Hier wird wieder mal ein Lücke durch Sireena Records geschlossen: Das erste und einzige Soloalbum von Charly Maucher – seines Zeichens einzig wahrer Bassist der Krautrocklegende JANE – erscheint nun erstmals als CD. Ursprünglich stammt das Album aus dem Jahr 1980 und wurde Maucher, der zu dem Zeitpunkt wieder einmal eine seiner diversen Auszeiten von der Band hatte, durch und die Hilfe von JANE-Schlagzeuger Peter Panka ermöglicht, der natürlich auch die Drums übernahm.

Mittlerweile ist Charly Maucher bereits vier Jahre verstorben und auch JANE-Urgestein Werner Nadolny ist am 22. Mai 2023 verstorben. Peter Panka hat ja bereits 2007 das Zeitliche gesegnet, sodass aktuell nur noch Klaus Hess von der Urbesetzung am Leben ist. Der aber schon länger nichts mehr mit der Band am Hut hat. Maucher war bei verschiedenen Reinkarnationen der Band dabei, aber hier geht’s, wie gesagt, um seine Solo-Scheibe. Die natürlich an verschiedenen Stellen auch nach JANE klingt. Maucher hat ja nicht nur das 1974er Album “Jane III“ geprägt, auf dem er den Lead-Gesang übernahm.

Was mir hier besonders gut gefällt, ist die Coverversion von SPOOKY TOOTH' Dream Me A Mountain, die sich zwar nicht so weit vom Original entfernt, aber dennoch äußerst geschmackvoll gemacht ist. Von Uli Böttchers Gitarrenspiel, über den Harmoniegesang, bis zur routiniert Rhythmusgruppe Maucher und Panka. Hätte ich auch noch länger zugehört. Die anderen Songs hat Charly Maucher allein oder mit Uli Böttcher geschrieben. Das lässt auch mal den Zeitgeist durchschimmern, wenn es in Roulette funky Richtung der 80er schielt und etwas zu glatt wird, bleibt aber meist in einer entspannten Westcoast-Stimmung. Die sich, wie in Light In My Window auch mal an die EAGLES, bzw. Joe Walsh, anlehnt.

Und, ja, dann und wann fühlt man sich auch an JANE erinnert. Geht mir jedenfalls bei Time For Love And Life und One Last Book so. Da das Album nicht überproduziert wurde und der Musik Raum zum Atmen gelassen wurde, kann man sich dass auch über 40 Jahre später noch gut anhören und dürfte nicht nur Fans des Krautrock gefallen. Eine gelungene “Performance“ von Charly und allen Beteiligten.