu schreiben und selbst zu produzieren. Ungezählte Wolken ziehen in einer solchen Spanne am Fenster vorüber, unzählige Male treffen die Wellen auf Land und ungezählt sind auch die Gedanken, die vorbeihuschen.
Die schönsten davon hat die kanadische Sängerin eingefangen und mit klassischem Folk, irisch-schottischem Wurzelwerk und dem salzigen Geschmack des Atlantiks zu einem 14 Lieder umfassenden Album vermengt, das Ruhe und eine tiefe Liebe zur Musik verströmt. Alles hat hier seinen wohlüberlegten Platz: die sanften Gitarren, die getragenen Violinen, ab und an ein leiser Beat wie im Titelstück Coyote, der ähnlich staubig-trocken unter den Songs liegt, wie die Seitenstraße, die sich auf dem Cover durch die Landschaft zieht.
In früheren Zeiten wäre Catherine MacMillan wohl die geborene Minnesängerin gewesen, welche die lange Abwesenheit des Liebsten beklagt und auf seine Rückkehr wartet wie in The Tempest. Aber die mit dem kanadischen Musikpreis Juno ausgezeichnete Sängerin ist ebenso gut eine selbstbewusste Frau, die Stärke aus ihrer Verletzbarkeit zieht (Sweet By And By). Oder auch mal ihre Unabhängigkeit erklärt und den Begleiter alleine auf seine Reisen schickt (Roll With The Wind).
Nachdem sie sich zuletzt mit dem musikalischen Oeuvre ihres in Kanada populären Vaters Gene MacLellan auseinandergesetzt hat, ist Catherine MacLellan auf diesem Album wieder ganz bei sich angekommen, bestens unterstützt von ihrem langjährigen Begleiter Chris Gauthier an den Gitarren. All The Way In ist das schönste Stück dieser Selbstfindung, mit sanftem Groove, und getragen von „harmony vocals“ guter Freunde. Dort draußen ist der Blick noch weit und die Musik darf sich langsam entfalten. Vielleicht ist „Coyote“ am Ende um ein, zwei Songs zu lang geworden. Und vielleicht reicht dieses Album noch nicht ganz an die Glanztaten von Gillian Welch und David Rawlings heran. Aber MacLellan/Gauthier sind ihnen zumindest schon dicht auf den Fersen…