Chris Smither

Leave The Light On

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2007
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Chris Smither
Leave The Light On, Signature Sounds/Rounder Records, 2006
Chris Smither Lead Vocals, Acoustic Guitar, 12-String Guitar
David Goodrich Electric & Acoustic Guitar, Bass, Resonator Guitar
Tim O'Brien Mandolin, Vocals, Mandocello, Fiddle
Mike Piehl Drums
Lou Ulrich Bass
Sean Staples, Anita Suhanin, Olabelle (Amy Helm, Fiona McBain, Tony Leone, Byron Isaacs) Vocals
Jazer Giles Piano, Accordion
Produziert von: David Goodrich Länge: 44 Min 15 Sek Medium: CD
1. Open Up7. Diplomacy
2. Leave The Light On8. Father's Day
3. Shillin' For The Blues9. Visions Of Johanna
4. Seems So Real10. Blues In The Bottle
5. Origin Of Species11. John Hardy
6. Cold Trail Blues12. John Hardy Reprise

Auch Chris Smither hat, wie so viele Kollegen, die 60 schon überschritten, aber als Blueser wird man ja mit dem Alter eher besser. 1970 erschien mit "I'm A Stranger Too" sein Debütalbum und da "Leave The Light On" erst sein 12. Album ist, scheint er ja nicht überproduktiv zu sein. Er hatte halt in den 70ern ein "kleines Alkoholproblem", welches ihn für ein Dutzend Jahre außer Gefecht setzte. Davor hatte er u.a. für Bonnie Raitt den Titel Love You Like A Man geschrieben.

Auf seinem aktuellen Album vereint er diverse Stile, bewegt sich aber nie zu weit vom Blues und Folk hinweg. Also Open Up wir diese Scheibe und unsere Augen und freuen uns an dem locker-flockigen Country-Blues-Swing, der in ähnlicher Form auch von Taj Mahal gern gespielt wird. Viel zur ländlichen Stimmung trägt die muntere Mandoline, von Tim O'Brien gespielt, bei.
Das war doch schon ein netter Einstieg und mit dem Titelsong der Scheibe folgt ein sehr schön gezupfter Akustik-Folk, der an Paul Simon erinnert. Wenn die Backgroundsängerinnen einsetzen, fügt sich sogar fast noch Kollege Garfunkel dazu.
Dann geht's aber wieder zu Shillin' For The Blues, dem man Smithers New Orleans-Abstammung anzuhören meint. Die Stimme geht so Richtung "später" Chris Rea und bringt einen leicht dazu, ihr gespannt zuzuhören.
Bei Seems So Real unterstützt ihn effektvoll die Gospelgruppe OLLABELLE, was diesen Blues sehr ursprünglich wirken lässt. Als stünde man auf halbem Weg zwischen Baumwollfeldern und Sümpfen. Gefällt mir gut, wie Chris Smither solche Bilder in den Köpfen seiner Zuhörer entsehen lässt.

Diese CD "is no party record", heißt es in Chris' Bio, aber zu Origin Of Species möchte man schon das ein oder andere Tanzbeinchen schwingen und zu diesem swingenden Rag-Time-Country Song in ausgelassene Stimmung geraten.
Sehr viel getragener, melancholischer wird Chris im Cold Trail Blues, so sehr, dass er einen umgehend wieder völlig "runter bringt". Ganz langsam kriegt die Nummer einen leicht mexikanischen Touch und man denkt gleichzeitig an die Akustikballaden von Bruce Springsteen.
Bevor wir zu trübsinnig werden, rollt uns der Akustik-Boogie Diplomacy wieder auf. Macht Laune und erinnert mich ein bisschen an Tom Petty und stark an Steve Gibbons und dessen Verison von Tulane. Ach ja, und mit seiner Meinung hält Chris in diesem "demokratischen Song" auch nicht hinter dem Berg: "It's the land of the free, blind leadin' the lame". Punkt.
Bob Dylans Vision Of Johanna interpretiert Chris sehr spartanisch, folkig, und die langsam hinzukommenden Instrumente wie Mandoline und Akkordeon schaffen eine leicht irische Atmosphäre. Auf alle Fälle sehr schön und geschmackvoll gemacht und der Vorlage absolut würdig.
Mit dem Blues In The Bottle folgt eine weitere Coverversion und Lightnin' Hopkins' "Blues-Lament" kommt sehr urwüchsig nur von Gitarren begleitet. Dreht das mal etwas lauter und euch werden sich die Haare aufstellen!
Die vorhin angesprochene irische Stimmung brandet bei John Hardy erneut auf und wird durch Tim O'Briens Fiddle noch authentischer. Das erneute Auftreten von OLLABELLE verstärkt das fast feierliche Gefühl und mit der kurzen, instrumentalen Wiederkehr des Titels schließt das Album dann.

Für den Mann lohnt es sich durchaus das Licht anzulassen, wobei, besser klingt dieses Album oft sogar mit geschlossenen Augen. Sucht's euch selber aus, aber testet Chris Smither mal an.

Epi Schmidt, 01.01.2007

 

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