Chuck E. Weiss Red Beans And Weiss, Anti, 2014 |
Chuck E. Weiss | Vocals, Drums | |||
Don Heffington | Drums. Percussion | |||
Tony Gilkyson | Guitars | |||
Johnny Depp, J.J. Holiday | Guitars | |||
Will MacGregor, Steve nelson | Bass | |||
Cece Worrall-Rubin, Jimmy Roberts | Saxophone | |||
Bruce Witkin | Bass | |||
Janice Markham | Violin | |||
Michael Murphy | Piano | |||
Mike Bolger | Trumpet | |||
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01. Tupelo Joe | 08. Hey Pendejo | |||
02. Shushie | 09. Dead Man's Shoes | |||
03. Boston Blackie | 10. Old New Shoes | |||
04. That Knucklehead Stuff | 11. The Hink-A-Dink | |||
05. Bomb The Tracks | 12. Oo Poo Pa Do In The Rebop | |||
06. Exile On Main Street Blues | 13. Willy's In The Pee Pee House | |||
07. Kokomo | ||||
Endlich mal wieder was neues vom alten Chuck E. Weiss, dem abgedrehten Musiker aus Denver, den Rickie Lee Jones bereits 1979 auf ihrem Debutalbum mit Chuck E.'s In Love verewigte und der schon in den frühen Siebziger Jahren mit Tom Waits und Konsorten in L.A. abhing und musizierte.
Der kleine Chuck E. inhalierte schließlich schon als Dreikäsehoch den Vinylduft im elterlichen Plattenladen in Denver und schloss im ortsansässigen Blues-Club frühe Bekanntschaften und musikalische Allianzen mit Bluesgrößen wie Muddy Waters und Howlin' Wolf. Wahrlich kein schlechter Start für eine musikalisch inspirierte Vita, die allerdings im Laufe der Jahrzehnte nicht allzu viele Alben hervorbrachte. Schlappe vier Longplayer produzierte der spleenige Weiss in den zurückliegenden 33 Jahren.
Nun reüssiert Chuck E., dem Willie Dixons Statement - "Dieser kleine jüdische Junge mit dem großen alten Kopf ist einer der besten Musiker dieser Stadt und des ganzen Landes" - bis heute nachhängt, mit einem neuen Werk namens "Red Beans And Weiss", das unter den Fittichen solcher Kapazitäten wie Tom Waits und Hollywood Schauspieler Johnny Depp entstand.
Eine reichhaltige und abwechslungsreiche Mixtur aus unterschiedlichsten, typisch amerikanischen Stilen, die das Spektrum zwischen Blues, Jazz, Rock'n'Roll, Tex-Mex und Funk gekonnt auslotet und den traditionellen 'old school' Gedanken mit einem frischen und aufregenden Atem revitalisiert.
Ja, der alte Kämpe (Jahrgang 1952), der nicht nur vom Äußerlichen eine gewisse Affinität zu seinem britischen Pendant Ian Dury beschwört, kann's immer noch. Seine jahrzehntelange Erfahrung, seine dreiste Unerschrockenheit sich allzu typischen Konventionen zu entziehen und eine bestens aufspielende Band, macht "Red Beans And Weiss" zu einem kribbeligen roots-musikalischen Erlebnis. Man trifft auch mal wieder auf alte Recken wie Don Heffington (Drums) und Tony Gilkyson (Guitars) und der wandlungsfähige Hollywood-Mime Johnny Depp zeigt an Gitarre und Schlagzeug erstaunliches Talent.
Ein absolut unterhaltsames und spannendes Album, das sich im Stande sieht, sowohl Roots-Puristen als auch Verfechter des Außergewöhnlichen gleichermaßen zufrieden zu stellen. "Red Beans And Weiss" überzeugt mit ausgewiesener Musikalität, mit Witz und Charme und einer unverkennbaren persönlichen Note. Volltreffer.