Chris Isaak

First Comes The Night

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.03.2016
Jahr: 2016
Stil: Rockabilly, Country
Spiellänge: 55:13

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Plattenfirma: Rhino Entertainment


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Chris Isaak
First Comes The Night, Rhino, 2016
 
Chris Isaak Lead Vocals, Guitar
Kenney Dale Johnson Drums, Vocals
Rowland Salley Bass, Vocals
Hershel Yatovitz Guitar
Scott Plunkett Keys, Piano, Organ
Rafael Padilla Percussion
Produziert von: Paul Worley, Mark Needham, Chris Isaak, Dave Cobb Länge: 55 Min 13 Sek Medium: CD
01. Fiest Comes The Night 10. Running Down The Road
02. Please Don't Call 11. Insects
03. Perfect Lover 12. The Way Things Really Are
04. Down In Flames Bonus Tracks:
05. Reverie 13. Some Days Are Harder Than The Rest
06. Baby What You Want Me To Do 14. Keep Hanging On
07. Kiss Me Like A Stranger 15. Every Night I Miss You More
08. Dry Your Eyes 16. The Girl That Broke My Heart
09. Don't Break My Heart 17. Love The Way You Kiss Me

Irgendwo in den Vorinformationen zu dieser Scheibe hat sich Chris Isaak dahingehend geäußert, dass man sein neues Album unbedingt dann hören sollte, wenn man sich gerade von seinem Partner getrennt hat und das Haus aufräumt.
Nun, dass sollte für den Rest der Menschheit keine Abschreckung sein, denn man kann, wie ich finde, sich durchaus auch in Kris Kristoffersons Sunday Morning Coming Down hineinversetzen, ohne gewohnheitsmäßig Bier zum Frühstück zu trinken.
Und dann kann man sich eben auch in so eine Stimmung hineinversetzen. Zumal wenn man Chris an seiner Seite hat. Bisher hatte ich immer Nick Caves Where The Wild Roses Grow als passenden “Soundtrack“ für die Nachwehen einer Trennung gehalten, aber nun könnte es Ersatz geben.

Keine Sorge, hier wälzt sich keiner tränenreich in den Kissen, sondern – und das ist man bei Isaak ja gewohnt – das hat alles schon Substanz und wird getragen, wie ein echter Mann. Denn trotz seines Schmuse-Images ist der Sänger ein ganzer Kerl und wird nicht umsonst gern als Nachfolger von Elvis Presley gehandelt. Und dem wird er mit fast 60 immer gerechter.
Seit über einem halben Jahrzehnt ist “First Comes The Night“ das erste Album mit ausschließlich eigenen Songs. Nach dem eher gemächlichen Titelsong wird es gleich sehr country-rockig mit Please Don’t Call. Stimmlich sowieso ein Magier und unschlagbar, wird der zunächst leicht süßliche Song immer härter und erhält durch Chris’s Band SILVERTONE immer mehr Power.
Und auch Perfect Lover, wenn auch nahe an Roy Orbison angesiedelt hat genug Drive, um hier keine Schwermut überkochen zu lassen. Wo wir von Elvis sprachen, da kommt Es fällt im Prinzip schwer, einzelne Songs hervorzuheben, denn, das muss man ihm lassen, die sind allesamt hochklassig.

Klar, auch die Schleicher, die ihn mit Blue Hotel oder Wicked Game groß gemacht haben, sind dabei. Muss sein. Zum Beispiel Reverie: Vor Melancholie triefend, streicherbeladen, und trotzdem frei von Schmalz und einfach eine wundervolle Ballade, die den Schmerz spüren lässt. Ich weiß jetzt, welche Nummer oben genannten Nick Cave-Song ersetzt…
Und jeder Titel eröffnet eine neue Welt, eine neue Variante zu diesem Thema. So pendelt Baby What You Want Me To Do zwischen Zigeuner-Jazz und 50’ Swing, während Kiss Me Like A Stranger die Art von balladeskem Ohrwurm ist, die man erstens schon nach dem ersten Hören nicht mehr los wird, und die zweitens mit Sicherheit in kommenden Jahren noch oft gecovert werden wird. Sofern es jemand mit Isaaks Gesang aufnehmen mag.
Ich muss bei dem Sänger immer auch ein bisschen an Dwight Yoakam denken, weil beide irgendwie ein Erbe mit sich schleppen, welches ihnen keiner abnehmen kann und auch nicht könnte. Das sind einfach Typen, die gibt’s nicht so oft. Isaak klingt zwar in Dry Your Eyes ein bisschen nach CCR meets Elvis, aber doch eben so, wie nur er es kann.
Und, wie gesagt, jeder Titel öffnet neue Türen: Don’t Break My Heart lockt uns hinüber nach Mexiko, Running Down The Road zurück, über Texas bis nach Nashville, Tennessee, zu herrlichem Boogie Woogie-Pianoklängen.
Und weil das letztlich und überwiegend so viel Spaß macht – Trennung hin oder her - sollte man nach Möglichkeit sich diese “Deluxe“-Version gönnen, denn hier gibt es nochmal fünf Songs obendrauf, die man nicht missen möchte. Weder den schwungvollen Rockabilly von Keep Hanging On, noch den Country/Bluegrass von Every Night I Miss You More. Ich kenne nicht jedes Album von Isaak, behaupte aber, dieses gehört zu seinen besten.

Epi Schmidt, 06.03.2016

 

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