Clare Free

Where Are You Now?

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.05.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 37:05
Produzent: Richard Flack

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Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Where Are You Now
02. Do The Right Thing
03. Scars
04. She Can‘t Buy
05. Thank You
 
06. Gimme Rock‘n‘Roll
07. Let Me Down Easy
08. Bitch
09. Little Miss Jealousy
10. Nice Girls
Musiker Instrument
Clare Free Vocals, Guitar
Jamie Kruppa Bass
Dave Jackson Drums
Bob Kidby Harmonica, Percussion, Backing Vocals

Ja, wo sind wir jetzt? Oder vielleicht vielmehr: Wo ist Clare Free jetzt? Die Antwort auf den Titel des neuen Albums, “Where Are You Now?“, muss lauten: Immer noch tief verwurzelt im erdigen Blues Rock!

Wenn wir bei der Metapher bleiben, können wir auch sagen, diese Wurzeln haben sich noch etwas tiefer gegraben, nicht sonderlich verzweigt, aber sind noch etwas knorriger geworden. Will sagen: Mit Hochglanz-Blues hat das hier nichts zu tun, sondern geht schon relativ deftig zur Sache. Das zeigt sich im eröffnenden Titelsong, mit leichtem ZZ TOP-Boogie-Blues, aber auch einem guten Schuss English-Pub-Rock-Feeling. Mrs. Free überzeugt jedenfalls sowohl gesanglich, als auch mit kernigen Gitarrenspiel. Keine Dudelei, sonder derber Blues Rock. Wer das Bindeglied zwischen Bonnie Raitt und Rory Gallagher sucht, könnte hier fündig werden.

Etwas Texas-Blues-Rock darf natürlich nicht fehlen und dazu wirbelt Bob Kidby in Did The Right Ting auf seiner Harmonika ordentlich Staub auf. Auch dazu nickt der Kopf des Blues-Hörers gerne im Takt auf und ab. Zwei Songs gab‘s auch auf dem 2012er Album “Dust And Bones“ schon. Sowohl Scars als auch Little Miss Jealousy klingen hier deutlich heftiger und schieben ein ganzes Stück heftiger. Vor allem Scars hat das Zeug ein Klassiker zu werden.

Dass sie aber auch mit eher eingängigem Material überzeugen kann, beweist Clare Free mit dem sehr straighten, fast schon radiotauglichem She Can‘t Buy. Natürlich spreche ich hier nicht vom vormittäglichem Mainstream-Radio, aber ansonsten sollte die Nummer durchaus ein breiteres Publikum ansprechen. Das folkige Thank You (weder verwandt noch verschwägert mit gleichnamigen Songs) erinnert an HEART in den 1970er Jahren. Eine wunderschöne Akustikballade, die dem Versuch, ins rockige überzugehen, wohltuend übersteht.

Gimme Rock‘n‘Roll  geht dann natürlich ins rockige über und geht mit seinem Boogie-Rhythmus direkt ins Ohr. Würde einem Dan Baird ebenso gut zu Gesicht stehen, wie nahezu jeder Blues‘n‘Boogie-Truppe. Hit-Single des Albums ist zweifellos Let Me Down Easy. Fühlt man sich in den Strophen fast ein wenig in die 80er Jahre versetzt – vor allem was den Sound angeht (könnte zwischen Tom Petty und die PRETENDERS passen) - , vereinnahmt einen der Ohrwurm-Refrain im Handstreich. Ich sag mal: Ein Jon Bon Jovi wäre froh, solche Refrains noch schreiben zu können.

Bitch ist ein weiteres Eigengewächs, welches treibend und leicht sperrig schon leicht in härtere Gefilde blickt. Clares Blues-Verbundenheit halten das Schiff aber auf Kurs. Trotzdem dürfte es da live recht heavy werden.

Und wenn ein Konzert ebenso wie dieses Album mit dem kerzengeraden Rock‘n‘Roller Nice Girls beendet wird (Dave Edmunds hätte hier richtig Spaß!), dann ist für den Muskelkater sowohl im Nacken, wie in den Haxen gesorgt.

Einmal mehr überzeugt Clare Free mit ihrem neuen Album und erklimmt damit hoffentlich ein paar weiter Stufen auf der Karriere-Leiter. Verdient hat sie es allemal.

 

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