Cherries On A Blacklist Glorious Days, Soulfood Music, 2016 |
Andreas | Gesang & Gitarre | |||
Gonzo | Gesang & Bass | |||
Miltos | Gesang & Schlagzeug | |||
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01. Barrel Of A Gun | 07. The Fallout | |||
02. Storm | 08. Glorious Days | |||
03. Sweetness Of Youth | 09. Beauty Is A Lie | |||
04. People | 10. Sex & Via | |||
05. Chariot | 11. The Road | |||
06. Head In The Ground | ||||
Rhodos, Griechenland, irgendwann in den Achtzigern. Die Insel ist die Geburtsstätte einer Freundschaft, welche Jahrzehnte später die Band CHERRIES ON A BLACKLIST hervorbringen soll. Andreas, George und Miltos kennen sich seit ihrer Kindheit und haben eine gemeinsame Liebe für Bands der härteren Gangart. Die Tatsache, dass alle drei Familien letztendlich nach Deutschland auswanderten, verstärkte den Bund der Freunde, als dann noch der eigentlich aus Mexiko stammende Gonzo dazustößt ist das die Geburtsstunde der Band. Erste musikalische Gehversuche wurden 2008 mit der EP “14“ gemacht, bevor man im Jahre 2011 mit Produzent Olman Viper (u.a. CALIBAN, JUPITER JONES und EMIL BULLS) das Debüt “Lakafigo“ veröffentlichte. Es folgten europaweite Shows mit Bands wie D-A-D oder PLANET OF ZEUS. Selbst einen Headliner-Auftritt auf dem VIT Riviera Festival im indischen Vellore konnte man sich erarbeiten.
Angestachelt von diesen Erfolgen, begannen bereits 2014 die Arbeiten zum nun vorliegenden zweiten Album “Glorious Days“. Allerdings sprang in den Arbeiten dann George ab, so dass die verbliebenen Musiker vorerst mal als Trio weitermachen. Das Werk wurde nahezu live und wieder in Zusammenarbeit mit Viper – dieses Mal in den renommierten Horus Sound Studios - eingespielt. Enthalten sind auf der Scheibe 11 Songs, die zwar kein klassisches Konzeptalbum darstellen, die aber der berühmte „rote Faden“ inhaltlich verbindet. Textlich werden Suizidgedanken von ihrer Entstehung, der Suche nach den wahren Gründen, sowie einem immer wiederkehrenden Wechselbad der Gefühle aufgearbeitet. Schwerer Stoff also.
Musikalisch geht die Band damit sehr unterschiedlich um. Stellenweise wirkt das Ganze stark von REFUSED und deren Klassiker “The Shape Of Punk To Come“ beeinflusst. In Sex & Via klingen auch leichte Hardcore-Elemente an. Andererseits erinnert People an etwas härtere BIFFY CLYRO, das sehr elektronisch gehaltene Chariot hingegen könnte auch von FILTER stammen und bei The Fallout ist der Einfluss von Tom Morello (RAGE AGAINST THE MACHINE, AUDIOSLAVE) deutlich zu hören. Leider jedoch ohne dessen Talent für unwiderstehliche Melodien, denn hier sind die Gitarren-Effekte auf die Dauer eher nervig. Aber das ist zum Glück eher die Ausnahme und es überwiegen solch gelungene Lieder wie Sweetness Of Youth.
Die größte Schwäche von “Glorious Days“ dürfte es sein, dass es der Band nicht gelingt, einen komplett eigenen Sound zu erschaffen. Die Stücke an sich sind – mal abgesehen von dem bereits erwähnten The Fallout - allesamt gut komponiert. Mit Beauty Is A Lie und The Road hat die Band zudem zwei wunderbar atmosphärische Balladen am Start, die beweisen wie breit die Band musikalisch aufgestellt ist. Das Ziel für CHERRIES ON A BLACKLIST sollte es nun sein, dieses Talent in Zukunft mit einem eigenständigen Klangbild verknüpfen. Dann dürfte es mit der Multi-Kulti-Truppe weiter nach oben gehen.