Clarence Clemons

Big Man - Mein abenteuerliches Leben

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 10.06.2015
Jahr: 2015
Stil: Rock, R&B
Verlag: Edel Books

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Clarence Clemons Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Clarence Clemons
Big Man - Mein abenteuerliches Leben, Edel Books, 2015
von: Clarence Clemons & Don Reo
ISBN: 978-3-8419-0363-1
Umfang: 384 Seiten
Preis: 19,95 € zzgl. Versandkosten

Er war der “Big Man“, die Rock’n’Roll-Sax-Ikone, ohne den man sich die Musik von Bruce Springsteen gar nicht vorstellen kann. Am 18. Juni 2011 verstarb er, aber seine Musik, seine genialen Soli und Einwürfe, werden so lange in den Köpfen der Rockfans weiterleben, wie diese Ohren haben, um zu hören.
Oder, wie es Bruce Springsteen auf dem Cover ausdrückt: “Clarence Clemons hat die E Street Band nicht verlassen, als er gestorben ist. Er wird sie verlassen, wenn wir sterben.“
Wer aber war dieser Mensch, dieses Bergmassiv von einem Musiker, an dem sich der “Boss“ nicht nur auf dem Cover von “Born To Run“ so gern anlehnte? Viel wusste man nicht über ihn, außer dass es ihm in den letzten Jahren gesundheitlich schlechter ging. In Zusammenarbeit mit Don Reo hat er dann doch einen Teil seines Lebens aufgeschrieben, welches nun auch in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Jenem Don Reo verdanken wir Fernsehserien wie M*A*S*H, die “Golden Girls“ oder “Two And A Half Man“. Wer wäre also besser geeignet, dem BIG MAN bei seiner Bio mit Spaß und Verstand zur Seite zu stehen? Zumal Reo auch über Jahre hinweg viel mit Clemons gereist ist und sowohl bei Konzerten, wie auch im Privatleben an dessen Seite stand.

An der Seite von Clarence standen auch immer Frauen. Einige Male war er verheiratet, doch keine der Ehemaligen scheint ein schlechtes Wort über ihn verlieren zu können. Anscheinend war man in der Nähe von ihm immer in guter Laune.
Nicht zuletzt, weil Clemons immer eine Geschichte oder einen Witz (nicht immer jugendfrei) auf Lager hatte. So unterteil sich das Buch, welches keiner Chronologie folgt, in die Geschichten, welche Don Reo beiträgt und Clarence eigenen Erinnerungen. Wobei besonders die, wie er freimütig zugibt, nicht immer komplett der Realität entsprechen. Aber fast immer “könnten“ sie sich so abgespielt haben und da sie praktisch nie ins Unmögliche abdriften, bleiben sie mindestens spannend und immer höchst unterhaltsam.
Ob der Saxofonist da mit seinem Bandboss mehr die Einsamkeit und entlegene Plätze aufsucht, mit dem Autoren Hunter S. Thompson auf Kuba mit Fidel Billard spielt, mit Kinky Friedman und Bob Dylan den Wolkenbruch in Texas überdauert, oder mit Ringo auf Tour in Japan ist, immer geht’s irgendwie lustig zu. Selbst wenn es manchmal gar nicht so lustig ist. Trübsal blasen gehörte nicht zum Repertoire des Saxofonisten.

Für Springsteen-Fans wird es natürlich immer besonders interessant, wenn es um die Band geht. Hier erhält man Eintritt in den sagenumwobenen “Tempel of Soul“, in dem Clemons seine Vorbereitungen zu den Konzerten absolvierte und “Hof hielt“. Ebenso gibt’s ein paar Internas zu den Bandmitgliedern, ohne dass irgendwelche Peinlichkeiten zum Vorschein kämen.
Natürlich fehlt nicht die berühmte Story als “the big man joined the band“ und natürlich leidet man mit, wenn es um die Knie- und Hüftschmerzen und –operationen von Clarence Clemons geht. Mir hätte einzig noch ein bisschen Einblick, in die Zeit seiner Solo-Alben gefehlt, aber da das Buch so viel Spaß macht, ist das kein echter Wehrmutstropfen. Da alle Kapitel für sich stehen, kann man sich problemlos eines rausgreifen oder vor und zurück springen, sodass es auch für Leute mit wenig Zeit geeignet ist.
Ein komplettes Bild des Saxofon-Stars ergibt sich zwar am Schluss dann auch nicht, aber es wird ganz klar, welch großartiger, großmütiger, großherziger Mensch da von der Erde gegangen ist. Ganz sicher wird man die Musik von Springsteen jetzt noch mehr mögen, sofern dass im Einzelfall möglich ist, und posthum erreicht Clemens, was er auch zu Lebzeiten immer geschafft hat: Dass man sich in seiner Gesellschaft ein bisschen besser fühlt.

Epi Schmidt, 07.06.2015

 

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