Chris Gates And Gatesville

Welcome To Gatesville

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.04.2011
Jahr: 2011
Stil: Southern Rock

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Chris Gates And Gatesville Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Chris Gates And Gatesville
Welcome To Gatesville, Anodyne Music, 2011
Chris GatesVocals, Guitar
Tony RedmanGuitar
Scott WomackBass
Paul SolizDrums
with:
Gregg RoliePiano, Hammond B3
Kristi JohntsonBacking Vocals
Erin JaimesBacking Vocals
Produziert von: Chris Gates Länge: 64 Min 31 Sek Medium: CD
01. Those Were The Days07. Loving You
02. I'm Not Your Man08. Searching For You
03. Devil's On My Trail09. Man Of My Dreams
04. Forever Came Today10. Southern Man
05. Lowdown & Dirty11. Come See About Me
06. Broken Hearts & Faded Pictures12. Simple Man

Au-haua-haua-ha... da vergreift sich aber jemand auf die ganz freche Art am Liedgut anderer. So was, lieber Chris Gates kann ich, zumal ohne Copyright-Hinweis versehen, überhaupt nicht leiden. Schon zweimal nicht, wenn's um eine meiner Leib- und Magenbands, hier LITTLE FEAT, geht. Dabei hätte ich es schon bei genauerem Blick auf das Innersleeve wissen müssen. Wer bitte säuft denn "Lone Star Light"? Watt seid denn ihr für'ne Band? Und ich dachte immer in Texas werden Leichtbiertrinker an die nächste Dorf-Linde gebunden...
Fangen wir aber nochmal von vorne an. CHRIS GATES ist ja nicht nur in seiner texanischen Heimat als Musiker bekannt. Als Mitglied der Sleaze Rock Band JUNKYARD könnte ihn der eine oder andere, wenn auch nicht mit diesem Genre liebäugelnde Musikliebhaber kennen. Mit den anderen angegeben Referenzen kann ich leider gar nix anfangen. Und ganz ehrlich: Selbst wenn man das Ohr ein bisschen dichter an Ami-Land hat, muss man keine dieser Combos kennen. Wenn's stimmt, dass Mr. Gates mal bei 'ner Texas Punk Band wirkte, dann ist das doch schon mal schön. Allerdings ist es aber auch so, dass die Ländereien innerhalb des Bibelgürtels (und dazu zählt Texas nun mal) vielmehr für wesentlich gehaltvollere Musikgenres (als Punk und Sleaze Rock) stehen. Letzteres hat sich Chris Gates dann um die Mitte seines Daseins auch gedacht und ist gottlob auf Southern & Texas Rock umgestiegen; hat bereits, firmierend unter BIG CHRIS GATES, in 2006 das Album "Ain't It Grand" heraus gebracht.

Tja, und dann das! Gleich bei der zweiten Nummer (ich verweise nochmal auf meine ersten drei Zeilen) so ein Fauxpas. Junge, möönsch, hast du deine Hausaufgaben nicht gemacht? Wenn du schon in den Notenblättern von LITTLE FEAT wühlst, dann schreib das doch einfach neben den Songtitel!
An sich ist diese sympathische Mischung aus Texas Rock und FEATs Dixie Chicken nämlich eine ganz witzige Nummer. Auch der erste Song Those Were The Days punktet durch seine ungestüme Frische, polternde Drums und krachende Gitarren. Zudem, bin ich mir sicher, war es sicherlich nicht leicht Gregg Rolie (SANTANA, JOURNEY, GREGG ROLIE BAND) für "And Gatesville" zu engagieren. Allerdings ist das Album alles andere als Tasten-lastig, denn Rolie spielt seine Parts absolut unprätentiös und mannschaftsdienlich.
CHRIS GATES AND GATESVILLE hauen unterdessen einen munteren Song nach dem anderen aus den Handgelenken. Abgeklärt, locker, eben ohne den Druck eines Major-Labels, bollern und krachen Songs wie Devil's On My Trail, Low Down And Dirty oder der erstklassige Rocker Southern Man aus den Boxen. Letztere Nummer offenbart dann auch gleich einen anderen Spleen seines Komponisten. Was man bei Devils On My Trail fast schon vermutete ('s gab ja auch schon "Hellhounds" auf demselben), zeigt sich mit Southern Man und Simple Man nun ziemlich deutlich. Gates "spielt", obwohl alle Songs Eigenkompositionen sind, ein wenig mit (welt-)bekannten Songtiteln. Ob das nun witzig ist oder etwa Kalkül dahinter steckt, mag dabei jeder für sich interpretieren. Im Fall von Simple Man erwartet den Hörer jedenfalls ein Southern Rock Longtrack klassischer Natur. Mit all der musikalischen Dynamik, die man von einer solchen Nummer erwartet. Ein klasse Song!
Ganz entspannt gibt sich die Band mit Broken Hearts & Faded Pictures. Mit leichter Country-Betonung fliegt Searching For You vorüber und mit Come See About Me hauen die Jungens einen Slow Blues heraus, der sich gewaschen hat. Wirklich erste Sahne!
Was Balladen anbelangt hat Gates leider ein weniger glückliches Händchen. Nicht das Forever Came Today, Loving You oder Man Of My Dreams wirklich schlecht wären, aber sie ähneln sich doch sehr und wirken, trotz brüchig-eindrucksvoller Stimme, ein wenig zu beliebig.

Unter dem Strich haben wir ein empfehlenswertes Southern Rock Album mit leichten Abzügen in der B-Note vorliegen. Letztere haben aber keine besonders großen Auswirkungen, denn in jedem Fall ist das erste BBQ des Jahres gerettet und mit aktueller Mucke bestens untermalt. Gates ist sicherlich keiner, der sich in irgendeiner Weise verbiegen und in die Suppe spucken lässt. Recht so, aber wäre auf "Welcome To Gatesville" wenigstens eine der Balladen durch einen weiteren, so richtig staubtrockenen Texas Rocker ersetzt worden, hätte es glatt ein Pünktchen mehr gegeben...

Christian "Grisu" Gerecht, 11.04.2011

 

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