Cheap Wine

Beggar Town

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.12.2014
Jahr: 2014
Stil: Roots-/Folk-Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Cheap Wine
Beggar Town, Cheap Wine Records, 2014
Marco DiamantiniVocals
Michele DiamantiniElectric and Acoustic Guitar
Alan GianniniDrums, Percussion
Alessandro RaffaelliPiano, Keyboards
Alessandro GrazioliBass
Additional Player:
Claudio DiamantiniBacking Vocals
Produziert von: Cheap Wine Länge: 62 Min 05 Sek Medium: CD
01. Fog On The Highway07. Claim The Sun
02. Muddy Hopes08. Utrillo's Wine
03. Beggar Town09. Destination Nowhere
04. Lifeboat10. Black Man
05. Your Time Is Right Now11. I Am The Scar
06. Keep On Playing12. The Fairy Has Your Wings (For Valeria)

Der Zugang zu dem neuesten Werk von CHEAP WINE gestaltet sich unter Umständen etwas schwieriger, als zum Vorgänger ”Based On Lies oder gar der Live-Scheibe “Stay Alive”, aber wer sich etwas in Geduld übt, der bekommt womöglich das Album diese – oder jedes! – Herbstes geliefert.
Das liegt natürlich auch daran, dass “Beggar Town“ oft sehr schwermütig klingt, ohne dass die Musik an Drive verloren hätte. Ist die eingeschworene Truppe noch ausgefeilter geworden? Könnte man durchaus meinen. Und das wiederum, weil hier ein paar hervorragende Instrumentalisten agieren, von denen zunächst Pianist Alessio Raffaelli besonders hervorsticht. Er dominiert mit seinen treffsicheren Akkorden und perlenden Läufen gleich den Opener Fog On The Highway, den Sänger Marco Diamantini in mit seiner weit im Vordergrund stehenden Stimme – teils fast gesprochen – in den Soundtrack zu einem Road Movie verwandelt. Ja, es gehört schon eine gewisse Klasse dazu, so ein Album einzusteigen und die Spannung trotzdem umgehend aufzubauen.
Der “Breitwand-Film-Charakter“ bleibt auch in Muddy Hopes erhalten. Der Regisseur für diesen, leicht gefährlich brodelnden, Streifen könnte Tarantino heißen und die Szenerie spielt sich irgendwo auf einer dunstigen Straße ab. Man kann sich nur schwer diesem Plot entziehen.

Zwischen Stimme und Piano schiebt sich immer wieder Michele Diamantini, mit staubig-heulenden Desert Rock-Sounds. Wie eine wütende Hornisse umschwirrt er die Stimme seines Bruders am Mikro. Teils verhalten im Hintergrund, teils nach Vorn preschend. Das kommt im schwungvoll-hüpfenden Titelsong besonders eindrücklich.
Zeilen wie “the captain is weak and the sailors tell lies“, in Lifeboat, kommen zu dieser Zeit, in der die Gerichtsverhandlung um den Untergang der Costa Concordia begonnen hat, natürlich besonders bedrückend und auch der Song trieft vor Melancholie. Hätte ein Nick Cave kaum besser hinbekommen.
Man atmet direkt auf, als die lockeren Akustikgitarrenakkorde von Your Time Is Right Now ertönen und sich ein schöner Harmoniegesang erhebt. Ausgelassen Freude will da nicht aufkommen, aber dieser Ausflug in folkig-psychedelische Gefilde befreit doch irgendwie.
Wie bei dieser Band häufig der Fall, muss ich immer mal an Tom Waits denken und immer öfter auch an Mitch Ryder. Besonders was dessen jüngste Veröffentlichungen angeht.

Das leicht “schwebende“ Claim The Sun, mit der feinen Slide-Gitarre, gehört zu meinen liebsten Songs auf dieser Scheibe. Vielleicht weil es so etwas Hoffnungsvolles birgt und eine ganz wundervolle Stimmung transportiert. Und ein paar ultra-feine Gitarren-Licks.
Erhebend ist auch immer das Piano-Spiel von Raffaeli. Wenn er einen Song wie Utrillo’s Wine eröffnet, mein man immer, eine Sinfonie beginnt. Keine Sorge, auch der Groove kommt nicht zu kurz, wie etwa in dem funkigen, tanzbaren Destination Nowhere. Swamp-Sounds laden hier zum Mitgrooven ein.
Gegen Ende wird es immer rockiger und besonders Michele Diamantini gibt hier immer mehr Gas. Seine Sounds werden rauer, dreckiger, auch verzerrter und drängen sich in den Mittelpunkt. Das klingt in Black Man schön dirty und I Am The Scar schon fast heavy. Kommt gut.
Das abschließende The Fairy Has Your Wings (For Valeria) präsentiert sich von Beginn an als Ohrwurm und würden hier besagter Nick Cave und, sagen wir: Kylie Minogue, duettieren, dann wäre der Hit schon fertig und vorhersagbar.
So bleibt uns ein Album, welches eine recht lange Halbwertszeit haben dürfte, ob seiner oft zutage tretenden Melancholie mehr für die nicht ganz so hellen Tage passt und uns so manch einsame und/oder späte Stunde versüßen und das beweißt: Gibt man ihm etwas Zeit, dann reift auch "Billiger Wein" zu einem Qualitätsprodukt.

Epi Schmidt, 30.11.2014

 

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