Titel |
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01. Watercolours |
02. Hometown Lockdown |
03. The Long Sleep By The Sea |
04. Starriver |
05. Voices |
06. Area 1 |
07. Through Hopeful Eyes |
08. Absence Pt. 3 |
Musiker | Instrument |
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Pia Darmstaedter | Flute & Voice |
Philipp Jaehne | Keyboards & Electronics |
Bei aller Wertschätzung: COARBEGH sind jetzt nicht gerade ein Live-Act zum Party machen. Daher konnte das Sideprojekt von POOR GENETIC MATERIAL die für alle unerfreuliche Zeit der Bühnenabstinenz sinnvoll nutzen und am neuen Album „Watercolours“ basteln. Wobei dann doch die Bühne eine gewichtige Rolle spielte, denn viele Songs des Duos wurden von Improvisationen bei Konzerten von COARBEGH inspiriert, aufgegriffen, ausgearbeitet und weiterentwickelt. Dazu gibt es dann noch den PGM-Klassiker Watercolours von der kürzlich remasterten „Spring Tidings“-Scheibe sowie quasi die „Fortsetzung“ des „Absence“ Albums von 2016 mit Absence Pt. 3, das, wie die ersten beiden Teile, recht floydig daherkommt.
Vom ersten Ton an warten COARBEGH mit breit angelegten Soundlandschaften und versöhnenden Melodien auf. Das bereits erwähnte Titelstück steht geradezu exemplarisch für den Sound, den die beiden Protagonisten im Lauf der Zeit immer mehr verfeinert haben. Entsprechend der derzeitigen Gesamtlage darf auch ein Song zur Pandemie und der persönlichen Situation nicht fehlen: Hometown Lockdown bietet unheilvoll dräuende Klänge, bevor die Flöte etwas Helligkeit herbeizaubert.
The Long Sleep By The Sea ist schwebend, mit hypnotischen Bassgrooves unterlegt, und schillert wie der Ozean: geheimnisvoll und von unergründlicher Tiefe. Auch bei Starriver legt Philipp Jaehne einen elektronischen Klangteppich, auf dem Pia Darmstaedter durch eine klare Melodie neue Farben hinzufügt.
COARBEGH bezieht seine Faszination aus dem Zusammenspiel zwischen flächigen, raumfüllenden Sounds und harmonischer Transparenz durch das Spiel der akustischen, unverfremdeten Flöte. Im Grenzbereich zwischen Ambient, Art Rock und elektronischer Musik entstehen berührende Töne, die den Hörer einsinken lassen in eine spannende, zwischen düster und hoffnungsvoll angesiedelte Klangwelt. Das über neunminütige Absence Pt. 3 ist der würdige Abschluss eines wirklich starken Lebenszeichens von zwei Musikern, die blindes Verständnis offenbaren und inzwischen weit mehr als ein Nebenprojekt von PGM sind. Selbstverständlich wurde das Ganze auch adäquat aufgenommen und abgemischt, so dass „Watercolours“ ein exquisites Hörerlebnis bietet und eine Oase im Meer der musikalischen Beliebigkeit darstellt.