Christoph Schellhorn, Jaimi Faulkner, Kassel, Kuz Schlachthof, 16.11.2010 |
![]() In der nunmehr vierten Veranstaltung dieser Reihe im Kuz Schlachthof trafen sich zwei Jungs, die sich vorher nur via Internet kannten. So war dann auch die Überraschung und Freude groß, als sie heraus fanden, dass beide am gleichen Tag Geburtstag haben! Und damit ist schon eine Besonderheit der beiden angesprochen: die Gemeinsamkeiten Beider in der Auffassung des Spielens und die Unterschiedlichkeit in der Art dies auszudrücken bereiteten Staunen. Selten habe ich ein Konzert erlebt, was die unterschiedliche kulturelle Herkunft und Herangehensweise an Musik so deutlich präsentiert hat und dennoch einen solch gewaltigen gemeinsamen Nenner hatte! Bot Christoph ein Wiener Schnitzel der Extraklasse, entwickelt aus der Sicherheit bewährter Traditionen und der Kreativität eines welterfahrenen 5-Sterne-Chefs, zauberte Jaimi ein multi-kulti Designer-Food voll gesunder Vitamine und innovativer Geschmacksverstärker. Zu seinem unnanchahmlichen Fingerpicking gesellt sich eine verschmitzte Portion Entertainer, sodass zwischen den Songs immer lustige kleine Brücken entstehen, über die das Publikum ihm nur zu gerne folgt. So ist das Titelstück seines im Frühjahr '11 erscheinenden Albums "Box Of Chocolates" einem Forest Gumpp Gespräch entleht. Christoph Schellhorn hat neben seinen eigenen Kompositionen (Box Of Chocolate, Tightrope Dance, Trace Of Happiness) ebenso Titel anderer Musiker im Programm, die er auf seine Art überaus gelungen interpretiert. So hat er z.B. ein Banjo-Stück von Darryl Adams auf die Gitarre übertragen und ihm einen fulminaten Schluss in Form eines Beatles Madley angehängt. Der Applau des Publikums hat klargemacht, dass diese Variante voll überzeugt. Als krönenden Abschluss gabs das nicht ganz unbekannte Kufstein-Lied, allerdings mit viel frischer Bergluft. Das Publikum war begeistert, Zugabe selbstverständlich. Dem Kuz Schlachthof-Team sein an dieser Stelle Dank ausgesprochen, für ihre freundliche Unterstützung. Ganz besonders aber muss ein Lob ausgesprochen werden an Robert Sell, den Sound-Techniker des Hauses. Wie dieser mit seiner Fertigkeit an den Reglern die Kunst der beiden zur vollen Geltung gebracht hat ist einfach genial. Vielleicht sollte da mancher Klub hierzulande mal darüber nachdenken seinen Techniker zur Weiterbildung nach Kassel zu schicken.
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