Christian & The 2120's Nolo Contendere, D.M.A., 2010 |
Christian Smedström | Lead Vocals, Guitars, Baritone Guitar | |||
Kristoffer Ragnstam, Tobbe Bövik | Drums | |||
Joel Lundberg | Grand Piano, Guitars, Bass, Pump Organ, Rhodes Piano, Backing Vocals | |||
Mattias Ohde | Bass | |||
Ted Russell Kamp | Harmony Vocals | |||
Elisabeth Punzi | Harmony Vocals | |||
Ms. Johanna | Backing Vocals | |||
Thomas Ponthen | Mandolin | |||
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01. What Else Is New | 07. Bringer Of Heartache (And Such) | |||
02. Evil Ways | 08. Pin Your Soul | |||
03. Gone To Helll | 09. The Last Kiss | |||
04. (Stop) Chasin' The Tail | 10. It Ain't Cool | |||
05. She Said Burnl | 11. Some People | |||
06. Freefall | 12. God Says Nothing Back | |||
Es rumpelt und scheppert, der Sound ist angezerrt, grad so als käme er aus der baufälligen Garage eines schwedischen Hinterhofs. So beschaulich Schweden in weiten Teilen auch wirken mag, die schwedischen Musiker wissen in der Regel wo der Hammer hängt und verstehen es durchaus, amtlich zu rocken. Die jungen Schweden CHRISTIAN & The 2120's beweisen auf ihrem aktuellen Album "Nolo Contendere" ein hörbares Faible für Classic Rock und seinem zerschlissenen Ableger Blues-Rock.
Man könnte Christian Smedströms 12-Song-Sammlung auch Roots-Rock der klassischen Sorte nennen. Ein blubberndes Gebräu, das knietief in den Siebziger Jahren verwurzelt scheint. Die Gitarren bratzen vor sich hin, die Drums donnern mitunter gar heftig, mit diversen Halleffekten und trunkenem Piano werden psychedelische Momente evoziert. Das alles erinnert ein wenig auch an den feuchten Weinkeller, in dem weiland die südfranzöschischen "Exile On Main Street"-Sessions der ROLLING STONES eingetütet wurden. Dann denkt man auch mal kurz an ZZ TOP oder auch an die zuletzt so verführerisch musizierenden MORELAND & ARBUCKLE. Schmierig, verschwitzt und hemdsärmelig. Ganz lässig, frei, offen, abseits der üblichen einengenden Konventionen, Blickrichtung Blues zwar, aber einfach drauf los, Hauptsache es macht Spaß, irgendwem da draussen wird dieser Kram schon gefallen.
Jawoll, Herr Smedström, diese abgefahrene Melange gefällt mir absolut. Was? "Nolo Contendere"? Sie weisen die Schuld von sich, Herr Smedström? Ich klage Sie dennoch an, dieses Album so aufgenommen zu haben, dass die pure Lust am Spielen und eine freche und unbekümmerte Musikalität nicht von der Hand zu weisen ist. Tja, und jetzt?