Coco Montoya

Coming In Hot

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.08.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues
Spiellänge: 48:58
Produzent: Tony Braunagel

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Plattenfirma: Alligator Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Albert Collins

Titel
01. Good Man Gone
02. Coming In Hot
03. Stop Runnin‘ Away From My Love
04. Lights Are On But Nobody‘s Home
05. Stone Survivor
06. What Am I
 
07. Ain‘t It A Good Thing
08. I Wouldn‘t Wanna Be You
09. Trobule
10. Witness Protection
11. Water To Wine
Musiker Instrument
Coco Montoya Lead Guitar and Vocals
Mike Finnigan Piano, Hammond Organ, Wurlitzer
Johnny Lee Schell Rhythm Guitar
Billy Watts Rhythm Guitar
Bob Glaub Bass
Mike Mennell Bass
Tony Braunagel Drums, Percussion
Shaun Murphy Vocals (Track 7)
Kudisan Kai, Maxan Lewis Background Vocals (1, 3, 5, 8)
Jon Cleary Piano (Track 2)
Wally Ingram Percussion (Track 8)

Nach zwei Alben für das deutsche Blues-Label RUF RECORDS, ist Coco Montoya zurück bei Alligator Records. Als Amerikaner fühlt man sich bei dem amerikanischen Traditions-Blues-Label vielleicht auch besser aufgehoben. Wobei die beiden hierzulande produzierten Scheiben durchaus hohe Klasse haben.

Der in Kaliforniern geborene Montoya startet seine Karriere ja als Schlagzeuger und war maßgeblich von Albert King und Albert Collins. Ersterer löste die Faszination für Musik im Allgemeinen und Blues im Besonderen in ihm aus, zweiterer ließ ihn schließlich den Schritt vom Schlagzeug zur Gitarre vollziehen und nahm ihn unter seine Fittiche. Coco saugte alles auf, was er von dem Meister lernen und abschauen konnte und so verwundert nicht, dass sich nach so vielen Jahren immer noch Elemente von Collins Spiel bei Montoya zu finden sind.

Die Begleitmannschaft war bei Coco Montoya nie so ausschlaggebend, wenngleich meist hochkarätig besetzt. So auch hier. Da seien nur einmal Bob Glaub am Bass (die Liste derer, für die er nicht spielte, wäre länger als für die, für die er spielte) und Johnny Lee Schell (u. a. Bonnie Raitt, Ian McLagan, Eric Burdon) genannt. Wenn auch nicht jeder Musiker auf jedem Titel vertreten ist.

Auf jeden Fall ist Montoya gut drauf und geht sehr vital zu Werke. Das leicht funkige, jumpy Good Man Gones sprüht bereits vor Spielfreude. Montoyas Gesang ist immer etwas Soul beeinflusst, bringt aber auch die nötige Blues-Rauheit mit sich. Mit Bläsern ausgestattet, wäre das eine astreine Blues-Brothers-Nummer. So überwiegt – zum Glück – die Gitarre.

Die auch den Titelsong des Albums ordentlich antreibt, über einem leicht südamerikanisch angehauchtem Rhythmus.  Hier ist auch Mike Finnigans Piano-Spiel zu hören, aber gegen die forsche Lead-Gitarre von Montoya setzt sich natürlich nichts durch. Gefällt mir gut die Nummer, die mich auch an die FABULOUS THUNDERBIRDS erinnert.

Leicht gezügelter, aber äußerst intensiv folgt Stop Running From My Love. Klasse, souliger, Backgroundchor, hervorragender Groove, herrliche Blues-Gitarre (Collins lässt grüßen!) und ein ins Ohr gehender Refrain. Auf jeden Fall ein Höhepunkt dieser Scheibe.

Der erste Ton von Lights Are On But Nobody‘s Home verrät sofort: Das ist ein Albert Collins-Titel. Und Coco Montoya ist großteils wirklich ganz nah an dem großen Blues-Künstler dran. Eine Ballade, aber äußerst kraftvoll gespielt. Gut, wenn man dem Text zuhört, versteht man auch, warum.

Stone Survivor profitiert wieder stark vom Background-Gesang und natürlich von dem ansteckenden Groove, der geradezu zum Tanzen einlädt. Angesichts dieses tollen Flairs, fällt Cocos Solo verhältnismäßig kurz aus. Prägnant ist es trotzdem.

Zu Beginn von What Am I  meint man fast, das wäre ein Blasinstrument, welches hier “hereinschwebt“, aber tatsächlich ist das Montoya an der Gitarre. Das ist schon große Kunst und sicher nicht von vielen reproduzierbar. Ich bin nicht so der Balladenfreund, aber, nicht zuletzt, durch den emotionalen Gesang, halt ich hier bis zum Ende durch.

Herauszuheben wären noch das atmosphärische I Wouldn‘t Wanna Be You, mit seinem Großstadt-Blues‘n‘Soul- und gefühvollem Gitarrenspiel und der relaxte Boogie Trouble.

Am Ende groovt man sich zum locker swingenden Water To Wine noch einmal so richtig gut ein. Der richtige Stoff für die Sommer-Party oder um die Wintertristesse zu vertreiben. Entweder man lässt sich von hervorragenden Sound und dem Rhythmus vereinnahmen, oder man konzentriert sich auf Montoyas Gitarrenarbeit. In beiden Fällen macht man mit diesem Album – als Blues-Liebhaber – nichts verkehrt. Abschließend möchte ich mal Eric Clapton empfehlen, Coco Montoya zum nächsten Crossroads-Festival einzuladen. Sicher eine Bereicherung und Auffrischung.

 

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