Chris Thompson Jukebox - The Ultimate Collection, Esoteric Recordings, 2015 |
Chris Thompson | Vocals, Guitar | |||
div. Musiker | ||||
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CD 1: | ||||
01. Dark Side | 10. One Man Mission | |||
02. Love And Loneliness | 11. Martha's Madman | |||
03. Father Of Day (live) | 12. Beat Of Love | |||
04. Hot Summer Night | 13. You Angel You (live) | |||
05. Million Dollar Wonder Hit | 14. A Shift In The Wind | |||
06. Cold Wind Blowing Across My Heart | 15. Eddie Wants To Rock | |||
07. Spirit In The Night (live) | 16. Dream Away Little Girl | |||
08. Whole Lot To Give | 17. Don't Stop | |||
09. For You | 18. The Fire | |||
CD 2: | ||||
01. The Mighty Quinn (live) | 10. If You Remember Me | |||
02. The Challenge | 11. Millie Christine | |||
03. Runner (live) | 12. You're The Voice | |||
04. Redemption Song | 13. Davy's On The Road Again (live) | |||
05. Land Of The Long White Cloud | 14. Questions (live) | |||
06. Blinded By The Light | 15. Zu Leben | |||
07. Angel | 16. Thunderchild (acoustic version) | |||
08. Heart Of The Fire | 17. What Would | |||
09. Don't Kill It Carol (live) | 18. We Are The Strong | |||
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Zu Lebzeiten bereits die “Ultimative Collection“ auszurufen, spricht nicht unbedingt für viel Zuversicht in die Zukunft, aber wer hat das in diesen Zeiten schon? Chris Thompson, seines Zeichens einstiger – und womöglich wichtigster – Sänger in der MANFRED MANN’S EARTH BAND anscheinend nicht, aber seine Rente hat er mit diversen Mega-Mainstream-Hits sowieso längst sicher.
Man kann ihm auch zu Gute halten, dass er solche Hits wie You’re The Voice verfasst hat, das bekanntermaßen durch John Farnham populär wurde, verfasst hat. Aber, und da beißt die Maus keinen Faden ab, seine große Zeit und sein Bekanntheitsgrad ist auf ewig mit Manfred Mann verknüpft.
So strotzt natürlich auch diese Doppel-CD vor Songs, die in seinen EARTH BAND-Tagen entstanden sind und so wie er diese geprägt hat, ist es umgekehrt genauso. Da klingen Songs, wie Dark Side, vom Soloalbum ”Toys & Dishes, einfach auch irgendwie nach Manfred Mann. Wenn auch nicht in dessen stärkster Phase.
Dazu sei gleich erläutert, dass hier kein Song von der EARTH BAND gespielt ist, sondern auch die Manfred Mann-Nummern sind allesamt von Chris Thompson mit seiner eigenen Band eingespielte Versionen, oftmals aus einem “Radio Berlin 2011“ Live-Mitschnitt. So darf man auch bei Father Of Day, Father Of Night nicht den Fehler machen, sich an Mick Rogers gut 40 Jahre zuvor zu erinnern. Da fehlt’s – für meinen Geschmack – an der richtigen Inspiration und man versucht mit Wucht wettzumachen, was es einem an Einfühlungsvermögen fehlt.
Gut, natürlich sind die Jahre an Thompson und seiner Stimme auch nicht spurlos vorbei gezogen und da raspelt es schon deutlich mehr als zum Zeitpunkt der Originale. Ich meine, da weiß man schon, was gemeint ist, und Thompson und Band jammen in Songs wie Hot Summer Night recht gut, aber grenzwertig ist es oft genug.
Million Dollar Wonder Hit, daraus wurde natürlich nix und auch wenn man teils recht überzeugend einen auf QUEEN macht, plätschert es dann doch zu sehr. Netterweise hat Chris zu jedem Song im Booklet in paar erklärende Worte parat und so wird auch klar, dass Chris “no access to my original recording“ hat und deshalb auf Live-Aufnahmen zurückgreifen muss. Wie bei Spirits In The Night, welches er für die amerikanische Version von “The Roaring Silence“ damals eingesungen hat (wir kennen es natürlich mit Mick Rogers als Sänger). Naja, wenn man Bruce Springsteen im Ohr hat, tut man sich auch hiermit schwer…
Und ähnlich ergeht’s einem natürlich mit einem Großteil des hier angehäuften Materials. Sieht man davon ab und hört nicht so genau hin, hat man natürlich eine Masse an Mitschmetter-Hits, die einem über zwei Autostunden lang unterhalten und die Zeit vertreiben.
Bei den Manfred Mann-Songs, da bin ich zu fundamentalistisch, brauch ich aber das Original, während bei Chris’s eigenen Songs man schon mal locker mitrocken kann, wie in Eddie Wants To Rock und überraschend kommt auch FLEETWOOD MACs Don’t Stop gar nicht übel.. Solche Experimente wie Beat Of Love überspringt man aber besser.
Die Beteiligung von Harold Faltermayer hört man dann The Challenge deutlich an und aus dem Zeitkontext gerissen, ist auch The Voice keine einfache Kost. Nun ja, man muss halt in der entsprechenden Stimmung sein.
Letztendlich ist das eine durchaus unterhaltsame Doppelscheibe, allerdings wer MANFRED MANN’S EARTH BAND hard-liner ist, hält besser Abstand. Wir Chris Thompson- oder Pop-Durchschnitts-Fan ist, und die Aufnahmen nicht überwiegend schon besitzt, kann hier zuschlagen und wird sicher eine Menge Spaß haben. Da ist der Titel “Jukebox“ schon richtig gewählt.