Church Of Misery Thy Kingdom Scum, Rise Above Records, 2013 |
Hideki Fukusawa | Vocals & Synthesizer | |||
Ikuma Kawabe | Guitar | |||
Tatsu Mikami | Bass | |||
Junji Narita | Drums | |||
| ||||
01. B.T.K. (Dennis Rader) | 05. One Blind Mice | |||
02. Lambs To The Slaughter (Ian Brady/Myra Hindley) | 06. All Hallow's Eve (John Linley Frazier) | |||
03. Brother Bishop (Gary Heidnik) | 07. Dusseldorf Monster (Peter Kürten) | |||
04. Cranley Gardens (Dennis Andrew Nilsen) | ||||
Die durchgeknallten Japaner sind wieder zurück. Und waren CHURCH OF MISERY bisher live mindestens noch eine Klasse besser als auf Konserve, haben sie mit ihrem vierten Album “Thy Kingdom Scum“ endlich einmal ein nahezu in allen Belangen überzeugendes Mach(t)werk vorgelegt.
Rein besetzungstechnisch ist Hideki Fukusawa wieder ans Mikro zurückgekehrt, der ja schon bis 2009 diese Position innehatte, dazu gibt es mit Ikuma Kawabe einen neuen Gitarristen, womit man wieder ein rein japanisches Quartett ist. Natürlich geht es auch diesmal wieder um Serienkiller (übrigens ein Steckenpferd von Bassist Mikami – was es alles für Hobbies gibt), die hier psychedelisch (B.T.K. (Dennis Rader)), zumeist aber als mächtige Doomkeule verarbeitet (ich will hier mal den begriff “verwurstet“ vermeiden – schließlich ist kein Song über Fritz Haarmann dabei). Erstmals gibt es auch einen Song ohne blutigen Bezugspunkt – das QUARTERMASS-Cover One Blind Mice.
Schluss- und Höhepunkt der Scheibe ist das dreizehnminütige, nicht anders als gewaltig zu nennende Epos Dusseldorf Monster (Peter Kürten), in dem CHURCH OF MISERY ihren bluesgrundierten, mit Monsterriffs ausgestatteten Stonerdoom auf die Spitze treiben – hier wird auch gejammt und mit Synthesizern ein die Spur der Verwüstung einhüllender Nebel verbreitet. Danach ist der Hörer ziemlich erschöpft, aber glücklich und irgendwo auch süchtig nach dieser ebenso brutalen wie morbid-faszinierenden Musik. Also, rein in den Player, aufdrehen und die Nachbarn teilhaben lassen an dem vertonten Wahnsinn der Japaner!