Circle Of Illusion

Jeremias - Foreshadow Of Forgotten Realms

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.12.2013
Jahr: 2013
Stil: Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Circle Of Illusion
Jeremias - Foreshadow Of Forgotten Realms, Generation Prog Records, 2013
Gerald PeterKeyboards
Ulrike MüllnerVioline
Rupert TräxlerGitarre
Stephan FörstBass
Aaron ThierSchlagzeug
Elga ShafranGesang
Taris BrownGesang
Cara ColeGesang
Produziert von: Gerald Peter Länge: 79 Min 57 Sek Medium: CD
01. Overture07. New Age
02. The Beginning08. Continuum
03. The Run09. Sarah's Dream
04. The Memory Returns10. 13th Floor
05. The Party11. Nightmare
06. Closing Doors

Hinter dem Band-Namen CIRCLE OF ILLUSION steht vor allen Dingen der Österreicher Gerald Peter, der zusammen mit einer Schar an Mitmusikern seinen Traum von einer Rock-Oper mit starken progressiv-metallischen Zügen verwirklicht hat. Sieben Jahre lang hat Peter dabei von der ersten Idee zu Closing Doors bis zum kompletten Album gebraucht. Eine Zeit, die man dem Album auch zu jeder Sekunde anhört – und das meine ich nur als Kompliment.

Denn “Jeremias – Foreshadow Of Forgotten Realms“ ist musikalisch ein Genuss für Freunde abwechslungsreicher Klänge, die lange instrumentale Passagen zu schätzen wissen, die komplizierte Wendungen nicht als Belastung oder Überfrachtung ansehen und die bereit sind, sich sowohl mit der musikalischen Seite als auch mit dem lyrischen Konzept auseinander zu setzen. Diese Voraussetzungen sollte man schon mitbringen, denn ansonsten wird einen der schiere Ideenreichtum, der hier geboten wird, sicherlich überfahren und ratlos zurücklassen.

Was den Hörer in den nahezu 80 Minuten erwartet, verdeutlicht direkt die eröffnende Overture. In diesen knapp vier Minuten breitet die Band schon einmal einen progressiven Teppich aus, dem sie aber sehr überraschend im folgenden The Beginning erst einmal mit Disco-Sounds wieder direkt den Boden entzieht. Aber bald schon schleichen sich wieder rockige Einflüsse in den Song und lassen den Hörer dezent an TOTO gemahnen, so abwechslungsreich und dennoch eingängig zocken sich die Musiker durch dieses wahrlich anspruchsvolle Stück.

Abwechslungsreichtum ist denn auch die musikalische Trumpfkarte, die CIRCLE OF ILLUSION konsequent in den dann noch folgenden knapp 70 Minuten ausspielen. Die Musik lädt dabei wirklich zum Schwelgen und Tiefeintauchen ein und zitiert dabei sowohl DREAM THEATER oder SYMPHONY X aber auch DISTURBED wie in New Age – manche Stelle könnte aber auch von JAMIROQUAI sein, zum Beispiel The Party. Die Beteiligten zeigen sich dabei auf einem Niveau, das nur als spektakulär zu bezeichnen ist. Denn hier ist alles erlaubt was gefällt. Da darf auch schon mal spontan bei The Run eine jazzige Passage eingeschoben werden, obwohl das Stück ansonsten genauso gut auf die jüngste DREAM THEATER-CD gepasst hätte.

Auch das textliche Konzept ist wirklich spannend und keinen Deut schlechter als zum Beispiel bei “Metropolis Pt. II – Scenes From A Memory“. Dabei ist es wirklich hilfreich, dass in kurzen Texten die Intention der Lyrics auch noch einmal verdeutlicht wird. Ansonsten würde man auch Gefahr laufen, den roten Faden der Geschichte manches Mal zu verlieren. Auch um die verschiedenen Elemente der Musik einordnen und besser nachvollziehen zu können, ist ein gelegentlicher Blick ins Booklet hilfreich, einfach um zu wissen, was mit den drei Haupt-Protagonisten gerade passiert.

Ist “Jeremias – Foreshadow Of Forgotten Realms“ also ein Überwerk und ein Pflicht-Kauf? So weit würde ich nicht gehen wollen, denn zum einen sind die musikalischen Gedanken-Sprünge innerhalb der Stücke manches Mal schon arg krass ausgefallen und kommen häufig etwas überraschend. Das macht es selbst für progaffine Ohren manches Mal etwas anstrengend, dem Geschehen zu folgen. Zum anderen fehlen im vokalen Teil der Darbietung wirkliche Ohrwürmer. Da gibt es keinen Refrain, der wirkliche Begeisterung entfacht, keine Passage, die langfristig im Ohr hängen bleibt. Dabei kann man den zwei Sängerinnen und einem Sänger kaum einen Vorwurf machen, sie liefern ebenso wie die anderen Musiker eine wirklich gute Leistung ab. Nur fehlt eben das Prägnante in den Gesangs-Melodien und damit natürlich auch in den Liedern. Außerdem könnte das Finale in Nightmare etwas beeindruckender ausfallen.

“Jeremias – Foreshadow Of Forgotten Realms“ ist ein wirklich beachtliches Debüt, das seine Stärken im Bereich der Musik und des Vortrags hat, aber eben auch signifikante Schwächen offenbart. Es ist ein Album, das es dem Hörer nicht einfach macht, das aber sicherlich auch nicht unbedingt beabsichtigt hatte. Schließlich ist das hier Progressive Metal und kein 08/15-Rock. Trotzdem, rundum perfekt ist das Album nicht geworden, aber definitiv stark genug, dass sich Fans des Genres zumindest einmal damit beschäftigen sollten.

Marc Langels, 16.12.2013

 

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