Chris Stamey

A Question Of Temperature

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.01.2005
Jahr: 2005

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Chris Stamey Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Chris Stamey
A Question Of Temperature, Yep Roc Records, 2005
Chris Stamey Acoustic Guitar, Electric Guitar, Vocals, Overdubs
Ira Kaplan Electric Guitar
Chandler Holt Banjo, Human Whistle
Gene Holder, Greg Readling, James McNew Bass
John Teer Mandolin
James McNew, Georgia Hubley Drums
David Wilson Acoustic Guitar
Caitlin Cary, Bryan Cates Harmony Vocals, Whisper
Tyson Rogers Organ, Piano, Wurlitzer
Produziert von: Chris Stamey Länge: 56 Min 08 Sek Medium: CD
1. Conspiracy Theory8. Come On
2. Shapes of Things9. Sleepless Nights
3. Venus10. McCauley Street (Let's Go Downtown)
4. Politician11. Desperate Man
5. Plainest Thing12. Sleepless Nights Again
6. Compared to What13. Dr. Strangelove's Assistant or How I Learned to Stop Worrying and Love
7. The Summer Sun14. V.O.T.E. Psa

Junge, Junge, wann hab ich eigentlich zum letzten Mal lauthals gelacht beim Abhören eines Rock-Albums?
Keine Ahnung, wirklich.
Chris Stameys irrwitziges Gute-Laune-Lied Dr. Strangelove's assistant or How I learnt to stop worrying and love jedenfalls quengelt sich mit seiner gewagten Mischung aus verzerrten Brutalo-Riffs, Banjo/Mandolinen Country-Flavour, einem Schuss Karibik-Flair und dieser frechen gepfiffenen Melodie dermassen abgefahren in deinen Kopf, dass es eine helle Freude ist. Man sollte diesen Song als Titelmelodie für irgendeine amerikanische Komödie verwenden.

Dieses neue Album vom guten alten dB's Mastermind Chris Stamey scheint selbst auf den zweiten und dritten Blick ziemlich verrückt. Verrückt im Sinne von absoluter Ungezwungenheit, Experimentierfreude und dieser einfach-mal-so-drauf-losspielen-Haltung, die in jedem einzelnen Song zu hören ist. Ein schelmischer Sinn für's Anderssein auch gemessen am letztjährigen, sehr gelungenen, Versuch Stameys mit "Travels In The South" ein vollkommen ausgereiftes und stringentes, durchorganisiertes (Alternative-)Pop-Album zu präsentieren.

Hier und heute lässt sich Chris Stamey mit seinen zahlreichen Gästen von Tyson Rogers über Caitlin Cary bis hin zu Gene Holder und den Herrschaften von YO LA TENGO auf ein kurzweiliges und auch streckenweise unkonventionelles musikalisches Abenteuer ein, um leicht immobil gewordene alte Kracher wie CREAM's Politician etwas aufzumöbeln, um Shapes of things von den YARDBIRDS zu neuen Ehren zu verhelfen oder TELEVISION's knarzende Venus in ein Stamey-typisches Gitarrenarrangement zu kleiden... Venus im Weichzeichnerformat quasi.

Vieles hier klingt nach 60er Jahre, Beat, viel Psychedelia, Endsechziger-Rock mit authentischen Gitarrensounds. Von Jingle-Jangle bis fauchend angezerrt und immer wiederkehrenden Feedback-Orgien begleitet, die wohl manchmal auch etwas auf's Gemüt schlagen.
Der Opener Conspiracy Theory z.B. bewegt sich anderthalb Minuten lang auf der Grenze zwischen kopfschüttelndem Staunen und Abscheu. Noise-Gewitter nennt man sowas wohl. Doch der Titel liess wohl keine andere musikalische Umsetzung zu.
Doch man findet natürlich auch wieder so herrlich verspielte und milde Pop-Songs im BEACH BOYS Format wie das blinzelnde Summer Sun.
Beim zehnminütigen Epos McAuley Street müssen sich die Herrschaften aber wohl doch was geraucht haben, sonst hätten sie diesen abgefahrenen Instrumental-Mittelteil nicht so trefflich hingekriegt.

Der Bandname THE CHRIS STAMEY EXPERIENCE wurde also ganz zu Recht gewählt. Denn die 14 Tracks sind tatsächlich eine interessante Erfahrung (für beide Seiten). Was die befreundeten Musiker hier in wenigen Studiotagen zusammentrugen, macht Spass und wird zu keiner Sekunde langweilig, weil es einer rasanten Karussellfahrt gleicht. Es kribbelt. Mitunter wird es einem auch schwindelig. Ich frag mich daher schon die ganze Zeit wo dieser Dr.Strangelove wohl seine Praxis haben mag...

Frank Ipach, 31.01.2005

 

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